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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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in die Stadt kommen, aber die Wahrheit ist, ich mache mir nicht viel aus der guten Gesellschaft, abgesehen von meiner Familie. Es tut mir leid. Und deswegen“, jetzt klang seine Stimme triumphierend, „schimpft man mich einen Grobian.“
      „Ja, die Leute wissen, dass Sie sie nicht mögen und sie verachten, und deswegen werfen sie mit Steinen nach Ihnen“, erklärte sie gelassen.
      Er musste lächeln. Aber er war erleichtert, dass sie das unangenehme Gespräch über sein gebrochenes Herz hinter sich gelassen hatten. „Ist es so schrecklich, dass ich mich hier am Ende des Königreiches aufhalte und versuche, meinen bescheidenen Lebensunterhalt zu verdienen?“
      Sie legte eine Hand auf seinen Arm, und er erstarrte. „In mancher Beziehung ist es bewundernswert.“ Einen Moment lang betrachtete sie ihre Hand, die auf seinem Jackenärmel lag, dann zog sie sie zurück.
      Er musste zu viel Selbstbeherrschung aufbringen, um sie nicht zu berühren, und gab daher den Kampf auf. Vorsichtig legte er eine Hand an ihre Wange, und sie sahen einander an. „Sagen Sie mir, was Sie meinten. Ich glaube, ich habe Ihre Worte missverstanden.“
      Sie öffnete den Mund, und die Spannung zwischen ihnen war deutlich zu spüren. Sie lag in der Luft. Er fühlte sich seltsam befriedigt.
      „Ich fürchte, ich erinnere mich nicht an das Thema.“
      Oh, das gefiel ihm. Er beugte sich vor. „Soll ich Ihnen helfen, sich zu erinnern?“ Er bedachte ihren Mund mit einem langen Blick und dann – er konnte nicht anders – die Andeutung ihres Dekolletés in dem züchtigen Mieder.
      Zitternd sah sie ihn an, die Augen verschleiert.
      Er legte einen Arm um ihren Nacken, hielt sie fest, und als er sich über sie beugte, stieg so viel Verlangen in ihm auf, dass er es kaum zu ertragen vermochte. Rasch holte er Luft, zog sie näher und berührte sie mit seinen Lippen. Der Wunsch, sie zu besitzen, erfüllte ihn, und er gab diesem Wunsch nach und küsste sie leidenschaftlich, schob ihre Lippen mit seiner Zunge auseinander, drang tief in sie ein. Und dabei dachte er ständig daran, wie es wohl wäre, ganz und gar in sie einzudringen, in ihren Körper, wieder und wieder.
      Ihr stockte der Atem, dann erwiderte sie seinen Kuss, drängte ihm ihre Zunge entgegen.
      Rex wusste, dass er sich beherrschen müsste, was nicht einfach war, denn er konnte an nichts anderes denken als daran, dem Verlangen nachzugeben. Seine Hose schien ihm unerträglich eng. Schwer atmend zog er Blanche noch näher zu sich, schob seine Zunge tiefer in sie, bis sie zitternd und keuchend in seinen Armen lag. Benommen trat er zurück, flüsterte ihren Namen. „Blanche.“
      Er wollte mehr als das. Schließlich war er ein Mann und bewunderte sie überdies so sehr, dass er nichts dagegen tun konnte. „Habe ich Ihre Erinnerungen aufgefrischt?“ Weil er seine Hände nicht bei sich halten konnte, strich er ihr sanft über die Wangen.
      „Ich wusste es nicht“, sagte sie, und in ihren Augen schimmerten Tränen.
      Er erschrak, denn sie begann wieder zu weinen.
      Sie legte die Finger an ihre Lippen, als wäre sie überrascht.
      „Warum weinen Sie? Habe ich Ihnen wehgetan?“
      Sie schüttelte den Kopf, atmete schwer, wischte sich dann die Tränen von den Wangen. „Wie können Sie mir mit einem Kuss wehtun? Selbst mit so einem Kuss?“
      Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass dieser Kuss nur ein Schatten dessen war, was er wirklich wollte. Gern hätte er ihr auch gestanden, dass er sie am liebsten überall küssen, jeden Zoll ihrer Haut berühren wollte. Wenn er die Gelegenheit dazu hätte, würde er sie liebkosen, bis sie um Gnade bettelte. Und vielleicht würde er sogar dann weitermachen.
      „Ich bin nur zweimal geküsst worden“, sagte sie atemlos. „Und diese Küsse waren keusch und nur der Pflicht geschuldet. Ich wusste es nicht!“
      Er war verblüfft. „Wie bitte?“
      Sie zuckte die Achseln, blickte zur Seite und schloss kurz die Augen. „Wollen Sie es wirklich wissen?“
      „Sie sind nur zweimal geküsst worden?“ Seine Gedanken überschlugen sich. Wenn sie erst zweimal geküsst worden war – zwei kurze Male – dann war sie noch nie mit einem Mann zusammen gewesen. Ungläubig starrte sie an.
      „Wir sollten nicht darüber sprechen“, rief sie energisch.
      Der Schreck machte Anspannung Platz. Sie war noch mit keinem Liebhaber zusammen gewesen, aber der Mann, der sie geküsst hatte, musste sein

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