Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Titel: Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Morgan Jones
Vom Netzwerk:
Verbindung gesetzt hatte, hatte sie einen Krankenwagen gerufen. Und Qazai war vielleicht schon außer Landes.
    »Du solltest ein wenig schlafen«, sagte Kamila. »Und dann solltest du von hier verschwinden. Diese Leute loswerden. Du brauchst sie nicht in deinem Leben.«
    Webster schaute zu ihr auf und schüttelte den Kopf. »Leider sind sie schon drin. Und ich in ihrem. Ich muss mich noch mal mit diesem Mann treffen.«
    Kamila runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Damit er nicht weiter versucht, mich zu töten. Er glaubt, ich weiß zu viel.«
    »Wahrscheinlich tust du das.«
    »Ja und nein.«
    Webster nahm Senechals Handy vom Tisch und betrachtete es einen Moment. Jetzt waren darauf drei Nummern verzeichnet: Kamilas, Ikes und die unbekannte Nummer. Er rief sie an, und es klingelte zweimal.
    » Oui. « Eine leise, schroffe Stimme, die die Erinnerung an die Schmerzen der vergangenen Nacht wieder wachrief.
    »Hier spricht Ben Webster.«
    »Sie falsch verbunden.«
    »Wir müssen uns treffen.«
    »Ich kennen Sie nicht. Wiederhören.«
    »Wenn Sie sich nicht mit mir treffen, werden meine Freunde bei der CIA alles über Chiba, Kurus und Ihre Beziehung zu Mr. Qazai erfahren. Aber das muss nicht sein. Ich werde um zehn Uhr am Ticketschalter von Air Maroc in der Ankunftshalle des Menara Airports sein. Kommen Sie alleine.«
    Es wurde aufgelegt. Kamila und Driss sahen ihn von der anderen Seite des Tisches an, ihr Gesichtsausdruck irgendwo zwischen Besorgnis und Ungläubigkeit.
    »Du solltest nach Hause fliegen«, sagte Kamila.
    »Zeig einem Schläger gegenüber nie Schwäche. Außerdem habe ich meinen Pass nicht.«

20
    Driss und Webster fuhren zusammen zum Flughafen. Webster trug einen von Youssefs Anzügen: Er war dunkelgrau, an Armen und Beinen etwa zwei Zentimeter zu kurz und unter den Achseln und an der Hüfte zu eng. Kamila hatte seine Kopfwunde mit einem unauffälligen Verband verarztet, und nach dem Frühstück hatte er geduscht und mit neugieriger Distanz seinen geschundenen Körper im Spiegel gemustert. Die geplatzten Blutgefäße in seinem Oberschenkel hatten einen hellroten Fleck gebildet, umgeben von einem violetten Bluterguss, der sich schnell ausbreitete. Er hatte dunkle Augenringe, und beim Gehen humpelte er mit dem verletzten Bein stark.
    Sie machten einen Zwischenstopp. Kurz vor seinem Hotel duckte Webster sich in seinen Sitz, und hundert Meter weiter fuhr Driss rechts ran und sah ihn an, um seine Anweisungen entgegenzunehmen.
    »Im Kleiderschrank befindet sich ein Möbeltresor. Auf seiner Unterseite habe ich meinen Pass festgeklebt. Du musst also das ganze Ding aus seinem Loch ziehen. Und wenn du kannst, bring mir ein Hemd mit.« Youssefs war mindestens zwei Nummern zu klein. »Hier ist der Schlüssel. Zimmer vierzehn.«
    »Wie viele Zimmer gibt es?«
    »Etwa dreißig. Geh direkt die Treppe rauf und dann nach links. Dich wird keiner beachten.«
    Im Außenspiegel beobachtete Webster, wie Driss die Straße zurücklief und überquerte und das Hotel durch seinen einzigen Eingang betrat, ein Tor, das durch einen kleinen Garten zu der beschlagenen Vordertür führte. Websters Zimmer lag im ersten Stock, man brauchte nicht mehr als eine Minute dorthin, und er schätzte, dass Driss in höchstens drei Minuten wieder draußen war.
    In der Ferne konnte er das lang gezogene, kreischende Heulen zweier Sirenen hören, die er zunächst für den einsetzenden Aufruf zum Gebet hielt. Driss war jetzt zwei Minuten fort.
    Am Ende der Straße kamen zwei Polizeiautos mit ihren grünen und roten Blinklichtern um die Ecke gebogen. Im Wagenspiegel beobachtete Webster, wie sie in seine Richtung rasten und vor dem Hotel abrupt stehen blieben. Aus einem der Autos stiegen zwei Männer und betraten das Gebäude; ihre Kollegen blieben, wo sie waren. Eine Minute verging, dann noch eine, und schließlich kam Driss wieder heraus; er legte die ganze Strecke in gemächlichem Tempo zurück.
    »Sind die meinetwegen hier?«, fragte Webster, als er einstieg.
    »Keine Ahnung. Wenn ja, dann werden sie nicht viel finden.«
    »Was soll das heißen?«
    »Dein Zimmer wurde bereits durchsucht. Deine Klamotten liegen auf dem Boden. Und dein Koffer wurde aufgeschlitzt.«
    »Und mein Pass?«
    »Fehlanzeige.«
    »Verdammt noch mal.« Webster schüttelte den Kopf und seufzte. Wenn allerdings die Polizei hinter ihm her war, würde ihm der Pass vielleicht wenig nützen. »Haben sie irgendetwas gesagt?«
    »Die Polizei? Nein. Sie haben nach Zimmer vierzehn gefragt. Und

Weitere Kostenlose Bücher