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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verlassen, es sei denn, sie wäre dazu gezwungen worden. Max versuchte den Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, während er die warme, duftende Luft einsog.
    Er schob die Tür auf. Sie fiel nach außen ins Gras. Max zuckte zusammen und grinste dann wegen seiner eigenen Nervosität.
    Bei Aprils Ankunft war die Tür wegen des höherliegenden Bodens draußen blockiert gewesen (anscheinend war sie wirklich seit langem nicht mehr benutzt worden). Also hatte April die Bolzen aus den Angeln entfernt.
    Max trat durch die Öffnung nach draußen. Ein großer Vogel schwebte durch die Luft und verschwand zwischen den Bäumen. In der Ferne hörte Max das Rauschen einer Brandung.
    Er rief Aprils Namen. Irgend etwas antwortete kreischend.
    Wo zur Hölle steckte sie bloß?
    Max untersuchte das dichte Gras und Gestrüpp und ließ den Blick über das Waldland gleiten. Den Fuß des Hügels umgab eine Lichtung, und die Sträucher standen nicht so dicht, als daß ein Durchkommen unmöglich gewesen wäre. April hatte jede nur denkbare Richtung einschlagen können.
    Max kehrte in die Glaskuppel zurück. Sie war geformt wie eine gläserne Glocke, vielleicht zwölf Fuß im Durchmesser und fast so hoch wie die umgebenden Bäume. Max war auf einer kreisförmigen Platte materialisiert, die genauso groß war wie das Speichengitter im Rundhaus. Hinter der Platte stand ein Pfosten, in den eine Reihe von Schaltern eingelassen war. Die Symbole darauf waren dreidimensional und erinnerten an Skulpturen. Sie waren erdfarben und unterschieden sich mit Ausnahme eines einzigen von denen im Rundhaus, obwohl der Stil gleich war.
    Die Ausnahme war der Hirschkopf. Max’ Ticket nach Hause. Er berührte den Kopf ganz leicht, dann legte er die Hand fest darauf.
    Nichts geschah.
    Max stellte sich vor, wie April mit der blockierten Tür im Rücken hier gestanden und versucht hatte, die Maschinerie in Gang zu setzen.
    Nachdenklich blickte er auf die Symbole. Möglicherweise war sie zu einem weiteren Terminal in einer anderen Realität vorgedrungen. Möglicherweise in der Hoffnung, dort eine Verbindung nach Hause zu finden.
    Es war eine vage Möglichkeit.
    Aber der Weg durch ein weiteres Portal wäre ein Akt reiner Verzweiflung gewesen. Nein. April hatte ihre Jacke zurückgelassen. Das konnte nur eins bedeuten: Ich bin hier. Kommt und holt mich.
    Der Pfosten wies acht Symbolschalter auf. Fünf zeigten geometrisch geformte Gebilde, der sechste stellte vielleicht eine Blume dar, der siebte erinnerte an Flügel.
    Wahrscheinlich sieben neue Zielorte. Über was in Gottes Namen waren April und er da nur gestolpert?
    Max ließ erneut den Blick über den Wald gleiten, um sich zu überzeugen, daß von dort keine böse Überraschung auf ihn zukam. Sein wichtigstes Ziel war ein Weg zurück.
    Er öffnete seinen Werkzeugkoffer.
    Die Platte schien aus einer Art Hartgummi zu bestehen. Im Zentrum befand sich eine kleine runde Erhebung.
    Max benutzte seine Trennschleifer, um das Innere des Pfostens freizulegen. Erneut war es eine langwierige Arbeit, und er benötigte beinahe dreißig Minuten, bevor er durch das zähe Material gebrochen war. Zu diesem Zeitpunkt war klargeworden, daß die Sonne im Begriff stand unterzugehen.
    Im Innern des Pfostens fand Max einen Kristall in einem ähnlichen Gestell wie schon im Rundhaus. So weit, so gut. Die Energieleitung schien in Ordnung zu sein. Max überprüfte die Verdrahtungen hinter den Schaltern. Das Muster entsprach dem im Rundhaus. Kabel aus jedem einzelnen Symbolschalter waren zu farbkodierten Bündeln zusammengefaßt, die weiter oben im Pfosten verschwanden. Drei Schalter allerdings waren überhaupt nicht angeschlossen. Bedauerlicherweise gehörte der Hirschkopf nicht dazu.
    Max untersuchte den Kristall und fing allmählich an, sich Sorgen zu machen. Falls der Fehler in der Elektronik lag, war er am Ende.
    Der Pfosten war vielleicht zehn Fuß hoch. Er verjüngte sich nach oben hin und neigte sich leicht über die Hartgummischeibe. An der Spitze weitete er sich wieder und endete in einer Art Linse. Auf der Rückseite waren Steigbügel angebracht. Max nahm den Schleifer, kletterte die Stiege hinauf und schnitt unmittelbar hinter der Linse in den Pfosten. Der Kabelstrang teilte sich auf, und die einzelnen Leitungen führten zu Steckverbindungen. Das Kabel vom Hirschkopf, ein weißes, hatte sich gelöst.
    Max setzte es in den freien Kontakt und kletterte wieder auf den Boden zurück. Es schien zu funktionieren.
    Er nahm seinen

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