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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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es irgendwelche Auswirkungen auf Johnson’s Ridge haben wird. Ich hatte befürchtet…«
    »Wo ist das Schiff jetzt?«
    »Sie sind damit beschäftigt, es auf einen Trailer zu laden.«
    »Wells?«
    »Nein. Das Geld stammt von der Regierung. Die Jungs sind vom Schatzamt.«
     
    Deputy U.S. Marshal Elisabeth Silvera überreichte Adam Sky den Gerichtsbeschluß. Sie war Ende Vierzig, groß, schlank, unpersönlich. In ihrem schwarzen Haar zeigten sich die ersten grauen Strähnen.
    In Silveras Begleitung befand sich Chief Doutable.
    Adams Büro in der Sicherheitsbaracke war klein und überfüllt. Die Wände, die bis gestern mit Ausnahme einer Stammestrommel und einem Bild seiner Frau noch leer gewesen waren, hingen jetzt voller Waffen. Bögen, antike Musketen, Adams alter Dienstrevolver – was immer er gefunden hatte, war aufgehängt worden.
    Silvera zog das Dokument aus ihrer Tasche. »Mister Sky«, sagte sie. »Ein Bundesgericht hat verfügt, daß diese Anlage, das Rundhaus und alles darin mit Ausnahme persönlicher Gegenstände unter die Obhut der Bundesregierung zu stellen ist. Die Verfügung wurde erlassen«, fuhr sie fort, »weil von dieser Anlage eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht.«
    Als der Sicherheitschef keine Anstalten machte, den Gerichtsbeschluß entgegenzunehmen, legte Silvera das Papier auf seinen Schreibtisch. »Sie haben Zeit bis Mitternacht, um sich dem Beschluß zu fügen.« Ihr Tonfall veränderte sich, als wollte sie einen freundschaftlichen Rat erteilen. »Je früher Sie von hier verschwinden, Mister Sky, desto besser für alle Beteiligten.«
    »Wir werden nicht gehen«, widersprach Adam kühl.
    Ihre Blicke trafen sich. »Ihnen bleibt keine andere Wahl. Sie haben nicht das Recht, sich über eine gerichtliche Verfügung hinwegzusetzen.«
    »Dies ist unser Land. Wenn Sie wiederkommen, um es uns zu nehmen, dann bringen Sie besser Ihre Waffen mit.«
    Silveras Blick wurde hart. »Es tut mir leid. Sie haben Zeit bis Mitternacht.« Sie wandte sich um, ging zur Tür und drehte sich noch einmal um. »Unter den gegebenen Umständen sollte ich Sie vielleicht daran erinnern, daß Widerstand gegen ein Bundesgericht ein Kapitalverbrechen darstellt. Mir bleibt keinerlei Ermessensspielraum, Mister Sky. Ich muß den Beschluß erzwingen, koste es, was es wolle.«
     
    Walker hatte auf den Anruf Adam Skys gewartet. Als er schließlich kam, lauschte er aufmerksam dem Bericht des Sicherheitschefs. Nachdem Adam fertig war und um weitere Instruktionen bat, zögerte der Vorsitzende. »Adam«, sagte er, »bist du darauf vorbereitet, Ernst zu machen?«
    »Ich will die Enteignung nicht akzeptieren.«
    »Bist du bereit, Johnson’s Ridge zu verteidigen?«
    »Ja. Ich würde es vorziehen, wenn ich es nicht tun müßte, aber ich glaube, uns bleibt gar keine andere Wahl.«
    »Bewaffneter Widerstand wird nicht mit einem Sieg enden«, wandte Walker ein.
    »Was schlägst du vor? Sollen wir wieder einmal nachgeben?«
    »Die wirkliche Frage lautet, ob wir eine Möglichkeit besitzen, den Zugang zu unserer wilden Welt zu behalten.«
    »Falls sie darauf vorbereitet sind, mit Waffengewalt gegen uns vorzugehen? Wahrscheinlich nicht.«
    »Also können wir das Geld akzeptieren, und die Sache endet hier. Oder wir kämpfen ohne jede Hoffnung auf einen Sieg.«
    »Ja«, stimmte Adam Walker zu. »Es scheint, daß wir genau diese beiden Alternativen besitzen.«
    Der Vorsitzende ließ den Blick durch das Büro schweifen.
    Die Wände, die ramponierten Fenster, selbst der Kamin erinnerte ihn irgendwie an Gefangenschaft. »Ich stimme dir zu. Wir müssen kämpfen.«
    »Wirst du uns Hilfe schicken?«
    »Ich werde selbst kommen«, erwiderte Walker. »Aber die Polizei wird nicht so dumm sein und erlauben, daß deine Brüder und Schwestern sich dir anschließen. Sprich mit denen, die bereits bei dir sind. Finde heraus, wer von ihnen bleiben möchte.«
    »Das werde ich gleich tun«, sagte Adam.
    »Gut. Ich bin auf dem Weg.« Walker legte auf und starrte das Telefon an.
    Es klingelte erneut.
    Er nahm ab. »Hallo?«
    Eine unbekannte Stimme erkundigte sich, ob sie mit James Walker sprechen könne.
    »Am Apparat.«
    »James, mein Name ist Walter Asquith. Ich habe gehört, was bei Ihnen vor sich geht.«
    »Ich denke nicht, daß Sie alles wissen.«
    »Das spielt keine Rolle. Ich kenne Sie. Hören Sie, nicht jeder in diesem verdammten Land ist in Panik ausgebrochen. Ich dachte mir, daß Sie vielleicht ein wenig Hilfe gebrauchen

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