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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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klettern und drehte dann nach Norden ab. Das Leben im Cockpit einer C-47 war angenehm. Hier oben war immer alles friedlich, und die Sonne schien. »Wem würde es gehören?« fragte sie.
    »Den Sioux, schätze ich.«
    »Den Sioux?«
    »Es befindet sich auf ihrem Land.« Der Gedanke an Sioux, die sich mit dem fortgeschrittensten Raumschiff der Welt herumärgerten, amüsierte Max. »Ich frage mich, was das Ministerium für Indianerfragen dazu sagen würde.«
    »Du kannst deinen Fuß darauf verwetten«, entgegnete sie, »daß man den Sioux nicht gestatten wird, es zu behalten.«
    Nahe Hope trafen sie auf den Maple River und folgten seinem Verlauf nach Norden. Als sie über Pleasant Valley waren, klingelte das Telefon. Ceil nahm den Hörer ab, lauschte und reichte ihn anschließend Max.
    Es war April. Sie klang außer Atem. »Max, es ist Einhunderteinundsechzig.«
    »Genau wie das Schiff?« Er umklammerte den Hörer und fing Ceils Blick auf. »Sind Sie sicher?«
    »Ja, Max. Ich bin sicher.« April machte kein Hehl aus ihrer Freude.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte Max. Ceil beobachtete ihn noch immer neugierig.
    »Ihnen auch, Max. Hören Sie, wir sollten so schnell wie möglich nach Johnson’s Ridge zurück.«
    »Genaugenommen bin ich im Augenblick mehr oder weniger genau dort. Wir sind auf dem Weg nach Winnipeg. Heute abend bin ich zurück, und wir fliegen noch in der Nacht nach Fort Moxie. Einverstanden?«
    »Sicher, prima. Rufen Sie mich an, wenn Sie wieder hier sind.«
    Max bestätigte. »Haben Sie über die Pressekonferenz morgen früh nachgedacht?«
    »Ja«, erwiderte April. »Habe ich.«
    »Mir scheint, es gibt keinen Grund, die Sache noch länger geheimzuhalten.«
    »Was?« formte Ceil neben ihm lautlos mit den Lippen.
    Max konnte beinahe hören, wie sich die Rädchen in Aprils Kopf drehten. »Ich würde mich besser fühlen«, sagte sie, »wenn wir damit noch warten, bis das Ding ganz aus dem Boden ist.«
    »Wahrscheinlich wird man uns diesen Luxus nicht gönnen.«
    »Ich werd’ verrückt«, sagte Ceil Augenblicke später. »Du hast ein UFO!«
    »Nein. So gut sind die Neuigkeiten auch wieder nicht. Aber sie sind gut.« Er erzählte ihr die Geschichte.
    Sie blickte ihn an, und ihre Augen wurden groß und warm. »Ich freue mich für dich, Max«, sagte sie.
    Johnson’s Ridge kam in Sicht. Max blickte auf die flankierenden Hügel hinunter, die in der Nachmittagssonne glatt und weiß leuchteten. Dann der Sattel, niedrig und flach und abrupt im Nichts endend.
    »Eine Menge Leute dort unten«, sagte Ceil.
    Zu viele Leute. Überall waren Menschen, und der Parkplatz quoll über vor Fahrzeugen. »Ich schätze, wir haben Besuch bekommen«, sagte er.
    Ceil legte die Maschine in eine weite, langsame Kurve. »Das ist wahrscheinlich erst der Anfang«, sagte sie. »Ihr solltet euch vielleicht Gedanken über Sicherheit machen und darüber, wie ihr die Menge kontrollieren könnt.« Sie zog einen Feldstecher aus einem Fach und hob ihn an die Augen, um die Grabungsstelle in Augenschein zu nehmen. »Ich glaube nicht, daß deine Leute viel arbeiten können«, sagte sie.
    Max griff nach dem Telefon, doch sie legte die Hand auf seinen Arm. »Warum machen wir es nicht persönlich?« fragte sie. »Ich würde selbst gerne einen Blick darauf werfen.«
    Sie setzte den Feldstecher ab und schob das Ruder nach vorn. Das Flugzeug ging in einen Sinkflug über. »Du willst doch nicht etwa dort unten landen?« fragte Max ungläubig. »Nur ein paar Meilen nördlich von hier gibt es einen Flughafen.«
    Sie deutete nach unten. »Ist das die Straße?«
    Die zweispurige Straße nach Fort Moxie war von Fahrzeugen verstopft. »Das ist sie.«
    »Wir haben nicht soviel Zeit, um uns mit dem Verkehr aufzuhalten. Sieh mal, Max, ich würde liebend gerne ein UFO aus der Nähe ansehen. Du kennst den Boden. Hast du Bedenken?«
    Der Sattel von Johnson’s Ridge war vielleicht zweitausend Yards lang. Er war flach, bis auf die Ränder baumlos und nur stellenweise schneebedeckt. »Der Seitenwind ist ziemlich stark«, gab Max zu bedenken.
    Sie blickte nach unten und las die Instrumente ab. »Weniger als zwanzig Knoten. Kein Problem für Betsy.«
    »Wie du meinst«, sagte Max.
    Ceil lachte. »Keine Angst, Max. Falls sich jemand beschwert, sage ich einfach, du hättest während der gesamten Landung laut protestiert.«
    Zehn Minuten später setzte sie die C-47 auf, ohne auch nur einen Tropfen Kaffee zu verschütten. Alles drehte sich nach der Maschine um, die zur

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