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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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über den Tisch, öffnete ihn und nahm eine Handvoll Fotos heraus. Es waren Aufnahmen von der Yacht. Innen. Außen. Die Segel. Nahaufnahmen von Reling und Rungen. Und von den Markierungen.
    »Sie sehen wirklich seltsam aus«, stimmte Lisa ihrer Freundin zu. »Und es gibt tatsächlich keine übereinstimmende Sprache?«
    »Jedenfalls konnten wir keine finden«, sagte April.
    Lisa betrachtete die Aufnahmen, doch ihre Gedanken schwenkten zu April. Die Informationen waren so unglaublich, daß sie ihre Freundin mit ganz neuen Augen betrachtete. Sie wußte, was als nächstes kommen würde, und sie stellte sich ernsthaft die Frage, ob man sie hereinlegen wollte. April würde so etwas niemals tun, da war Lisa sicher. Aber was war mit diesem Collingwood?
    »Und wie lauten deine Schlußfolgerungen?« fragte sie schließlich. »Woher stammt dieses Element? Woher kommt das Schiff?«
    April lächelte müde. »Wir können nur raten. Du kennst die Fakten und weißt jetzt alles, was wir auch wissen. Es gibt keine konventionelle Erklärung.«
    »Hast du denn eine unkonventionelle?«
    »Deine ist so gut wie jede andere auch«, entgegnete April.
    Lisa rückte, ging zu ihrem Schreibtisch und zog ein Scheckheft aus der Schublade. »Was habt ihr als nächstes vor?«
    »Wir wollen einen genaueren Blick auf die Fundstelle werfen. Nachsehen, ob vielleicht noch mehr dort vergraben liegt.«
    »Was benötigt ihr an Ausrüstung?«
    »Ein Bodensuchradar. Wir können eins ausleihen. Der Preis ist vernünftig.«
    »Und was hofft ihr zu finden? Ein zweites Schiff?«
    »Vielleicht«, meldete sich Collingwood zu Wort.
    »Aber ihr habt bereits eins. Ich verstehe zwar, daß zwei besser sind als eins, aber würde ein zweites Schiff neue Erkenntnisse bringen?«
    »Vielleicht. Vielleicht gibt es auch andere Überreste«, sagte April.
    »Ah. Nach zehntausend Jahren, davon eine ganze Weile unter Wasser? Das kann ich mir nicht vorstellen. Ihr solltet besser überlegen, wo sie an Land gegangen sind, um ihre Hot dogs zu essen.«
    Die Chemikerin beugte sich vor, und die beiden Frauen sahen sich in die Augen. »Lisa, es muß einen Weg geben, wie sie hergekommen sind. Vielleicht sind sie niemals nach Hause zurückgekehrt.«
    Lisa lauschte dem Atem der beiden. »Wieviel Geld braucht ihr?«
     
    Max war anwesend, als das Bodensuchradar von Geo-Tech seine Arbeit aufnahm. Falls es weitere Relikte im Boden gab, würden sie ohne Probleme zu finden sein, jedenfalls nach Max’ Überzeugung. Die beiden Laskers dachten ebenso. Falls sie nichts fanden, würde das das Ende der Suche bedeuten.
    Max gefiel die Vorstellung nicht, mit UFOs in Verbindung gebracht zu werden. Es ließ weder ihn noch Sundown Aviation in gutem Licht dastehen, und deswegen hielt er sich stark im Hintergrund. Auf der anderen Seite – falls tatsächlich etwas an der Geschichte war, standen ausgiebige Medienberichte und vielleicht sogar eine Menge Geld in Aussicht.
    Das GeoTech-Team bestand aus drei Leuten, die in einem großen, sandfarbenen Lieferwagen arbeiteten. Angeführt wurde die Mannschaft von einer resoluten, umsichtig wirkenden jungen Frau, die im Overall der Company eine recht gute Figur machte. Ihr Name lautete Peggy Moore, und sie eröffnete die Unterhaltung mit Max, indem sie fragte, wonach sie eigentlich suchen sollten. »Der Arbeitsauftrag ist in dieser Hinsicht ein wenig vage«, schloß sie.
    »Nach allem, was außergewöhnlich erscheint«, erwiderte Max.
    Es war keine befriedigende Antwort. Moore betrachtete Max aus zusammengekniffenen Augen und runzelte die Stirn. Sie war viel zu beschäftigt, um sich mit derartigen Spielchen abzugeben. »Versuchen Sie’s noch mal«, sagte sie in einem Tonfall, der an Feindseligkeit grenzte.
    »Wir wissen nicht genau, wonach wir suchen«, erklärte Max. »Wir glauben, daß vielleicht einige Artefakte in der Gegend vergraben sind. Wir würden gerne von Ihnen hören, was im Boden liegt. Falls überhaupt.«
    »Und wovon genau reden wir hier, Mister Collingwood? Pfeilspitzen? Indianische Friedhöfe? Fischdosen? Es ist wichtig für unsere weitere Vorgehensweise.«
    »Letzten Monat wurde hier ein Schiff ausgegraben.«
    »Hab’ ich im Fernsehen gesehen. Das hier ist die Stelle, was?«
    »Genau. Wir würden gerne wissen, ob dort unten noch mehr liegt.«
    »In Ordnung. Es erspart uns Zeit«, sagte sie, »wenn Sie uns verraten, was wir wissen müssen.«
    »Gut«, antwortete Max.
    »Wir haben bereits einen Rechen gefunden. Als wir das Gerät kalibriert

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