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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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aber völlig unbekümmert angesichts seiner offensichtlichen Unruhe und der bleichen Benommenheit ihres Vaters.
    »Und … wo ist Charlotte an einem so schönen Tag?« Er versuchte ein schwaches Lächeln.
    »Wer?«, fragte Mr Lamb mit ausdruckslosem Gesicht.
    »Was meinen Sie mit ›wer‹? Ihre jüngere Tochter natürlich.«
    »Ich habe nur eine einzige Tochter, und die sitzt hier.« Der Reverend Mr Lamb deutete vage in Beas Richtung.
    »Ich spreche von Charlotte.«
    »Sie ist für mich verloren. Es schmerzt mich, von ihr zu sprechen.«
    »Bitte, verzeihen Sie mir. Ich möchte gewiss nicht aufdringlich sein, aber wenn Sie mir nur ein wenig mehr sagen könnten … wohin sie gegangen ist … ich möchte doch nur helfen.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie … Sie wissen nicht, wo Charlotte ist?«, fragte er ungläubig.
    Vom Klavier her ertönte ein schriller Missklang. Bea sah ihn an. »Wir möchten nicht darüber reden, Mr Harris. Ich glaube, mein Vater hat das durchaus deutlich gemacht. Und bitte, erweisen Sie uns die Freundlichkeit, auch mit anderen nicht mehr über sie zu sprechen. Charlotte ist fort …« – sie machte eine dramatische Geste – »sie besucht Freunde. In Brighton, glaube ich. Oder war es Bath? Auf jeden Fall erwarten wir sie nicht so bald zurück.« Sie fing wieder an zu spielen.
    »Der junge Mann, der gerade hier war«, begann Gareth mit einem Stirnrunzeln. »Ich weiß, dass er Ihr Neffe ist, aber ich muss sagen, ich vertraue ihm nicht.«
    »Vater!«, rief Bea aus.
    »Es tut mir leid, meine Liebe, aber ich kann mir nicht helfen, ich denke immer, er hatte etwas mit dieser ganzen unglücklichen Affäre zu tun.«
    Bea erhob sich abrupt. »Mr Bentley ist ein vollkommener Gentleman und ich werde nicht hier sitzen und mir anhören, wie er beleidigt wird.« Sie stolzierte aus dem Zimmer. Charles sah ihr erleichtert nach.
    »Sie hat ihre ganze Hoffnung auf ihn gesetzt.« Mr Lamb schüttelte den Kopf, den Blick noch immer auf die geöffnete Tür gerichtet, durch die Bea verschwunden war.
    »Ich weiß, ich sollte es ermutigen, aber irgendetwas scheint mir nicht zu stimmen. Glauben Sie, dass Bentley etwas mit … mit Charlottes Abreise zu tun hatte?«
    »Ich … ich glaube nicht. Haben Sie ihn gefragt?«, fragte Charles.
    »Nicht so direkt, aber ich habe versucht, etwas über seinen Umgang mit ihr in Erfahrung zu bringen.«
    »Und wie hat er reagiert?«
    »Ich sollte es vielleicht lieber nicht wiederholen …«
    »Ich bestehe darauf. Was hat er gesagt?«
    »Ich schäme mich, es auszusprechen.« Dennoch fuhr der ältere Mann fort. »Er sagte, er sei nicht im Geringsten erstaunt über Charlottes ›Nöte‹ und dass er sie bei mehreren Gelegenheiten mit mehr als einem Mann in traulichem Tète-a-tète beobachtet habe.«
    »Das hat er gesagt?«
    »Nun, Sie wissen doch, wie er redet, alles nur Anspielungen und Andeutungen und ›von mir haben Sie das nicht‹.«
    »Unverschämter Bengel!«
    »Sie glauben nicht, dass er die Wahrheit sagt? Es spricht immerhin alles dafür.«
    »Ich fürchte, mein Neffe hat eigene Gründe, die zweifellos seinen Bericht gefärbt haben.«
    »Haben Sie sie denn nie mit Männern flirten gesehen?«
    Charles zögerte und das Gesicht des Älteren verdüsterte sich.
    »Nein, nein, mein Freund«, beeilte Charles sich zu sagen, »Sie dürfen nicht das Schlimmste von Charlotte denken. Ich habe nie gesehen, dass sie sich in irgendeiner Weise unschicklich gegenüber einem Mann verhalten hätte.«
    »Wer war es dann? Können Sie sich jemanden vorstellen?«
    Charles seufzte und schüttelte den Kopf. »Es tut mir so leid. Wenn ich irgendetwas tun könnte, würde ich es tun, das wissen Sie.«
    »Natürlich, natürlich. Sie müssen jetzt an Ihre eigene Zukunft denken. Ich nehme nicht an, dass Hoffnung besteht, den jungen Bentley umzustimmen?«
    »Ich fürchte nein. Jetzt nicht mehr. Hat er … sich erklärt?«
    »Nein. Obwohl Beatrice vor Erwartung fast die Luft anzuhalten scheint.«

7
    Der Name der Seidenblume, Asclepias, kommt von dem griechischen
Gott Asclepios, dem Gott der Heilkunst.
    Flower Essence Society
    Durch eines der vergitterten Fenster beobachtete Daniel Taylor Miss Lamb. Sie stand mutterseelenallein in dem ungepflegten Garten hinter dem Heim. Unwillkürlich musste er daran denken, wie oft er sie in einem weit schöneren Garten gesehen hatte. Sie hatte sich häufig im Garten aufgehalten, wenn er Dr. Webb zu ihrer Mutter begleitet hatte.
    Als angehender junger Arzt hatte er einige

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