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Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Titel: Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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weiteren Tage, die dessen ungeachtet folgen mochten, vergönnt wäre, ihn wiederzusehen.
    Sie schauten einander in die Augen und kosteten den Moment aus, obwohl er kaum länger als ein Herzschlag dauerte. Mehr brauchten sie nicht, um die Unausweichlichkeit zu erfassen, mit der es sie zueinandertrieb.
    Sie warf sich gegen ihn und sprang an ihm hoch, umschlang ihn dabei mit Armen und Beinen gleichzeitig, und als ihre Lippen aufeinandertrafen, stöhnte sie auf, wie jedes Mal, wenn er ihr auf diese Weise nahe kam. Seine Arme umschlossen sie wie eiserne Zwingen, und an ihrem Schoß spürte sie die Härte seines Glieds. Keuchend rieb sie sich an ihm, doch er hatte bereits hinter ihrem Rücken unter sie gegriffen, sein Suspensorium aufgenestelt und mit der anderen Hand alle Hindernisse beseitigt, die ihm noch durch ihre Kleidung im Weg waren. Das Fett glitschte an seinen Händen und zwischen ihren Mündern, es glänzte in Schlieren auf seinem Gesicht und in seinem Haar.
    Durch eines der schmalen Fenster, die zum Glück allesamt auf einen nicht einsehbaren Hof wiesen, fiel ein Sonnenstrahl herein und traf sein ihr zugewandtes Gesicht. Seine Augen funkelten hellgolden wie die Lohe einer frisch entfachten Flamme.
    Öl, Schweiß und die hitzige Nässe ihrer Erregung bildeten zwischen ihnen einen Film aus flüssigem Feuer, in dem sich ihre Körper trafen und aneinander rieben. Er küsste sie wie ein Verdurstender und drang gleich darauf mit solcher Mühelosigkeit in sie ein, als hätte er all die Wochen nichts anderes getan. Sie hieß ihn mit derselben Selbstverständlichkeit willkommen, und es war, als sei ein verlorener Teil von ihr zurückgekehrt. Er hatte mit beiden Händen ihre Hinterbacken umfasst, doch sie brauchte den Halt nicht, den er ihr gab, denn ihre Schenkel hielten seine Hüften mit spielerischer Kraft umklammert, während sie auf ihm ritt. Keuchend und mit zurückgeworfenem Kopf drängte sie sich gegen ihn und senkte sich auf ihn herab, kam seinen Stößen entgegen, bis er in den Tiefen ihres Körpers zuckte und sich verströmte. Einen Atemzug darauf fand sie ihre eigene Erfüllung und sank mit einem gepressten Schrei gegen ihn. Er hielt sie bei den Schenkeln fest, bevor sie herabgleiten konnte.
    Die ruckartige Bewegung brachte sie schlagartig in die Wirklichkeit zurück, und die Leidenschaft wich einem Gefühl jämmerlichen Versagens.
    »Wir haben es schon wieder getan und sind immer noch nicht verheiratet«, murmelte sie resigniert.
    »Ich weiß, und es ist unverzeihlich. Als Entschuldigung kann ich nur für mich ins Feld führen, dass du angefangen hast.« Antonio nieste heftig, und diesmal rutschte sie endgültig an ihm herunter. Sie klammerte sich mit beiden Händen an seinem Dolchgurt fest, weil sie sonst hingefallen wäre. Sie blickte an ihrer fettgesprenkelten Vorderseite herab und merkte, wie es in ihren Mundwinkeln zuckte, und als sie sah, dass auch er grinste, war es um sie geschehen. Sie brach in haltloses Gelächter aus, in das er binnen Augenblicken einstimmte.
    Sie reinigten sich notdürftig an dem Ziehbrunnen im Hof hinter der Offizin, dann verließen sie die Apotheke und machten einen Spaziergang zu dem kleinen Strandstück in der Nähe der Chiesa Madonna dell’Orto, um dort im Schutz der Felsen ungestört reden zu können.
    Sie ließen sich an derselben Stelle nieder wie beim letzten Mal. Antonio berichtete vom Verlauf seiner Reise und erzählte, dass er gleich nach seiner Rückkehr zuerst bei Mosè gewesen sei, um ihm Bericht zu erstatten.
    »Es steht schlecht um ihn«, sagte er.
    »War Isacco inzwischen bei ihm?«
    Antonio schüttelte den Kopf. »Er ist verbohrt und gibt nicht nach.«
    Nachdenklich nahm sie eine Handvoll Kies auf und spielte mit den Steinchen, während sie über die Binsengewächse und das sumpfige Ufer aufs Meer hinausschaute. »Ich habe schon oft überlegt, warum in dieser Familie solcher Zwist herrscht. Ob es allein daran liegt, dass Monna Elsa und Isacco sich haben taufen lassen und Messèr Mosè lieber die Stadt und die Familie verlassen hat, als seinen Glauben aufzugeben? Das ist mittlerweile so viele Jahre her, sie hätten doch längst Frieden schließen können.«
    »Rachsucht und Verbitterung werden über die Jahre oft schlimmer statt besser«, meinte Antonio.
    Die Wellen plätscherten an den Strand, und über den Klostermauern summten die Bienen. Von den beiden Fischerhütten am Ufer drang modriger Fischgeruch herüber. Sie sahen einen Fischer, der eines der Boote

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