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Die Lady mit dem Bogen

Die Lady mit dem Bogen

Titel: Die Lady mit dem Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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hinein, als die Schritte verhallt waren.
    »Sie weiß, dass sich der Zorn des Königs auf die Abtei richten würde, wenn sie sich dorthin zurückzöge.« Er trat vom Fenster zurück, als Hufgetrappel hörbar wurde.
    »Aber dort wäre sie sicher, und die Abtei ist vielleicht ohnehin zum Untergang verurteilt.«
    »Nein, der Abtei wird nichts geschehen.« Er griff unter sein Gewand und holte ein durchnässtes Briefbündel hervor. Er trat ans Feuer und warf es hinein. Das Papier knisterte, Dampf stieg auf, ehe die Flammen die Ränder erfassten. »Und der Königin ebenso wenig.«
    »Was meinst du damit?«
    Er zeigte auf die Briefe, die sich krümmten, ehe sie zu Asche zerfielen. »Jetzt gibt es keinen Beweis mehr dafür, dass sich die Königin an ihren ersten Gemahl um Hilfe gegen König Henry wandte.«
    Zu geschockt, um zu sprechen, ließ sich Mallory auf den Sitz der Königin sinken.
    Er sah sie an. »Ich entdeckte unter du Fresnes Papieren die Korrespondenz zwischen Eleanor und Louis. Ich glaube, du Fresne brachte die Briefe in der Hoffnung nach Poitiers, die Königin würde ihn dafür bezahlen, wenn er diese Beweise vernichtete.«
    »Aber er floh aus Angst, einer der Könige würde entdecken, dass er die Briefe entwendet hatte.«
    »So ist es wohl.«
    »Du hättest sie König Henry zeigen können und wärest reich belohnt worden.«
    »Das erwog ich tatsächlich, doch die Belohnung, die ich wollte, hätte er mir auch nicht im Austausch für die Briefe gewährt.« Er kniete neben ihr nieder und nahm ihre Hände. »Er war entschlossen, an dir und St. Jude’s Abbey ein Exempel zu statuieren.«
    Sie schloss die Augen und lehnte ihre Stirn an ihre verschränkten Hände. »Das will er noch immer.«
    »Nein, so ist es nicht.« Er ließ ihre Hände los und legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. »Er wird dir und der Abtei, in der man dich lehrte, die auf der Hand liegende Lösung eines Problems zu erkennen, so dankbar sein, dass er seinen Zorn vergessen wird.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Er lächelte sanft, und ihr Herz verfiel in den wilden Rhythmus, in dem es nur schlug, wenn sie in seinen Armen lag. »Ich sagte zu den Begleitern der Königin, dass du in Verkleidung kamst, um die Königin zu überreden, dasselbe zu tun. Des Weiteren sagte ich, dass du die Route, die sie wählen sollen, vorgeschlagen hättest, eine Route, die sie dorthin führen wird, wo einige Getreue des Königs sie finden werden.«
    »Was?« Sie sprang auf. Seine Hand auf ihrem Arm hinderte sie daran, die Treppe hinunter und zu ihrem Pferd zu laufen.
    »Hör mir zu, Mallory.«
    »Die Königin...«
    »Hör mir zu, Mallory.« Er drehte sie zu sich um und umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen. »Mallory, hör mir zu. Vertraue mir.« Er senkte seine Stimme zu einem verzweifelten Flüstern. »Vertraue mir nur noch dieses eine Mal. Ich weiß, dass du allen Grund hast, mir nicht zu trauen.«
    »Du lieferst die Königin ihrem Gemahl aus, der ihren Tod befehlen könnte, wenn er seinen Zorn nicht zu zügeln vermag.« Tränen stiegen ihr in die Augen, worauf seine Miene sich verdüsterte. »Ich gelobte, sie zu schützen. Ich kann sie und die Abtei nicht im Stich lassen.«
    »Vertraue mir, Mallory und höre mir zu.«
    Sie verschluckte das Schluchzen, das ihr die Kehle zuschnürte. »Ich will es versuchen.«
    »Was ich tat, soll die Königin retten. Die vier Ritter, die sie eskortieren, wissen, dass es nur einen Weg gibt, ihre Köpfe auf den Schultern zu behalten. Sie müssen die Königin ihrem Gemahl heimlich übergeben. Er wird sie nicht töten. Täte er es, würde er den Zorn ganz Europas und der Kirche auf sich lenken. Verstehst du nicht? Es war die einzige Möglichkeit, dich und die Abtei und die Königin zu retten.«
    »Ja, ich verstehe.« Sie starrte ihn an und flüsterte dann: »Nie hätte ich gedacht, dass wir unsere Eide verraten müssen, um Königin Eleanor zu retten.«
    »Ich weiß, wie schwer es für dich ist, Mallory, da du zu viel Betrug in deinem Leben hinnehmen musstest, auch jenen der Königin, als sie sich gegen ihren Mann verschwor.«
    »Ich hielt sie für vollkommen. War ich denn blind, dass ich die Wahrheit nicht sehen konnte?«
    »Eide können nicht blind sein, Liebste, auch können wir nicht durch unser Bemühen, sie zu befolgen, geblendet werden.« Er zog sie wieder ans Fenster. Das matte Mondlicht ließ die nasse Straße glänzen. »Ich sagte dir draußen, dass ich dir etwas schwor.«
    »Du sagtest nicht, was für

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