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Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Titel: Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Morgan Jones
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Flughafen. Du gehen nach Hause. Eine Wochen, und ich haben meinen Geld. Wenn du erzählen von mir, oder von ihm, dann du tot. Und deine Familie. Du bist nicht sicher. Kapiert?«
    Webster hatte kapiert.
    »Du glaubst, du wissen was. Über mich. Du wissen nichts.« Er griff nach unten, legte seine Hand um Websters Oberschenkel und drückte fest auf die Prellung, die er ihm verpasst hatte. Schmerzen schossen empor und formten sich in Websters Hals zu einem Übelkeit erregenden Kloß. »Ich werden dich beobachten. Die ganze Zeit.« Er trat zurück. »Wir dich fahren zum Flughafen. Jetzt sofort. Euch zwei. Kapiert?«
    Niemand sagte etwas. Webster spürte eine Hand auf seinem Rücken, doch dann ergriff Senechal das Wort, und im Vergleich zu den Stimmen der anderen klang seine Stimme kultiviert, schwach und besorgt.
    »Mein Gepäck ist im Hotel.«
    »Wir holen. Du jetzt gehen.«
    »Ich kann es selber holen. Kein Problem.«
    »Du jetzt gehen. Beide. Qazai bleibt hier. Ich noch mit ihm reden.«
    »Das ist nicht …«
    »Du gehen. Sofort.«
    Senechal zog es vor, die anschließende Stille nicht zu durchbrechen, aber Webster spürte, dass er Angst hatte.
    Sie stiegen die Stufen einer einzelnen Treppe hinauf. Webster wurde wie eben von jemandem geführt, und vor ihm gingen, soweit er es erkennen konnte, Senechal und ein anderer Mann. Eine Tür wurde geöffnet, und die Luftveränderung – eine zarte Brise in der Hitze – verriet ihm, dass sie jetzt draußen waren. Es war immer noch dunkel, und irgendwo in der Ferne konnte er vereinzelte Verkehrsgeräusche hören: das Brummen eines Autos, das Donnern eines schweren Lastwagens. Unter seinen Füßen war staubiger Asphalt, und nach etwa zwanzig Metern wurde er von der Hand an seinem Arm zum Stehen gebracht. Unter seiner Augenbinde erkannte er das Rad eines Wagens und zwei Paar Schuhe, Senechals und ein weiteres. Eine Wagentür wurde geöffnet, und eine Hand auf seinem Kopf drückte ihn nach unten auf eine lederne Rückbank, er saß jetzt hinter dem Fahrer. Das Leder war cremefarben, und der Wagen roch neu. Das war alles, was er wahrnehmen konnte.
    Zwei Türen öffneten und schlossen sich; Senechal saß neben ihm; der Motor sprang mit einem kaum hörbaren Brummen an, und als der Wagen beschleunigte, spürte Webster in seinen Rippen einen erneuten Schmerz. Trotz des Motorengeräusches hörte er, wie noch ein zweiter Wagen anfuhr.
    Soweit er das sagen konnte, befanden sie sich auf einer Hauptstraße außerhalb von Marrakesch, die fast schnurgerade verlief: Es gab hier keine Straßenlaternen, und das einzige Licht waren die aufblitzenden Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos. Hin und wieder wurden sie für einen Moment langsamer, bevor sie die Spur wechselten und die langsameren Fahrzeuge überholten. Niemand sagte etwas, aber der Wagen war selbst bei hoher Geschwindigkeit so leise, dass er hören konnte, wie Senechal tief Luft holte, als wollte er sich beruhigen oder konzentrieren, und dazwischen seine eigenen krächzenden, schweren Atemzüge. Seine Rippen taten so weh, dass er Mühe hatte, genug Luft einzuatmen.
    » Ils vont nous tuer. « Er brachte die Worte mit einem heiseren Flüstern hervor.
    Senechal sagte nichts.
    » Ils nous suivent. Ils sont derrière nous. Schauen Sie selbst.«
    Senechal drehte sich auf seinem Sitz herum, um einen Blick aus dem Heckfenster zu werfen.
    » Vous devez libérer les mains. Mes mains. « Webster wandte Senechal den Rücken zu und streckte so gut er konnte seine Hände zu ihm aus.
    Der Fahrer sagte mit schneidender Stimme irgendetwas auf Arabisch oder auf Farsi, und Senechal antwortete in derselben Sprache, er brachte die Worte stockend und in einem schmeichelnden Tonfall hervor.
    » Ils ne sont pas vos amis. « Webster versuchte es erneut. » Vraiment. Sofort. Machen Sie mich los, verdammt.«
    »Ich passe auf mich selbst auf. Danke.«
    Webster rutschte ein Stück nach vorn. »Wenn Sie die ganze Zeit auf sich selbst aufgepasst und auf eigene Rechnung gearbeitet haben, dann haben Sie jetzt wohl Ihre Schuldigkeit getan. Davon würde ich mal ausgehen.«
    Für einen Augenblick schwieg Senechal, und dann spürte Webster im Dunkeln eine kalte Berührung am Unterarm, während zwei Hände anfingen, leise an dem rauen Stoff um seine Handgelenke herumzufummeln. Er war festgeknotet, und die Finger, die daran zogen, waren schwach und ungeschickt. Webster versuchte ihn Kraft seiner Gedanken dazu zu bringen, sich zu beeilen.
    Während Senechal weiter

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