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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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das genügt. Seine Frau kann den Gedanken nicht ertragen, das Kind weiterhin ihrer Obhut zu überlassen. Sie hat eine …«, er sah kurz in den Brief, »… Mrs Mead aus dem Dorf angestellt, die ihre Stelle einnimmt.«
    »Ich kenne sie. Soweit ich weiß, ist sie eine liebe, ehrliche Frau. Aber trotzdem, die arme Sally, was hat sie sich nur dabei gedacht?«
    »Das ist der eine Grund, weshalb Harris mir geschrieben hat. Er wollte mich darauf aufmerksam machen, dass die Ammen, die aus dem Manor House kommen, vielleicht den Irrtum hegen, dass Laudanum für solche Zwecke geeignet sei. Ich muss also einige Dinge klarstellen, wenn ich wieder dort bin. Immerhin kann ich mich mit dem Gedanken beruhigen, dass die Amme der Nachbarn nicht aus unserem Heim kam.«
    »Was wird nun aus Sally?«
    »Sie werden sie nicht anzeigen. Aber ich fürchte, die andere Amme wird dieses Glück nicht haben. Ich nehme an, Sally wird zu ihrem eigenen Kind zurückkehren.«
    »Aber wie soll sie sich und ihren Sohn ernähren?«
    Er seufzte. »Ich weiß es nicht. Aber sie ist nicht die Einzige, die dieses Problem hat.«

25
    Der Charakter des späteren erwachsenen Mannes wird höchstwahrscheinlich stark durch die Behandlung geprägt, die ihm als Säugling zuteil wurde.
    Almira Phelps, Godey's Lady's Book , 1839
    Ein paar Wochen später fing Thomas Cox Charlotte nach dem Sonntagsgottesdienst ab, als sie durch die Kirchentür in einen schönen Sommertag hinaustrat.
    »Guten Morgen.«
    Charlotte lächelte ihn an. »Hallo! Wie geht es den Lämmern?«
    »Sehr gut. Und wie geht es Miss Lamb?«
    »Ebenfalls sehr gut, danke.«
    »Ich habe gesehen, dass Mrs Beebe Ihre arme Schulter heute geschont hat.«
    »Ja. Ich habe ihr beim Frühstück extra zweimal Tee nachgeschenkt.«
    Er kicherte und sie gingen zusammen weiter.
    »Miss Lamb!«
    Sie war überrascht, Mrs Taylor ihren Namen rufen zu hören. Als sie sich umdrehte, bedeutete Lizette Taylor ihr stehenzubleiben. Sie packte ihren Mann beim Arm und zog ihn zu Thomas und Charlotte hinüber.
    Beim Näherkommen lächelte Mrs Taylor strahlend von Charlotte zu Thomas. »Miss Lamb, stellen Sie uns doch Ihren neuen Freund vor.«
    »Natürlich. Das ist Thomas Cox. Meine Arbeitgeber, Dr. und Madame Taylor. Anne kennen Sie ja schon.«
    »Ja, natürlich. Wie geht es Ihnen?« Thomas verbeugte sich leicht verlegen und lächelte charmant.
    »Dr. Taylor ist Arzt, das habe ich, glaube ich, schon erwähnt«, sagte Charlotte zu ihm und wandte sich dann an Dr. Taylor. »Mr Cox ist sehr interessiert an den Einsatzmöglichkeiten für die Seidenblume.«
    Thomas fügte schnell hinzu: »Daran und an anderen Heilpflanzen, Sir.«
    »Mr Cox ist hier so etwas wie der örtliche Heiler«, erklärte Charlotte.
    »Nein, nein«, wehrte dieser ab, »ich bin nur Amateur. Ich tue, was ich kann, für meine Familie. Aber ich würde gern mehr lernen.«
    Sie sah, dass Dr. Taylor von ihr zu Thomas und wieder zurück zu ihr blickte.
    »Nun, dann kommen Sie doch heute Nachmittag ins Cottage und trinken mit uns Tee. Ich werde Ihnen alles sagen, was ich weiß, und dazwischen werden Sie sich an Mrs Beebes Kuchen delektieren können.«
    »Vielen Dank, Sir. Aber ich möchte Ihnen nicht in Ihrem Urlaub zur Last fallen.«
    »Das ist keine Mühe, Mr Cox«, sagte Dr. Taylor einfach.
    »Natürlich müssen Sie kommen«, fügte Mrs Taylor fröhlich hinzu.
    Charlotte hatte immer gehofft, eine solche Begegnung arrangieren zu können, aber jetzt war sie doch ein wenig überrascht, wie schnell alles gegangen war. Und wie begeistert Mrs Taylor sie darin unterstützt hatte.

    Da Marie ihren halben freien Tag am Sonntag genommen hatte, saß Charlotte am Nachmittag mit Mrs Beebe am Küchentisch und half ihr, Rosinenbrötchen, Plätzchen und kleine Kuchen auf einer silbernen Platte zu arrangieren. Thomas, der noch seinen Sonntagsanzug trug, klopfte an die Küchentür, den Hut in der Hand. Mrs Beebe stand auf, wischte sich die Hände an der Schürze ab und machte ihm auf.
    »Hallo, Thomas.«
    »Mrs Beebe.«
    »Ich hatte schon halb erwartet, dass du an die Vordertür kommst.«
    »Hab ich das schon jemals gemacht?«
    Sie schnalzte nur mit der Zunge und machte sich wieder an die Arbeit. »Tee trinken mit den Mietern. Du meine Güte, wir bringen es zu was!«
    »Aber, aber, Mrs Beebe, Sie wissen doch genau, dass ich nur wegen Ihres Apfelkuchens hier bin.«
    Mr Beebe, der auf seinem dreibeinigen Hocker saß und Tee schlürfte, zwinkerte ihm zu. »Wusste ich's doch. Hast du

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