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Die Kunstjaegerin

Die Kunstjaegerin

Titel: Die Kunstjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elis Fischer
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Und auch nicht mehr bei Wenz.
    Theresa schüttelte über sich selbst den Kopf, setzte sich wieder und nahm einen großen Schluck Wasser. Die digitalen Fotos! Sie öffnete die Dateien auf ihrem Computer. Tatsächlich – neben ihrem König stand Galileo Galilei!
    Pünktlich um 19 Uhr erschienen alle zum dienstäglichen Jour fixe.
    Paul und Boris mit Einkaufstaschen in den Händen, Flora mit einem großen Paket im Arm.
    Boris hievte alles auf den Küchentisch. »Lauter köstliche Kleinigkeiten, die wunderbar zu einem guten Glas Chianti passen.
    Wir müssen nur anrichten: Cipolle in Honig, marinierte Zucchini, gegrillte Paprika, gefüllte Champignons, eingelegte Artischocken, Mortadella, Unmengen frisches Ciabatta und als Nachspeise Croissants.«
    »Mir rinnt schon beim Aufzählen das Wasser im Mund zusammen. Einfach fantastico.« Paul schnappte sich ein Stück Salami.
    »Davon bin ich überzeugt, Pawlow. Aber was meint ihr dazu?«
    Flora packte den Karton aus und stellte schwungvoll einen neunarmigen Kerzenleuchter aus Silber neben die Köstlichkeiten.
    »Etwas zu essen wäre mir lieber gewesen«, meinte Paul.
    Theresa schmunzelte, während sie das Tablett mit den gefüllten Weingläsern und einem Teller voller Croissants ins Wohnzimmer trug. Die zwei würden sich nie ändern. Wie die Kinder. Sollten sie doch streiten, Hauptsache sie waren alle beisammen.
    Sie bat ihre Freunde, die Antipasti auf dem Tisch zu verteilen.
    Floras Leuchter stellte sie in die Mitte. »Er sieht wirklich sensationell aus.«
    »Nicht wahr? Ich habe ihn heute Nachmittag bei einem kleinen Antiquitätenhändler im 1. Bezirk gekauft. Nicht gerade billig, aber wenn ich es mit den Ölschinken aus der Auktion vergleiche, war er eine echte Mezzie. Außerdem hat mir der Verkäufer einen guten Preis gemacht.« Sie wurde etwas rot und lenkte schnell ab: »Was steht heute auf dem Plan?«
    Theresa wollte mit ihrer Neuigkeit über Galileo beginnen, wurde aber von Boris unterbrochen. »Würdet ihr mich bitte zuerst auf den neuesten Stand bringen? Gibt es Neuigkeiten wegen Remberts Ermordung?«
    Erschrocken legte Theresa den Finger auf den Mund und sah zu Dino. Sie versuchte, alle schrecklichen Geschichten von ihrem Sohn fern zu halten. Selbst Grimms Märchen, die ihr auf einmal unglaublich grausam vorkamen, entschärfte sie während des abendlichen Vorlesens. »Können wir das später besprechen?«
    Doch Dino war bereits hellhörig geworden. »Wer wurde ermordet?«
    Boris blickte Theresa entschuldigend an und zuckte mit den Achseln.
    »Niemand, mein Schatz, es war ein Unfall«, log Theresa.
    »Wenn du dein Brot gegessen hast, geht es ab ins Bett«, half Leon mit einem Seitenblick auf Theresa. Sie lächelte ihm dankbar zu.
    Dino, den die Angelegenheit schon nicht mehr zu interessieren schien, krabbelte auf den Schoß seines Vaters und salutierte: »Aye, aye, Papa!«
    Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, wandte sich Boris schuldbewusst an Theresa. »Entschuldige, manchmal denke ich nicht mit.«
    »Ist okay, ewig werde ich die Welt nicht von ihm fernhalten können.« Theresa drehte sich zu Paul. »Jetzt kannst du die Geschichte erzählen.«
    Paul fasste die Geschehnisse kurz zusammen, erzählte von seiner Vernehmung, die keine neuen Informationen gebracht hatte, und fragte Theresa, ob sie in der Zwischenzeit etwas von Kiesling gehört hatte.
    »Nein, eigentlich wollte ich ihm wegen Remberts Anruf Bescheid geben, aber ich hab’s völlig vergessen.« Theresa überlegte, ob der Chefinspektor nicht sowieso eine Verbin-dungsliste von allen Telefonaten des Opfers hatte.
    Paul ging ins Nebenzimmer, um sich die Mailbox-Nachricht seines Onkels anzuhören. Nach zwei Minuten kam er bleich und mit hängenden Schultern zurück.
    »Was könnte er damit gemeint haben, etwas Interessantes gefunden zu haben?«, fragte ihn Flora.
    »Schwer zu sagen. Vielleicht eine Untermalung. Bei der ›Mona Lisa‹ wurden zum Beispiel bei neueren Untersuchungen mit einer Spezialkamera Wimpern und Augenbrauen entdeckt«, antwortete Paul, nachdem er sich mit einem Schluck Chianti gestärkt hatte.
    »Ist mir nicht aufgefallen, dass die gefehlt haben sollen«, brummte Boris und brach sich ein Stück Ciabatta ab, das er in die Schale mit Olivenöl tauchte.
    »So siehst du dir schöne Frauen an? Kein Wunder, dass …«
    »Flora, ich finde die ›Mona Lisa‹ eben nicht atemberaubend, nur weil sie berühmt ist!«, maulte Boris und kaute mürrisch an seinem Brotstück.
    Frauen waren der

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