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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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dies im Schutz der Priorei tun können. Ich hätte nicht im Regen gewartet.«
    »Es sei denn, Ihr wolltet mich glauben machen, Ihr wäret aufrichtig, wenn Ihr es doch nicht seid.«
    Als sie lachte, hatte er das Gefühl, der Regen wäre von Sonnenschein hinweggefegt worden. Alles schien plötzlich vom Licht belebt.
    »Lord le Courtenay, wir können hier stehen, solange es Euch beliebt, und debattieren, was ich getan haben könnte, wenn ich mit Lügen gekommen wäre. Die Wahrheit aber ist, dass mich Königin Eleanor ausschickte, um Euch zu suchen, und es würde Euch wohl ziemen, einer Dame in ihren Diensten Glauben zu schenken.«
    Er musste zugeben, dass sie Recht hatte. Wenn es ihr nicht
gelang, die Königin aus heiterem Himmel erscheinen zu lassen - was unwahrscheinlich war -, konnte sie die Wahrheit ihrer Worte nicht beweisen … und er konnte nicht beweisen, dass sie log. Und sie war so taktvoll, unerwähnt zu lassen, dass er alles andere als aufrichtig gewesen war, als er ihr zunächst sagte, sie störe ihn nicht an Ryces Grab.
    »Warum wollt Ihr mit mir sprechen, wenn Ihr Abgesandte der Königin seid?«, fragte er.
    »Weil Ihr der Neffe der Äbtissin von St. Jude’s Abbey seid.«
    Dass sie von seiner Tante sprach, hatte er nicht erwartet. Er hatte Tante Heloise selten gesehen, da sie schon vor seiner Geburt zur Äbtissin ernannt worden war. Viermal hatte sie La Tour du Courtenay, das Rittergut seines Vaters, besucht und war jedes Mal nicht einmal vierzehn Tage geblieben. Er hatte ihre Besuche sehr genossen, da sie sich viel Zeit für ihn genommen hatte und Fragen beantwortete, die sonst niemandem wichtig erschienen. Ihr Interesse an der Welt schien für eine Frau unpassend, die sich für das Klosterleben entschieden hatte. Ihm war ihr Lächeln in Erinnerung geblieben, da ihm, obwohl noch ein Kind, aufgefallen war, dass ihre Augen unverändert ernst blieben und die Reaktion ihrer Umgebung abschätzten. Als er dies seinem Vater gegenüber erwähnte, bekam er zu hören, dass er nicht erwarten könne, dass eine Äbtissin wie andere Menschen reagierte. Doch war ihr Verhalten ihm vertraut gewesen, da sie in diesen Momenten seinem Vater ähnelte, wenn dem Earl wichtige Überlegungen durch den Kopf gingen.
    »Warum hat die Königin Euch geschickt?«, fragte Jordan. »Ist etwas mit meiner Tante oder ihrer Abtei?«

    Ein schwaches Lächeln minderte die Spannung in Lady Isabellas Gesicht. »Ehe ich die Abtei verließ, sagte die Äbtissin, Ihr würdet Euch Sorgen machen, und sie sagte auch, ich solle Euch beruhigen, dass es ihr gut ginge.«
    »Ihr wart in St. Jude’s Abbey?«
    Ihr Lächeln wurde unsicher, und sie bückte sich, um ihren Sack aufzuheben, als sie sagte: »Ich studierte dort Heilkunde, ehe ich in den Dienst der Königin trat und jetzt Euren Beistand suche.«
    »Meinen Beistand? Wobei?«
    Sie hüllte sich fester in ihren Umhang, als der Wind mit einer Kälte auffrischte, die noch nicht wie der Winter gewichen war. »Gehen wir ein Stück, Mylord? Was ich zu sagen habe, ist nicht für fremde Ohren bestimmt.«
    »Auch nicht für Mönche?«
    »Für keine anderen Ohren.« Sie hielt auf die Bäume zu.
    Auch Jordan hüllte sich tiefer in seinen Umhang, als er sich dem Wind und dem peitschenden Regen zuwandte. Sein Pferd wieherte protestierend. Vor ihnen hielt Lady Isabella den Kopf nur unmerklich gebeugt, als wäre sie unempfindlich gegen das Toben des Unwetters. Als er sie einholte und mit ihr in Gleichschritt fiel, wartete er auf ihre Erklärung.
    Obwohl sie nicht in seine Richtung blickte, merkte sie, dass er neben ihr einherging, da sie sagte: »Die mir übertragene Aufgabe - für die ich Eure Hilfe brauche - klingt ganz einfach. Königin Eleanor vertraute dem ehemaligen Bischof von Lincoln Papiere an und wünscht nun, dass ihr diese überbracht werden.«
    Ein zarter Duft ging von ihr aus und verführte ihn, sich auszumalen, was sie unter ihrem Umhang verbarg, anstatt
auf ihre Worte zu achten. Er zwang sich zur Aufmerksamkeit. »Warum braucht die Königin uns, um sich ihre Schriftstücke aus der Kathedrale zu verschaffen? Sie könnte sich an den Bischof wenden …«
    »Im Moment gibt es in Lincoln keinen Bischof.«
    Er wollte zurückschießen und sagen, dass er dies sehr wohl wüsste und dass sie ihn nicht zu unterbrechen hatte, wenn er eben vorschlagen wollte, die Königin sollte sich an denjenigen wenden, der dem Bischof in der Kathedrale als Assistent gedient hatte. Er verschluckte seine Erwiderung, als sie die

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