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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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Lizette Taylor kam herein. Sie trug ein exquisites purpurfarbenes Kleid und einen Federhut.
    » Bonjour , Dr. Kendall.«
    »Mrs Taylor. Welch eine angenehme Überraschung. Was führt Sie zu mir?«
    »Ich nehme doch an, wir kennen uns so gut, dass ich Sie ohne Termin aufsuchen darf?«
    »Natürlich. Kann ich etwas für Sie tun?«
    Sie sah ihn an, öffnete den Mund, zögerte kurz und sagte dann: »Ja, das können Sie wirklich. Es ist zwar nur ein unbedeutendes kleines Problem, aber wenn Sie nichts dagegen hätten …«
    »Natürlich nicht.«
    Sie blickte zu dem alten Mann hinüber, der neben der Tür saß. »Vielleicht sollten wir in Ihr Privatbüro gehen.«
    Er folgte ihrem Blick. »Gern.« Dann sagte er etwas lauter zu dem Mann: »Ich bin gleich bei Ihnen, Mr Dumfries.«
    Er führte sie in sein Büro. »Nun, was haben Sie für ein Problem? Fühlen Sie sich nicht wohl?«
    »Sehe ich etwa nicht wohl aus?«
    »Sie sehen sehr gut aus. Wie immer.«
    »Sie sind sehr freundlich, das zu sagen.« Sie streifte ihr Kleid von der Schulter. »Da. Sehen Sie?«
    »Äh … was sollte ich denn sehen?«
    »Ich bin normalerweise zurückhaltender, aber da Sie Arzt sind, kann der Anblick eines weiblichen Körpers Sie ja wohl nicht aus der Fassung bringen?«
    Er schluckte. »Normalerweise nicht, nein.«
    Sie strich über die entblößte Haut unter ihrem Schlüsselbein. »Dieser Fleck – finden Sie nicht, dass er rot aussieht?«
    Er trat näher und betrachtete den Flecken. Dann räusperte er sich. »Was hat Daniel denn dazu gesagt?«
    »Ich habe ihn nicht gefragt. Er ist mal wieder in London, in seiner kostbaren Wöchnerinnenklinik.«
    »Ich habe gehört, das Manor House sei sehr gut geführt.«
    »Eine hochherrschaftliche Angelegenheit, in der Tat.«
    »Wie würden Sie die Empfindung denn selbst beschreiben? Juckt es? Brennt es?«
    »Ja, ich brenne …«
    Er blickte von dem leichten Ausschlag auf und sah ihr ins Gesicht, in die glühenden Augen.
    »Fühle ich mich denn nicht warm an?« Sie zog das Kleid noch weiter über die Schulter herunter und entblößte ihren Brustansatz.
    Er zögerte, bezaubert und verlegen zugleich. Dann zwang er sich wegzusehen und blickte ihr wieder ins Gesicht. Jetzt war sie tatsächlich leicht errötet, ihre Augen wirkten beinahe fiebrig. Er blickte wieder auf die anmutige Linie ihres Halses und ihrer Schultern, streckte die Hand aus und legte seine Finger seitlich an ihren Hals. Dann ließ er die Hand über ihr Mieder wandern, hinunter zu ihrem Bauch. Dort verweilte er mit leichtem Drücken und Tasten. Sie schauderte.
    Wieder räusperte er sich und trat einen Schritt zurück. »So, ich glaube, ich habe jetzt alle Informationen, die ich brauche. Sie können sich wieder anziehen.«
    Er wandte ihr den Rücken zu und griff nach einem Stift und seinem Rezeptblock.
    »Das ist alles?« Ihr Ton war bitter.
    »Ja. Ich werde Ihnen eine Salbe aufschreiben, die helfen sollte.« Er riss das Rezept ab und drehte sich um, um es ihr zu geben. »Ich bin sicher, dass der Apotheker sie vorrätig hat.«
    »Das ist alles, was ihr großen Ärzte könnt. Ihr schreibt eure Rezepte aus wie eine Haushälterin eine Einkaufsliste.« Sie hielt das Papier hoch und knüllte es zu einem kleinen Ball zusammen. »Aber ihr tut nichts.« Sie ließ den Ball auf den Fußboden fallen.
    Dann trat sie näher zu ihm, packte den Aufschlag seines Arztkittels und brachte ihr Gesicht ganz dicht an seines. »Ihr helft uns nicht. Ihr gebt uns nicht, was wir brauchen.«
    Er schluckte schwer, riss sich los und trat zurück. »Bitte, entschuldigen Sie mich, Mrs Taylor. Es warten noch weitere Patienten auf mich.«
    Er drehte sich um, öffnete die Tür und hielt jäh inne. Vor ihm stand Daniel Taylor, den Hut in der Hand.
    »Taylor! Gut, dich zu sehen«, rief er laut. Die Herzlichkeit klang falsch, obwohl seine Erleichterung angesichts des plötzlichen Erscheinens seines Freundes mehr als aufrichtig war. »Wir dachten, du seist in London. Das heißt, Mrs Taylor hat mir gesagt, dass du dort bist. Aber wie könntest du das sein, wo du doch hier vor mir stehst.«
    Daniels erfreuter Gesichtsausdruck verschwand. Er runzelte die Brauen. Kendall strich glättend über seinen Kittel. Als er über die Schulter zurücksah, bemerkte er, dass Mrs Taylor ihr Kleid etwas höher über die Schulter gezogen hatte, aber sie war noch nicht wieder korrekt angezogen.
    »Ich bin gerade mit der Nachmittagskutsche eingetroffen«, sagte Daniel einfach.
    »Was für ein Zufall! Du kommst

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