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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Sesam-öffne-dich zu den innersten Zirkeln der Medienwelt verfügt, in der so viele der mit der Zeit gehenden Dons sich danach sehnen, ihr Gefieder zu spreizen.
    Ach, je mehr ich von diesem süßen Geruch schnupperte, umso mehr dachte ich,
das ist genau das Leben für mich!
Lesen und Schreiben, Handeln und Feilschen, klösterliches Leben und, parallel dazu, Leben auf der Überholspur, und die Winter in der Sonne verbringen, wenn man es geschafft hat.
    Aber eine so wichtige Entscheidung wie diese wollte ich nicht überstürzen. Ich entschlüpfte in mein Quartier, um alles zu überdenken, und nichts erschien mir dazu besser zu sein, als vor Ihnen meine Gedanken und Hoffnungen auszubreiten. Wie bei der Vision heute Morgen kommt es mir beinahe so vor, als wären Sie hier bei mir im Zimmer. Ich spüre, dass Sie meiner endgültigen Entscheidung, zu der ich nun gekommen bin, zustimmen.
    Dieses ruhige, klösterliche, doch weder untätige noch unaufgeregte Leben in den alten, fruchtbaren Hainen der Akademe ist genau das, was ich will. Und wenn es hieße, dass ich Sams Forschungsarbeiten dazu aufgeben muss, dann bin ich mir sicher, dass es genau das ist, was er von mir gewollt hätte.
    Der Würfel ist also gefallen. Ich schlendere nun hinaus, gebe diesen Brief auf und besuche vielleicht noch eine der nachmittäglichen Sitzungen. Sollte ich auf Albacore stoßen, werde ich ihm nicht den geringsten Hinweis auf meine Gedanken liefern. Soll er doch schwitzen, zumindest bis heute Abend noch!
     
    Danke für Ihre Hilfe,
    Ihr Franny Roote
     
     
     m Montagmorgen, gerade als Pascoe das Haus verlassen wollte, war die Post gekommen.
    Er nahm sie mit in die Küche und teilte sie sorgfältig auf drei Stapel auf – seine eigene, Ellies und die gemeinsame (vor allem Weihnachtskarten).
    In seinem Stapel lagen zwei Umschläge, die das Wappen von St. Godric trugen.
    Ellie war auf dem Weg zur Schule, was ihm vollkommene Handlungsfreiheit einräumte.
    Er riss den ersten Brief auf.
    Nicht dass er wusste, dass es der erste war, glich doch der Poststempel exakt jenem des zweiten. Aber ein schneller Blick auf die erste Seite bestätigte, dass dieses Schreiben dort fortfuhr, wo das letzte geendet hatte.
    Als er zu der Stelle mit der Vision kam, bei der Roote ihn in der letzten Reihe des Vorlesungssaals gesehen haben wollte, legte er den Brief für eine Minute zur Seite und diskutierte mit sich aus, ob er sich deswegen nun mehr oder weniger Sorgen um sich selbst machen musste. Weniger, beschloss er. Oder vielleicht doch mehr? Er las weiter. Er hatte kein konkretes Bild von Roote vor Augen, spürte aber dessen Einfluss, der ihm aus seinen Worten entgegenschlug und ihn in dessen Leben zu ziehen versuchte. Wozu? Das war Pascoe nicht klar. Aber es konnte nichts Gutes verheißen, davon war er felsenfest überzeugt.
    Vielleicht machte der zweite Brief alles klarer.
    Seltsamerweise widerstrebte es ihm, ihn zu öffnen. Er saß nur da, wog ihn in der Hand und glaubte zu spüren, wie er von Minute zu Minute schwerer wurde.
    Ein Geräusch schreckte ihn aus seinen Träumereien auf. Die Eingangstür wurde geöffnet, Ellies Stimme war zu hören. »Peter? Du bist noch da?«
    Nun hätte er die Möglichkeit gehabt, das zu erhalten, was er sich noch vor nicht allzu langer Zeit gewünscht hatte: Ellies heilsame, vernünftige Meinung zu der gesamten Angelegenheit.
    Stattdessen ertappte er sich dabei, wie er sich beide Briefe, den gelesenen wie den ungelesenen, in die Tasche stopfte.
    »Noch immer da«, sagte sie, als sie in die Küche kam. »Ich dachte, du seist schon längst fort. Es geht doch heute um den Linford-Fall. Ich hoffe, sie sperren diesen Dreckskerl ein und werfen den Schlüssel weg.«
    Ellie, ansonsten eher weichherzig veranlagt, verlor jegliche Sentimentalität und ereiferte sich geradezu, wenn die Sprache auf Liam Linford kam.
    »Ärgere dich nicht«, sagte er zu Ellie. »Der kleine Scheißer kommt uns nicht mehr aus. Mit Rosie alles okay?«
    »Darauf kannst du wetten. Alles dreht sich nur noch um die Proben fürs Krippenspiel. Sie hat Zippers Karte mitgenommen, angeblich, um Miss Martingale zu beweisen, dass Engel wirklich Klarinette spielen. Aber ich vermute, sie will bei ihren Freundinnen nur mit ihrer sexuellen Eroberung angeben.«
    »O Gott. Das Krippenspiel. Wann ist das? Am Freitag? Ich nehme an, wir müssen da hin.«
    »Da kannst du dein süßes Leben drauf verwetten«, sagte sie. »Was ist nur los mit dem großen Hüter der Traditionen? Du

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