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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus
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schießen?“, fragte sie und deutete auf mein Gewehr. Ich zuckte bloß ratlos mit den Schultern. Sie schüttelte den Kopf und zog mich weiter. Wir hechteten im Zickzack-Kurs über den Strand. Wolken aus Sand und Blut spritzten zwischen uns auf. Plötzlich sah ich Mato. Er stand am Eingang der Höhle, hatte die Blätter zur Seite gerissen und markierte so den Einstieg. Zombies sah ich bei ihm nicht.
    „Zur Höhle!“, schrie ich zu Livia.
    Ich balancierte das heiße M16 in meiner Hand und stolperte weiter. Noch immer stürmten weitere Angreifer aus dem Dschungel. Aber niemand versperrte uns den Weg. Hinter uns krachten noch immer Schüsse.
    Ich warf einen Blick zurück und sah Thomson in die Augen. Er registrierte mich kaum, sondern bellte irgendwelche Befehle. Die seltsamen Angreifer waren seine Priorität. Ich hoffte, dass die Höhle uns schützen würde.
     
     

 
    Wir stolperten in die Höhle. Sofort wurde es dunkel und feucht. Die schroffen Felsen verschluckten die Schüsse. Das Gefecht schien plötzlich weit weg zu sein. Erschöpft pressten wir uns gegen die Steine. Noch immer tobte draußen der Krieg. Meine Hüften schmerzten und ich brauchte einen Moment, um wieder normal zu atmen. Dann sah ich mich endlich um.
    Wir waren allein in der Höhle. Hier gab es keine Zombies. Nur Mato und Livia waren noch da. Livia prüfte ziemlich geschickt ihren Waffen. Sie atmete ebenfalls stoßweise. Ich musterte sie erschöpft. Jetzt fiel mir etwas auf. Für eine Uni-Ratte war sie verdammt fit.
    Ihre Figur war mehr als sportlich – sie war perfekt durchtrainiert. Nach langen Nächten über Büchern sah das nicht aus. Und wie sie die Waffe hielt – das sah auch nicht aus wie ein Anfänger.
    Langsam dämmerte mir etwas. Mato beobachtete den Ausgang. Wir hörten noch immer Schüsse. Draußen herrschte ein Massaker. Ich rappelte mich auf. Livia sah kurz auf, aber konzentrierte sich dann wieder auf ihre Waffe.
    „Sie sind gar keine Biologin!“, schrie ich. Livia verzog nicht einmal das Gesicht.
    „Halten Sie den Mund und zeigen Sie mir Ihre Waffe!“, befahl sie und wechselte den Blick zwischen mir und Mato. Noch immer dröhnte es von draußen. Ich zögerte. Sie ergriff mein M16 einfach und checkte es professionell durch. Dann gab sie es mir zurück. Auch Mato hatte eine Waffe. Sie wiederholte die Prozedur.
    „Wer sind Sie wirklich?“, fragte ich.
    Livia erhob sich und sah zum anderen Ende der Höhle. Sie deutete mit ihrer Waffe Richtung Schlucht.
    „Sind Sie von dort gekommen?“
    Ich nickte.
    „Wie weit ist es bis zu Ihrem Boot?“
    Mato schaltete sich ein. Er war genau so erschöpft wie ich. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Etwa eine halbe Stunde. Wenn wir laufen: zehn Minuten!“
    Livia schien zu überlegen, dabei sah sie immer wieder zum Ausgang zur Lagune. Die Abstände zwischen den Schüssen wurden länger. Entweder gewannen die Angreifer oder die Soldaten die Überhand.
    „Wer zur Hölle sind Sie?“, fragte ich. Livia stemmte die Fäuste in die Hüften und sah zum Boden. Sie atmete noch immer heftig, beruhigte sich aber zusehends.
    „Ich bin von Interpol.“ Ich hatte es gewusst!
    „Na großartig! Und was machen Sie hier?“, fauchte ich. Livias Blick zuckte unruhig hin und her. Sie schien alle Optionen durchzugehen, während sie mich endlich aufklärte:
    „Wir vermuten, dass es hier zu einem internationalen Konflikt kommen könnte.“
    Ich fasste es nicht.
    „Das können Sie aber laut sagen! Die Amerikaner sind hier, die Franzosen und vermutlich auch die Chinesen! Was ist denn so interessant an dieser Insel?“
    Livia grinste schmal. Ich war überrascht, dass sie immer noch so viel Humor bewies.
    „Sie!“
    Ich kniff die Augen zusammen.
    „Was soll das denn heißen?“
    „Wir haben Ihren Laptop getrackt. Die Daten, die Sie zusammengetragen haben, haben uns hierher geführt.“
    Ich glaubte, mich zu verhören.
    „Wer ist denn wir?“, fragte ich gereizt. Livia hob entschuldigend die Schultern. Ich verstand. Ein weiteres Krachen vom Strand erinnerte uns an die miese Situation, in der wir uns befanden. Livia zuckte zusammen und richtete sich dann auf. Aber so leicht wollte ich sie nicht gehen lassen. Ich packte ihren Arm.
    „Na vielen Dank für das Abenteuer! Und was soll jetzt der Aufmarsch? Geht es um den Pilz, das Kratutat?“
    Livia schüttelte den Kopf. Ihre grünen Augen starrten mich ungeduldig an.
    „Das Kratutat ist nur ein Abfallprodukt. Es dient als Nahrung und Brutstätte

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