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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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Schaden nahm.
    »Manor House wird nicht schließen, wenn ich mir eine Pause gönne.«
    »Das kann man nie wissen. Hast du nicht gesagt, dass die Spenden zurückgingen?«
    »Ja, und die Kosten steigen.« Daniel strich sich mit einer müden Hand über das Gesicht. »Ich werde sehen, was ich tun kann. Vielleicht kann ich die Woche über in Manor House sein und am Wochenende an die Küste kommen.«
    »Danke, Daniel.« John Taylors Hand zitterte, als er die Teetasse an die Lippen führte, sie dann jedoch unberührt auf die Untertasse zurückstellte. »Wenn meine Zeit kommt, kann ich ruhig gehen in dem Gedanken an Manor House und die Leben, die dort gerettet wurden. Möge der Herr mir alles andere vergeben. Und auch du, Daniel, ich bete darum, dass du mir auch vergibst.«
    Einige Tage später erschrak Daniel, als beim Nachhausekommen sein Vater und Miss Lamb im Arbeitszimmer auf ihn warteten. »Was ist denn los?«, fragte er.
    Sein Vater sah Charlotte an. »Charlotte, Miss Lamb würde dir gern etwas erzählen.«
    Daniel bemerkte, wie ängstlich sie aussah. Hoffentlich will sie uns nicht verlassen .
    »Ich fürchte, es wird Ihnen nicht gefallen«, begann Charlotte, »aber ich habe mir die Freiheit genommen, an meinen Onkel zu schreiben. Er ist Anwalt. Ich habe ihm die Situation mit Miss Marsden geschildert.«
    »Was?« Daniels Erleichterung darüber, dass sie die Familie nicht verlassen wollte, machte rasch heftigem Ärger Platz.
    »Verzeihen Sie mir, ich weiß, dass es anmaßend war.«
    »Vater, du solltest doch nicht herumerzählen …«
    »Bitte«, unterbrach ihn Charlotte, »erlauben Sie mir, dass ich es erkläre.«
    Sein Vater betrachtete seine Hände, die zusammengefaltet in seinem Schoß lagen. Daniel forderte Charlotte mit einer ärgerlichen Geste auf fortzufahren.
    »Ihr Vater hat diese Information nicht einfach so ausgeplaudert, Dr.Taylor. Ich habe ihn direkt nach dem Namen des Mannes gefragt. Phillip Elton.«
    Daniel stöhnte und schüttelte den Kopf.
    »Der Name kam mir bekannt vor, aber nicht aus den Gründen, die ich vermutete. Aber wie auch immer, der Vater dieses Mannes, Lord Elton, ist ein langjähriger Freund meiner Tante und meines Onkels. Beide haben oft und mit großer Zuneigung von ihm gesprochen. Ich bin ihm, als ich bei ihnen zu Besuch war, sogar ein- oder zweimal selbst begegnet. Dieser Phillip Elton nun ist Lord Eltons Sohn, dem mein Onkel schon mehr als einmal aus einer Patsche helfen musste. Ich schrieb also an meinen Onkel. Keine Sorge, ich habe weder Ihren Namen noch irgendwelche Einzelheiten erwähnt, sondern fragte nur, ob er Miss Marsden kenne. Mein Onkel hat zurückgeschrieben.« Sie hielt einen Brief hoch.
    »Offen gesagt, war ich nicht sicher, ob er antworten würde, weil mein Vater ihn und meine Tante gebeten hatte, jeden Kontakt zu mir abzubrechen. Doch da ich mich mit einer ›beruflichen‹ Frage an ihn wandte, hielt er sich offenbar für befugt zu antworten. Jedenfalls hat er mir versichert, dass diese Frau nicht nur keinerlei Verbindung mehr zu Phillip Elton oder zu Lord Elton selbst hat, sondern dass die Familie das Kind, das ihrer Aussage nach von ihm ist, nicht anerkennt. Sie haben jede Verbindung zu ihr abgebrochen. Darüber hinaus wurden Phillips finanzielle Mittel stark eingeschränkt. Er kann nicht einmal mehr seinen Klubbeitrag bezahlen, geschweige denn jemanden vor Gericht zerren. Sie sehen also, die Frau hat keine Macht mehr über Sie beide.«
    Sie lächelte triumphierend erst seinen Vater an, der, wie Daniel bemerkte, ihren Blick nicht erwiderte, und dann ihn. Ganz eindeutig hatte sie eine andere Reaktion erwartet.
    »Vielleicht vergaß mein Vater zu erwähnen, dass die Vorwürfe der Frau nicht unbegründet sind. Er hat sich während der Entbindung tatsächlich der Vernachlässigung seiner Pflichten schuldig gemacht.«
    Charlottes Lächeln erstarb, aber sie antwortete nicht.
    »Ja. Vater ist sehr geschickt darin, sich Sympathien zu erschmeicheln. Leider gelingt es ihm weniger gut, nüchtern zu bleiben. Wäre ich nicht zufällig da gewesen, hätte das Kind sterben können.«
    »Daniel, ich habe es dir doch gesagt. Ich habe seither keinen Alkohol mehr angerührt. Das Ganze ist jetzt über ein Jahr her. Wirst du mir denn nie mehr vertrauen?«
    Die Hände in die Hüften gestützt, schüttelte Daniel den Kopf. »Ich weiß nicht, Vater. Ich würde gern, aber ich weiß es einfach nicht.«

    Dr. Taylor mietete Lloyd Lodge für die Monate Mai, Juni und Juli. Seine Frau und Marie,

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