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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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jedenfalls würde sicherlich nicht einfach so verschwinden.
    »Sie haben sich also auch unerlaubten Zugang zu Computer-Datenbanken verschafft?«, sagte sie.
    »Weiß nicht genau, was Sie damit meinen, aber ich nehme mal an, dass Sie Recht haben. Also, kommen wir auf den Punkt,
Fräulein
Richter. Folgendes weiß ich über Sie, und Folgendes will ich von Ihnen. Sie sind eine alte Bekannte von Charley Penn, Ihre Freundschaft beruht, so wie es aussieht, auf einer soliden Vögel-Basis. Sie kamen auf sein Betreiben hierher, weil Sie sehen wollten, ob Sie durch Miss Pomona nicht etwas über die Umstände von Dick Dees Tod erschnüffeln könnten. Also, ich möchte, dass Sie mir erzählen, was Sie Ihrer Meinung nach herausgefunden haben, dann können wir alle wieder in unser Bettchen hüpfen. In Ordnung?«
    Sie schüttelte, ganz und gar nicht liebenswert erstaunt, den Kopf.
    »Charley hat mir von Ihnen erzählt, Mr. Dalziel, aber ich habe ihm nicht ganz geglaubt. Nun wird mir klar, dass er sich geirrt hat. Er sagte mir, Sie wären arrogant und skrupellos, aber er sagte mir nicht, dass Sie auch dumm sind. Glauben Sie wirklich, Sie könnten Ihre englischen Gesetze brechen und meine Rechte verletzen und ungeschoren davonkommen? Sie sagten, Sie hätten sich mit meiner Vergangenheit beschäftigt. Dann müssten Sie wissen, dass durch mich schon weitaus mächtigere und wichtigere Personen hinter Gitter gebracht wurden.«
    »Tut mir Leid, Liebes«, sagte Dalziel. »Mein Dad sagte mir immer, einer Lady darf man nicht widersprechen, aber ich muss doch sagen, wenn es darum geht, jemanden in den Knast zu setzen, dann, schätze ich, kann ich Ihnen das halbe Sudetenland als Vorsprung geben, und ich bin trotzdem vor Ihnen in Prag. Aber warum so viel Staub aufwirbeln? Wie du mir, so ich dir, Sie helfen mir, ich helfe Ihnen, fairer geht’s doch nicht?«
    »Wobei sollten Sie mir helfen können?«, fragte sie amüsiert. »Wollen Sie mir einen Strafzettel fürs Falschparken erlassen?«
    »Das kann ich auch in die Wege leiten, aber ich dachte eher daran, Sie aus dem Gefängnis rauszuhalten«, sagte Dalziel und beugte sich vor, um sich zu einem weiteren Schluck Whisky zu verhelfen.
    »Gefängnis? Weswegen?«
    »Gibt’s in Deutschland keine Gesetze? Nun, wir haben so viele, wir könnten alle damit bedienen. Als Erstes: Annahme einer falschen Identität und Vorspiegelung falscher Tatsachen. Als Sie diese Wohnung anmieteten, sagten Sie dem Makler, Sie seien Engländerin und hießen Myra Rogers, und händigten ihm eine Reihe von Referenzen aus, die ihm weismachen sollten, welch aufrechte britische Staatsbürgerin Sie sind. Wollen Sie noch mehr hören? Sie haben ein Tütchen mit sehr interessant aussehendem weißen Pulver in Ihrem Kühlschrank. Und wenn Sie für die schmucke kleine Kanone, mit der Sie hier herumfuchteln, zu Hause vielleicht auch einen Waffenschein besitzen, so konnte ich bislang nichts auftreiben, was dem Ding bei uns den Anschein von Legalität verleihen könnte. Noch mehr? Sie heuerten Mr. Tristram Lilley an, um in Privaträumen illegale Überwachungsgeräte zu installieren, wobei Sie sich illegal Zutritt verschafften. Ja, ich hab mich ein wenig mit ihm unterhalten, und da er ein selbstsüchtiger kleiner Arsch ist, sprudelte alles so schnell aus ihm heraus, dass noch nicht mal seine eigenen Geräte hinterherkamen. Noch mehr? Mit den Dingen, die ich Ihnen darüber hinaus anhängen könnte, hab ich nämlich noch gar nicht angefangen.«
    »Allesamt leere Drohungen, Superintendent«, sagte sie ruhig. »Ich bin von Profis verfolgt worden, mir wurde körperliche Gewalt angedroht, ich erhielt sogar Morddrohungen, und ich bin immer noch da. Ich kenne Rechtsanwälte, die mich aus Ihren Fängen befreien und dazu noch nicht einmal ihr Büro verlassen müssen.«
    »Das glaube ich gern. Man sollte von denen pro Tag einen kastrieren, um die anderen zu ermuntern. Ja, ja, das Gesetz ist ein Esel, wohl wahr, aber das Gute daran ist, es ist ein kurzatmiger, lahmarschiger Esel. Nun, ich schätze, einer der Gründe, erster Klasse von hier abzuhauen, könnte sein, dass jemand im Krautland Ihnen einen richtigen Job angeboten hat, um die Welt wieder ins Lot zu bringen.«
    Sie war geschickt im Verbergen, im Suchen aber war er geschickter, und jetzt hatte er voll ins Schwarze getroffen.
    »Ich glaube«, fuhr er fort, »ich kann Sie garantiert so lange einbuchten, dass sich Ihre Freunde in der Heimat in der Zwischenzeit eine andere Mata Hari suchen. Und

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