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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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doch zu seiner Kunst der Täuschung, oder? Das freute den hinterhältigen Bastard. Jetzt dürfte er dasitzen, das Gesicht so blass wie immer, aber innerlich grinste er wie ein Totenschädel beim Gedanken an die kleinen Samen der Angst und Ungewissheit, die er mir eingepflanzt hat.
    Mit plötzlicher Entschlossenheit, die neue Stärke durch seine Adern strömen ließ und seine geschwächten Glieder wiederbelebte, stand er auf.
    »Danke für die Einladung, du Dreckskerl«, sagte er. »Keine Sorge, ich werde komme!«
    Er ging nach oben und zog sich an. Wäre er in die Küche zurückgekehrt, hätte er Edgar Wield gehört, Codewort Schlange 5, der an der Grenze von South und Mid-Yorkshire auf seiner Thunderbird saß und Schlange 4 (Andy Dalziel) berichtete, dass er soeben von Schlange 1 ( DI Rose) gehörte habe, der Schatz sei verladen und der Wagen auf seinem Weg aus Sheffield hinaus nach Norden.
    Und hätte er zum ersten Kanal zurückgeschaltet, hätte er erfahren, dass die registrierte Besitzerin des völlig zerstörten Wagens auf der Römerstraße eine gewisse Raina Pomona und die Leiche der jungen Frau, die soeben aus dem Wagen befreit wurde, vermutlich jene der Fahrzeughalterin sei.
    Doch Pascoe hörte nur auf die Stimmen in seinem Kopf.
     
     
     ie Party in der Junior Jumbo Burger Bar würde ein voller Erfolg werden.
    Unter dem Vorwand, aufs Klo zu gehen, hatte Ellie erneut die Küche inspiziert und sich vergewissert, dass seit ihrem letzten Besuch nicht von den frischen einheimischen Zutaten auf recycelten Müll umgestellt worden war.
    Zufrieden kehrte sie gerade noch rechtzeitig zur Party zurück, um einen von Rosie angeführten Angriff auf eine benachbarte Hüpfburg mitzuerleben, die von einem Stamm kleiner Jungs okkupiert war, welche sich unüberlegterweise zu der Äußerung hatten hinreißen lassen, Mädchen seien doof und sollten für alle Zeiten aus dem Estotiland verbannt werden.
    Freudestrahlend grölten die Jungs über den abgewehrten Angriff. Ihrer Freude schlug dann plötzlich in Entsetzen um, als aus ihrer Hüpfburg die Luft zu entweichen begann. Ohne jeden ersichtlichen Grund starrte Ellie anklagend zu ihrer Tochter.
    »Ich hab’s mir nur
gewünscht
«, sagte Rosie abwehrend.
    O Gott, dachte Ellie. Sag mir nicht, dass ich eine von
denen
hab!
     
    Fünfzehn Kilometer entfernt bewegte sich der mit dem Elsecar-Schatz beladene Praesidium-Transporter stetig nach Norden, nicht zu dicht gefolgt von einem Zivilfahrzeug, in dem DI Stanley Rose und drei seiner Kollegen aus South Yorkshire saßen. Ebenfalls nach Norden fuhren, auf Seitenstraßen und Nebenwegen, mehrere andere Polizeifahrzeuge und hielten sich mehr oder minder parallel zur Hauptroute, sodass sie jederzeit in wenigen Minuten eingreifen und, falls etwas schief laufen sollte, sämtliche Fluchtwege in kürzester Zeit abriegeln konnten.
    Noch wenige Tage zuvor hätte Edgar Wield gegen diese Taktik laut sein Veto eingelegt. Vorbeugung war seiner Meinung nach immer besser als Heilung. Klar, für die Statistik machte es sich besser, und sicherlich konnten die Polizei und insbesondere Stan Rose sich eine größere Feder an den Hut stecken, wenn sie ein positives Ergebnis erzielten und Matt Polchards Bande auf frischer Tat ertappten. Doch wie schnell sie auch im Fall des Falles zuschlagen mochten, immer bestand die Gefahr, dass die Wachleute dabei verletzt wurden. Sehr viel besser wäre es gewesen, den Transporter mit heulenden Sirenen und blitzenden Lichtern zu eskortieren, sodass das Ungeziefer eilends in seine stinkenden Löcher zurückhastete.
    Doch das war vor der Entdeckung von Lees Leiche gewesen.
    Jetzt, als er auf seiner Thunderbird dem South-Yorkshire-Wagen folgte, sehnte er sich nach dem erwarteten Hinterhalt, verlangte danach, dass ihm Leiber vor die Hände und seinen Schlagstock gespült wurden.
    Vor ihm wies ein riesiges Schild mit einem Richtungspfeil nach
Estotiland – Besucher
, und einen halben Kilometer später öffnete sich links die Abbiegespur. Gut geplant, musste er zugeben. Der Komplex selbst war noch acht Kilometer entfernt, wurden die Besucher jedoch schon so früh auf ihre eigene Spur abgezweigt, vermied man einen möglichen Rückstau, der gefährlich auf die Hauptspur der Autobahn übergreifen konnte. Noch während er sich diese Gedanken zur effektiven Verkehrsführung durch den Kopf gehen ließ, wusste er, dass er damit nur unterdrücken wollte, was das Estotiland-Schild für ihn wirklich bedeutete.
And I need you now

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