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Die lange Reise

Die lange Reise

Titel: Die lange Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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draußen. Sterne, genau wie es die alten Mythen berichten.«
    Narby sah ihn erstaunt und angewidert an. »Mann, Ertz, wo bleibt deine Logik. Ich hielt dich für einen Wissenschaftler. Was soll das heißen: das Schiff ist ganz klein dagegen. Das ist doch absurd und ein Widerspruch in sich. Das Schiff ist das Schiff! Alles andere ist nur ein Teil davon!«
    Ertz zuckte hilflos die Schultern. »Ich weiß, es klingt unglaubhaft und widerspricht jeder Logik. Aber es ist – o zum Huff. Ich kann es nicht erklären. Du wirst es erst verstehen, wenn du es selbst siehst.«
    »Nimm dich zusammen und rede nicht einen solchen Unsinn. Entweder ist etwas logisch oder nicht. Um zu existieren braucht jegliche Materie auch Raum. Du hast etwas Bemerkenswertes gesehen, oder glaubst es zumindest. Was immer es jedoch ist, es kann nicht größer sein, als der Raum, in dem es sich befindet. Du kannst mir ganz einfach nichts zeigen, was den Naturgesetzen widerspricht.«
    »Ich sagte dir doch, daß ich es nicht erklären kann.«
    »Wie solltest du auch!«
    »Laßt das Geschwätz!« knurrte Joe, angewidert über diese Verbohrtheit. »Wir gehen jetzt. Kommt!«
    »Gut«, stimmte Ertz eifrig zu. »Wir diskutieren später weiter, wenn du alles gesehen hast. Komm, Narby, es ist ein langer Weg.«
    »Was soll das?« erkundigte Narby sich mißtrauisch. »Wo wollt ihr mich hinbringen?«
    »Hinauf zum Aussichtsturm und zum Kontrollraum.«
    »Kommt gar nicht in Frage. Ich gehe nicht mit. Ich kehre jetzt sofort nach unten zurück.«
    »Nein«, sagte Ertz fest. »Du kommst mit! Darum haben wir dich ja holen lassen. Du mußt es selbst sehen!«
    »Was immer es auch ist, ich brauche es gar nicht erst zu sehen, denn mein gesunder Menschenverstand sagt mir genug. Aber wie dem auch sei, ich möchte dir gratulieren, daß es dir gelungen ist, mit den Muties friedlichen Kontakt aufzunehmen. Wir werden sicher einen Weg zu einer für beide Seiten zufriedenstellenden Zusammenarbeit finden. Ich denke ...«
    Joe-Jim machten einen Schritt auf ihn zu. »Du verschwendest nur Zeit«, sagte Jim ruhig. »Wir gehen jetzt hinauf. Und du wirst mitkommen. Wir bestehen darauf!«
    Narby schüttelte den Kopf. »Nein, heute nicht. Vielleicht ein andermal, wenn einige der wichtigsten Fragen unserer künftigen Verbindung geklärt sind.«
    Hugh baute sich vor ihm auf. »Du scheinst immer noch nicht zu verstehen. Du hast keine andere Wahl. Du kommst jetzt mit!«
    Narby warf einen Blick auf Ertz. Der nickte. »So ist es, Fin.«
    Narby fluchte insgeheim. Großer Jordan! In was hatte er sich da hineingeritten! Er hatte das leise Gefühl, daß der Zweiköpfige gar nichts dagegen hätte, wenn er zur Waffe greifen würde. Eine unmögliche Situation! »Na gut! Ehe wir uns darüber streiten, komme ich lieber mit«, gab er schließlich nach. »Also los. Welchen Weg?«
    »Bleib ganz einfach an meiner Seite«, riet ihm Ertz. Joe-Jim stießen einen lauten Pfiff aus. Plötzlich schienen aus dem Boden, den Schotten und der Decke Muties herauszuwachsen, bis ihre kleine Gruppe sich um sechs oder acht Köpfe vergrößert hatte. Narby hatte ein flaues Gefühl im Magen, als ihm klar wurde, wie weit er vom sicheren Weg abgewichen war.
     
    *
     
    Sie brauchten lange, bis sie die schwerelose Zone erreichten, denn Narby war das Klettern nicht gewöhnt. Das von Stockwerk zu Stockwerk abnehmende Gewicht machte es ihm zwar leichter, aber dafür wurde ihm immer übler. Es war kein echter Anfall von Raumkrankheit, denn wie alle im Schiff Geborenen, Mannschaft und Muties, war er Gravitationsschwankungen gewöhnt, aber seit seiner Kindheit hatte er keine Klettertouren mehr unternommen. Als sie schließlich auf dem obersten Deck angekommen waren, fühlte er sich so elend, daß er sich kaum noch von der Stelle rühren konnte.
    Joe-Jim sandten die ihrem Pfiff gefolgten Muties zurück und befahlen Bobo, Narby zu tragen. Narby lehnte jedoch ab. »Ich schaffe es schon«, protestierte er. Und unter Mobilisierung seines ganzen Willens gelang es ihm auch, seinen Körper zum Gehorsam zu zwingen. Sie schwebten mehr als sie gingen, und bis sie das Schott erreichten, hinter dem der Kontrollraum lag, hatte Narby sich bereits an diese Fortbewegungsart gewohnt und fühlte sich schon bedeutend besser.
    Sie begaben sich jedoch nicht gleich in den Kontrollraum, sondern suchten auf Hughs Geheiß erst die Aussichtswarte auf. Narby war inzwischen ausreichend auf das Kommende vorbereitet, nicht nur durch Ertzs etwas konfuse Erklärungen,

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