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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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sich an seinem Wein verschluckte. »Er schlug das Schwert in den Stein?«, fragte er ungläubig. »Jetzt weiß ich, dass Ihr mich auf den Arm nehmen wollt, alter Mann. Davon abgesehen, dass keine gute Klinge es verdient, so behandelt zu werden, ist das, was Ihr mir da erzählen wollt, überhaupt nicht möglich. Stein bricht Schwert, das weiß doch jedes Kind!«
    Der Geschichtenerzähler lächelte. »Und Schwert schneidet Papier … so ist es für gewöhnlich, ja. Aber diese Schwerter waren etwas Besonderes. Dass sie als Schlüssel zu mancher Hinterlassenschaft des alten Reiches dienten, wisst Ihr ja bereits, doch das machte noch nicht ihre Einzigartigkeit aas. Vielmehr war es der schwarze Stahl, den kein Schmied jemals hätte formen können, und ebenjene außergewöhnliche Schärfe. In der Tat sind diese Waffen scharf genug, um Stein zu schneiden und die meisten Rüstungen zu durchschlagen.«
    »Ihr wollt mir weismachen, diese Schwerter schneiden Stein wie Butter?« Lamar schüttelte den Kopf. »Da verlangt Ihr nun doch zu viel der Gutgläubigkeit von mir!«
    »Nicht wie Butter«, lächelte der alte Mann und schüttelte den Kopf. »Eher wie eine Axt das Holz. Ich meine, so hätte ich es auch formuliert.«
    Lamar sah ihn noch immer zweifelnd an. »Das glaube ich erst, wenn ich es sehe!«, stieß er dann hervor, und der alte Mann zuckte mit den Schultern. »Vielleicht kommt es einmal dazu, irgendwo müssen die alten Dinger ja noch herumliegen. Wo war ich stehen geblieben? Richtig … Abo, Garret hatte es sich auf diesem Stein bequem gemacht …«
     
    Er legte seinen Bogen und zehn Pfeile griffbereit neben sich und aß in aller Ruhe eine zweite Portion von dem Kanincheneintopf. Bis sie den verdorbenen Wald durchquert hatten, würde dies vermutlich die letzte Gelegenheit sein, Fleisch zu essen, also genoss er es.
    Es dauerte ein wenig, bis er das trommelnde Geräusch erkannt hatte. Noch war es weit entfernt, und es kam nicht vom Waldrand her, sondern aus der Richtung, aus der sie gekommen waren. Als er sich aufrichtete und in die Dämmerung spähte, sah er in der Entfernung undeutlich einen dunklen Fleck, der sich dem Lager mit hoher Geschwindigkeit näherte. Jemand ritt im gestreckten Galopp auf sie zu.
    Das Licht nahm nun mit jedem Atemzug ab, und ohne das Feuer ihres Lagers hätte der Reiter sie wohl kaum ausfindig machen können. In Zukunft würden sie darauf achten müssen. Ein hohes Feuer hielt zwar wilde Tiere fern, war aber auch weithin sichtbar. Schließlich warteten im verdorbenen Wald noch andere Gefahren als wilde Tiere auf sie.
    Behutsam legte er einen seiner besten Pfeile auf die Sehne. Noch war der Reiter zu weit entfernt, um ihn identifizieren zu können.
    »Wer könnte das sein?«, fragte Vanessa, die auf den Hufschlag aufmerksam geworden war und nun mit ihrem Bogen in der Hand zu ihm auf den Stein geklettert kam.
    »Ich weiß nicht … Er ist noch zu weit ent …« Garret ließ den Bogen sinken und runzelte verwundert die Stirn. »Göttin, ich glaube, es ist Astrak!«
    »Was macht der denn hier?«, entfuhr es Vanessa.
    »Das würde ich auch gerne wissen!«, gab Garret zurück. »Ich hoffe nur, im Dorf ist nichts geschehen!«
     
    »Nein, es ist alles in Ordnung!«, erklärte Astrak, als er sein Pferd zum Lager hinaufführte. »Ich habe es mir nur anders überlegt. Ich will mit dabei sein, wenn ihr den Türm dieses Astbaums findet!«
    »Baumast«, korrigierte Tarlon abwesend, der mit seinem Blick beständig die Umgebung absuchte, während er die Barrikade wieder an ihren Platz zerrte. »Weiß dein Vater davon, dass du hier bist?«
    »Nun, ich habe ihn gefragt«, gab Astrak zurück.
    »Na gut«, sagte Tarlon, als sie wenig später am Lager saßen, »meinetwegen kannst du mit uns kommen. Aber wo ist deine Ausrüstung?«
    Außer einem Rucksack und zwei Satteltaschen führte Astrak nur seinen Bogen mit sich.
    »Oh«, meinte der Sohn des Alchemisten und winkte ab. »Ich habe alles dabei: Niespulver, Riechsalz, einige interessante Mischungen, mit denen ich noch experimentiere, eine Decke, Pfeile. Ich habe alles, was ich brauche.«
    »Na, wenn du meinst«, äußerte Elyra skeptisch. »Aber was hat eigentlich dein Vater gesagt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sehr glücklich war über deinen Entschluss, mit uns zu kommen.«
    »Keine Ahnung«, lächelte Astrak.
    Elyra sah ihn überrascht an. »Ich dachte, du hättest ihn gefragt?«
    »Habe ich ja auch. Aber ich habe nicht auf seine Antwort gewartet. Er

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