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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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von vierzig Knoten über dem Sattel, die im Verlauf der Nacht voraussichtlich noch zunahmen, machten diese Vorgehensweise unmöglich. Es würde keinen Rauch geben, um den Überfall zu decken. Der Wind würde die Manövrierbarkeit der Hubschrauber ebenfalls einschränken, aber damit konnte er leben.
    Wäre es nach Horace gegangen, er hätte das Gebiet abgeriegelt und die Verteidiger ausgehungert. Aber es gab Druck von oben. Von ganz oben, wie er meinte, direkt aus dem Weißen Haus. Bringen Sie es hinter sich.
    Das Kampfgebiet gefiel ihm nicht. Die Verteidiger blickten über flaches Land ohne jede Deckung. Es war eine Todeszone.
    Die praktikabelste Taktik war noch, die Erdhügel mit den Blackhawks anzugreifen und die Verteidiger in ihren Löchern festzunageln. Und genügend Verwirrung zu stiften, um eine Landung zu decken.
     
    Elizabeth Silvera hatte ihren Posten bezogen. Zusammen mit Chief Doutable und einem halben Dutzend mit Gewehren bewaffneten Polizeibeamten stand sie etwa eine Viertelmeile westlich vom Steilhang auf der höchsten Stelle der Zufahrtsstraße. Es war eine exponierte Stellung, falls die Sioux das Feuer eröffneten, doch sie bot einen exzellenten Blick über die Verteidiger innerhalb der Grabungsanlage. Die Erdhügel lagen im Schatten, und Sky hatte Planen über Holzgestellen legen lassen, um zu verhindern, daß seine Leute sich vor dem leuchtenden Hintergrund des Rundhauses abhoben. Doch es war eine klare Nacht, und der Mond schien hell. Ein Aufklärungshubschrauber zog seine sporadischen Runden und schwebte im Augenblick über dem nördlichen Rand des Steilhangs.
    Doutable hatte mit Erleichterung reagiert, als das MEK nicht um bewaffnete Unterstützung gebeten hatte. Sie wollten nichts weiter von der örtlichen Polizei als die Garantie, daß keine unbefugten Personen zur Grabung wandern konnten. Womit hauptsächlich die Medienleute gemeint waren.
    Elizabeth wußte, daß alles sehr schnell gehen würde, wenn es erst einmal angefangen hatte. Sie hatte schon einmal eine ähnliche Aktion unter Gibson erlebt. Jetzt wartete sie nur noch auf einen verschlüsselten Bericht, in dem ihr die Zeit des Überfalls und besondere Instruktionen des Gruppenkommandeurs mitgeteilt wurden. Doutable sagte irgend etwas, doch sie hörte nicht richtig zu, als das Geräusch einer weiteren Maschine über ihr erklang.
    Es stammte nicht von einem der Blackhawks.
    Merkwürdig. Außer den Marshals sollte sich niemand im Luftraum über Johnson’s Ridge aufhalten.
    Ein graues propellergetriebenes Flugzeug näherte sich von Süden her. Elizabeth hob das Fernglas an die Augen. Die Maschine trug das Abzeichen der Luftwaffe.
    »Was zur Hölle geht da vor?« murmelte sie vor sich hin und schaltete zum Helikopter durch. »Blitz Eins, hier ist Widerwille. Wir haben einen Eindringling.«
    »Ich kann ihn sehen«, kam die Antwort.
    »Verscheuchen Sie ihn.«
    »Widerwille, ich versuche seit einer Minute, mit ihm in Verbindung zu treten. Er reagiert nicht auf meine Rufe.«
    Die Maschine flog niedrig und näherte sich rasch.
    »Erbitte Befehle, Widerwille.«
    »Warnen Sie ihn, augenblicklich abzudrehen, sonst eröffnen wir das Feuer.«
    »Verstanden, Widerwille.«
    Der Blackhawk hielt mit der grauen Maschine mit und flog etwa tausend Fuß über ihr.
    »Widerwille, das ist eine alte Avenger«, meldete der Hubschrauberpilot. »Ein Kampfflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg.« Pause. »Der Pilot antwortet nicht.«
    »Wer ist es?« fragte Elizabeth. »Sehen Sie eine Kennung?«
    Der Hubschrauber gab die Kennung durch, und Doutable notierte sie. »Warten Sie eine Minute«, sagte er und ging mit der Nummer zu einem der beiden Einsatzwagen.
    Die Avenger kam sehr niedrig herein.
    Gibson schaltete sich in den Funkverkehr. »Blitz Eins, feuern Sie ein paar Warnschüsse ab.«
    Der Blackhawk feuerte vor den Oldtimer, direkt durch das Sichtfeld. Die Avenger schaukelte leicht und setzte ihren Kurs fort.
    »Das Flugzeug gehört einem Burschen namens Tom Lasker«, verkündete Doutable. »Es ist in Fort Moxie stationiert.«
    »Lasker«, meinte Elizabeth. »Ich habe von ihm gehört. Das ist der Typ mit dem Schiff.«
    In diesem Augenblick donnerte die Avenger über die Gräben. Sie warf etwas ab, legte sich in eine enge Westkurve und zog hoch.
    »Blitz Eins«, befahl Elizabeth, »brechen Sie die Verfolgung ab.« Sie wandte sich an Doutable. »Sorgen Sie dafür, daß man ihn erwartet, wenn er landet. Ich denke, ich habe ein paar Fragen an ihn.«
    »Er hat irgend

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