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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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seine Arzttasche, führte sie dann hinauf in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür. Sie warf sich aufs Bett, während er die Tasche auf die Kommode stellte und ihren Inhalt durchsuchte.
    »Da ist es ja.«
    Er setzte sich neben sie aufs Bett und trug die Salbe auf ihren Hals auf, doch vorher zog er ihr das Kleid etwas von den Schultern, damit die fettige Salbe nicht den feinen Stoff beschmutzte. Er strich die Salbe auf ihre Kehle, dann beugte er sich über sie und küsste ihre nackte Schulter. Sie hatte seit Wochen versucht, ihn zu verführen. Jetzt, wo der Schaden angerichtet war, konnte er seine Frau doch ebenso gut genießen. Er küsste ihr Schlüsselbein und zog das Kleid noch weiter herunter. Dabei fuhr er mit der Hand zärtlich über die entblößte Haut. Auch seine Lippen glitten tiefer.
    » Non! «
    Sie stieß ihn mit überraschender Kraft von sich. Erschrocken sah er sie an. Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Siehst du denn nicht, wie ich leide? Und doch drängst du dich mir auf!«
    »Ich … ich dachte, du wolltest … es tut mir leid.«
    »Leid kann einem wirklich tun, wer es mit einem Jämmerling wie dir zu tun hat.«

    Am folgenden Abend fand Daniel Lizette allein im dunklen Wohnzimmer sitzend. Sie weinte. Er zündete eine Lampe an und zwang sich, optimistisch zu klingen. »Dr. Kendall hat diesen Tee für dich geschickt. Er meint, er würde dir helfen.«
    »Es hat keinen Sinn, noch irgendetwas zu tun, ich werde sowieso bald sterben.«
    »Bitte sag das nicht. Denk an Anne.«
    »Warum? Sie war es doch, die meinen Körper und meinen Geist ruiniert hat.«
    »Lizette. Es war doch nicht ihre Schuld.«
    »Aber meine auch nicht! Du tust, als läge es nur an mir. Als sei ich verrückt!«
    »Schhhh … beruhige dich. Ich weiß, dass deine Krankheit real ist. Und du bist auch nicht die einzige Frau, die daran leidet.«
    »Glaubst du, das hilft mir? Soll das ein Grund für mich sein weiterzuleben?«
    »Nein, du lebst für uns, für Anne und für mich und für das Baby, das kommt.«
    »Ihr seid mir egal.« Sie rieb sich heftig die Stirn. »Ich will nur noch, dass das aufhört.«
    »Mein Liebling, ich glaube, es wird Zeit, dass wir nach London zurückkehren.«
    » Non! Ich gehe nicht dorthin zurück. In das Hospital, in die kleine, dunkle Kammer.«
    »Nur bis das Baby kommt.«
    » Non! Bitte, Daniel, ich flehe dich an! Ich bin in Ordnung. Es wird mir bald wieder besser gehen. Ich bin gern hier am Meer. Hier kann ich atmen. Ich kann Frankreich riechen.«
    Daniel sah in ihr schönes, bittendes Gesicht. »Nun gut. Vorerst bleiben wir hier. Aber du musst versuchen, dich zu beruhigen, dich zu beherrschen.«
    » Oui, mon amour . Das werde ich.«

    Doch wenige Tage später hörte Daniel, wie Lizette und Marie sich auf Französisch anschrien und beschimpften. Er sprang von seinem Schreibtischstuhl auf und rannte ins Wohnzimmer.
    Seine Frau hielt einen schweren, massiven Messingleuchter in der Hand und wollte gerade das Fenster einschlagen. Marie versuchte, sie von diesem Vorhaben abzuhalten.
    »Lizette! Stell das hin!«, rief er.
    »Es geht nicht auf. Ich brauche Luft!«
    »Dann bitte mich doch, dir zu helfen.«
    »Ich kann mir selbst helfen.«
    »Du gestattest.« Er nahm ihr den Leuchter weg und stellte ihn auf den Tisch, dann zog und rüttelte er an dem alten Fenster. »Es ist mit Farbe verklebt.«
    Marie nickte. » Oui, monsieur . Das hat Madame auch gesagt.«
    »Ich bin in dieser elenden Baracke gefangen«, schrie Lizette, »ich brauche Luft!«
    »Nimm dich zusammen! Beruhige dich.«
    »Ich habe das alles so satt … die herablassende Art, wie du mit mir sprichst! Du bist nicht mein Vater! Sprich nicht mit mir, als wäre ich dein Kind!«
    »Du verhältst dich aber wie ein Kind!«
    » Non . Dass ich ein Kind trage, macht mich so. Ich kann es nicht mehr aushalten. Ich will heraus aus diesem Körper … aus dieser Haut!«
    »Lizette.«
    »Es ist mein Leben, non ?«
    »Nein«, sagte er freundlich und schüttelte den Kopf. »Du bist nicht Gott.«
    »Du aber auch nicht. Du bist mir vielleicht ein Arzt, Docteur Taylor . Du kannst ja nicht mal deiner eigenen Frau helfen.«
    »Ich versuche es. Ich tue, was ich kann.«
    »Das reicht aber nicht!« Sie riss sich los, ergriff den Leuchter und warf ihn quer durchs Zimmer. Er krachte in den goldgerahmten Spiegel über dem Kamin.
    Daniel erstarrte.
    Marie tauchte in der Tür auf und blieb zögernd stehen. Stirnrunzelnd blickte sie erst auf den zerbrochenen Spiegel, dann auf

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