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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ihren Augen. Aber sie lächelte. „Ich kann hartnäckig sein wie ein Terrier, das weißt du, nicht wahr?“
      Er war erleichtert. „Ja, das kannst du. Aber ich verzeihe dir.“
      Sie zögerte.
      Cliff trank einen Schluck Wein, dann meinte er plötzlich: „Wenn du es ihm nicht sagst, dann tue ich es.“
      Eleanor verzog das Gesicht. „Ich versuche mich zurückzuhalten.“
      Rex schüttelte ihre Hand ab und blickte erst zu Cliff, dann zu Ty. „Sagt es mir“, verlangte er und spürte die Spannung im Raum. Offenbar wussten seine Geschwister etwas, das er nicht wusste. „Geht es um Dashwood?“
      „Die Verlobung ist noch gar nicht offiziell“, erklärte Tyrell.
      „Es geht ein schreckliches Gerücht um“, fügte Cliff hinzu. „Und du solltest davon wissen.“
      Rex stand auf und stützte sich auf seine Krücke. „Blanche ist krank“, sagte er, erfüllt von einer dunklen Vorahnung.
      „Nein“, erwiderte Cliff. „Aber es heißt, sie hätte den Verstand verloren.“
      Rex zuckte zusammen.
      Auch Eleanor stand auf. „Es ist ein schreckliches Gerücht“, flüsterte sie. „Aber ich habe sie gesehen, und selbst ich habe mich gefragt, ob sie verrückt ist.“
      
    Später am Nachmittag ging Rex mit seinen Stiefbrüdern Devlin und Sean zu White’s. Obwohl es erst fünf Uhr war, tummelten sich bereits sehr viele Herren im ersten Stockwerk, tranken Portwein und rauchten Zigarren. Sean entdeckte ein paar freie Plätze. Als sie den Raum durchquerten, bemerkte Rex, dass sich die Leute nach ihnen umdrehten.
      Seit der letzten Saison hatte er sich nicht mehr in der Gesellschaft bewegt, denn die vergangenen Feiertage hatten sie auf Adare verbracht. Doch er war jetzt lange weg gewesen, ohne dass etwas Besonderes passiert war. Deshalb nahm er an, einer seiner Stiefbrüder wäre der Grund für diese Blicke. Es dauerte einen Moment, ehe er begriff, dass die Gespräche verstummten, wenn er vorüberging, nicht Sean oder Devlin. Und er hörte, wie ein Mann flüsterte: „Er hat sie gelöst, meint ihr nicht?“
      Rex blieb stehen.
      „Ich hätte es getan, du nicht?“ Ein blonder Mann kicherte.
      Herausfordernd starrte Rex ihn und seinen älteren, grauhaarigen Gesprächspartner an. Beide Männer wandten sich sofort ab. Was, zum Teufel, war hier los? Und dann sah er Tom Mowbray, Duke of Clarewood.
      Alles in ihm erstarrte.
      Clarewood saß allein auf einem ausladenden Sessel, ein Glas Port auf dem runden Tisch vor sich, und las die Zeitung. Doch sein Blick war auf Rex gerichtet, nicht auf das Blatt. Als sich ihre Blicke begegneten, sah er zu Boden.
      Rex stand da, mit wild klopfendem Herzen, und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er sah nur seinen Sohn vor sich. Er hatte an Mowbray einen kurzen Brief geschrieben und erklärt, dass er ihn besuchen wollte, um eine Privatangelegenheit mit ihm zu besprechen, doch er hatte keine Antwort erhalten. Mowbray hatte vermutlich sofort gewusst, dass er über Stephen sprechen wollte.
      Jetzt trat Devlin zu ihm. Er war ein großer Mann mit einer Löwenmähne und der gelassenen Anmut, die mit Selbstvertrauen und Macht einherging. „Was ist los?“
      Rex holte tief Luft, dann lächelte er Devlin an. „Einen Moment. Ich weiß nicht, ob du Clarewood kennst, aber da ist etwas, das ich mit ihm besprechen möchte.“
      Devlins Blick veränderte sich, und in seine Augen trat ein Glanz. „Was möchtest du trinken?“, fragte er schließlich.
      „Cabernet“, erwiderte Rex. Als Devlin gegangen war, hinkte er zu Clarewood hinüber. Langsam ließ Tom die Zeitung sinken. „Mowbray.“
      Tom Mowbray sah ihn an. „Rex.“
      Rex war es egal, so vertraulich angesprochen zu werden. Ihm fiel ein, dass er mit diesem Mann seit neun Jahren kaum mehr gesprochen und ihn die Hälfte dieser Zeit nicht einmal gesehen hatte. Mowbray hatte sich verändert, und nicht nur, weil er älter und schlanker geworden war.
      „Darf ich davon ausgehen, dass du meinen Brief erhalten hast?“
      Mowbray stand auf. Er sah noch immer gut aus, doch sein Gesicht, das in der Jugend weich und voll gewesen war, wirkte jetzt hart und mager. Selbst seine Augen blickten hart. „Ich erinnere mich vage, eine Nachricht erhalten zu haben.“
      Rex spürte, wie Zorn in ihm aufstieg, doch er lächelte. „Ich möchte mit dir sprechen – Tom.“
      Mowbray zuckte zusammen. „Es heißt Clarewood, Rex. Clarewood oder Euer Gnaden.“
      Daher weht also

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