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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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sich, um ihn zu begrüßen.
    »Miss Charlotte Lamb«, rief er, »ich freue mich, Sie wiederzusehen!«
    »Ich freue mich auch, Dr. Kendall.« Beide verbeugten sich höflich.
    »Und das ist sicher Dr. Taylors Tochter! Dieses strohfarbene Haar würde ich überall wiedererkennen!«
    Charlotte lächelte. »Sie haben ein gutes Auge, Dr. Kendall. Ja, das ist Anne Taylor.«
    »Hallo, kleine Dame. Hoffen wir, dass dein Haar das Einzige ist, was du von deinem Vater geerbt hast.« Er brachte sein Gesicht dicht an das des Kindes und zog die Nase kraus. Das Baby lächelte und ein Speichelfaden sickerte aus seinem Mund. »Ganz der Vater«, scherzte er. Dann lächelte er Charlotte warm an. »Wie nett von Ihnen, sich um Sie zu kümmern. Mrs Taylor ist wohl mit den Vorbereitungen beschäftigt, vermute ich?«
    »Ja, und … nun ja, wissen Sie …«
    »Sorgt Mrs Taylor selbst für die Kleine oder haben sie eine Amme für sie?«
    »Sie haben eine Amme. Genau genommen …«
    »Kendall!«, rief Dr. Taylor von der Hintertreppe. »Du hast uns also gefunden! Komm, ich möchte dir Mrs Taylor vorstellen!«
    »Komme schon, alter Freund.«
    Daniel winkte und ging wieder hinein.
    Kendall wandte sich noch einmal an Charlotte. »Sie kommen doch mit hinein?«
    »Nein …«
    »Dann sehe ich Sie erst nachher zum Dinner wieder?«
    »Nein, ich bleibe hier bei Anne. Gehen Sie ruhig.«
    »Sie sollten das der Amme überlassen, schließlich wird sie dafür bezahlt.« Damit drehte er sich um und ging aufs Cottage zu, nicht ohne ihr noch einmal über die Schulter zuzulächeln.
    »Ich bin die Amme, Dr. Kendall.«
    »Was?« Er blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihr um.
    »Ich bin Annes Amme. Deshalb bin ich hier.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Ihr Freund Dr. Taylor war mir eine große Hilfe, als ich mein eigenes Kind … verlor. Und da Mrs Taylor … jemanden brauchte – nun, hier bin ich.«
    »Ich verstehe.«
    »Es tut mir leid, dass Sie gestern einen falschen Eindruck gewonnen haben.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.« Er nickte nachdenklich, dann räusperte er sich. »Nun gut. Ich gehe jetzt mal besser hinein.«
    Ja, ja, fort mit dir! »Ja, bitte, tun Sie das.«

    Daniel führte Kendall ins Wohnzimmer, wo Lizette sie erwartete.
    »Meine Liebe, erlaube mir, dir meinen alten Freund Richard Kendall vorzustellen. Kendall, das ist meine Frau, Madame Lizette Taylor.«
    Kendalls Augen weiteten sich beim Anblick von Lizette, die in ihrem elfenbeinfarbenen Kleid strahlend schön aussah. Das wunderbare Haar trug sie hochgesteckt, ihre schwarzen Augen leuchteten. Daniel war diese Reaktion gewohnt, ja er hatte seine Freude daran. Er konnte es manchmal selbst kaum glauben, dass er eine so schöne Frau hatte.
    » Enchantée «, sagte Lizette, lächelte geziert und neigte den Kopf.
    »Ich bin erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs Taylor.« Kendall verneigte sich vor ihr. »Sie sind noch schöner, als Ihr Mann Sie mir beschrieben hat.«
    »Sie sind sehr freundlich, Dr. Kendall. Bitte, kommen Sie und nehmen Sie Platz. Das Dinner wird gleich serviert.«
    Beide Männer boten ihr instinktiv den Arm. Sie lachte auf, dann lächelte sie strahlend und schob erst ihren einen Arm durch Kendalls und dann ihren anderen durch Daniels Arm. So schritten sie zu dritt langsam zusammen ins Esszimmer, Arm in Arm.

    Nach dem Essen tranken die beiden Männer in Daniels Arbeitszimmer ein Glas Portwein.
    »Warum hast du es mir nicht gesagt?«, fragte Kendall.
    »Hmm?«
    »Das über Miss Lamb. Sie ist eure Amme ?«
    »Oh. Wie hast du …?«
    »Sie hat es mir selbst gesagt. Draußen, bevor ich hereinkam.«
    »Nun, ich wollte sie nicht kränken. Du warst ein Fremder. Ich habe einfach nicht nachgedacht.«
    »Du hättest mir eine Nachricht schicken und uns beiden so die Peinlichkeit ersparen können.«
    »Es tut mir leid. Sie hat mich auch schon gescholten, weil ich es dir nicht gesagt habe. Ich wollte sie einfach nur schonen.«
    Kendall sah ihn forschend an. »Waren du und sie …?«
    »Was?«
    »Sie sagte etwas von einem Kind.«
    »Himmel, nein. Ich hatte sie jahrelang nicht gesehen. Dann traf ich sie im Heim. Ihre Schwangerschaft war damals schon weit fortgeschritten.«
    »Ich muss sagen, ich finde die Situation höchst ungewöhnlich.«
    Daniel zuckte die Achseln. »Meine Tochter brauchte eine Amme. Miss Lamb brauchte eine Stellung.«
    »Weiß Mrs Taylor Bescheid?«
    »Sie weiß, dass ich Miss Lamb und ihre Familie von meiner Zeit aus Kent kannte.«
    »Aber sie weiß nicht,

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