Die Lazarus-Formel

– L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K
    R – R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q
    U – U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T
    S – S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R
    »Für die erste Code-Zeile bedeutet das, das r in der Spalte L wird zu g, das i in der Spalte R zu r, das a in der Spalte U zu g und das w in der Spalte S zu e.« Schon während sie anfing zu schreiben, begannen ihre Augen zu leuchten.
    L A Z A R U S
    r e a o i a w
g e b o r g e

y i m d w l k n i n d e r s

n h k a w m l
c h l a f s t l t s d v l v
a t t d e r d c e h w r y u
r e i w a e c

s t d r u y k
h t e r d e s

q e t e i m o
f e u e r s w

l r s e k x w
a r t e t d e
    c l z p z m h
r l a p i s p s i k o j i h
h i l o s o p

s o q u d x a
h o r u m d i

c d d n g z s
r d e n p f a

o z t z v c y
d z u z e i g

p n c e i x j
e n d e r d r

p i g e z f a
e i h e i l i

r e m o i n w
g e n o r t e

k u q p w i j
z u r p f o r

e e c e i y o
t e d e r e w

t g d n a o y
i g e n j u g

p n c w v h f
e n d w e n n

o i d s t b d
d i e s c h l

l n f e w y m
a n g e f e u

p r r p v c l
e r s p e i t

f n c m z n v
u n d m i t d

p r f o v n l e r g o e t t

p r r t z g e
e r s t i m m

p s b h i y a e s c h r e i

e w h r u j j t w i r d p r

s m t s r m l
i m u s a s t

c u l l l r s r u m l u x a

p t d r e u v
e t e r n a d

p n s h i i f
e n t h r o n

m e r t v c y
b e s t e i g

p n z n j n w
e n a n s t e

w l d d v m z
l l e d e s h

p r q n u y k
e r r n d e s e o c e j
t o d e s
    »Das ist Deutsch«, sagte Ben begeistert und schrieb den entschlüsselten Text auf ein neues Blatt Papier.

25
    Geborgen in der Schlafstatt der drei Waechter des Feuers
wartet der Lapis Philosophorum
dir den Pfad zu zeigen der drei heiligen Orte
zur Pforte der ewigen Jugend.

Wenn die Schlange Feuer speit
und mit der Goetter Stimme schreit,
wird Primus Astrum Lux Aeterna
den Thron besteigen anstelle des Herrn des Todes.
    »Der Lapis Philosophorum ?«, fragte Eve ungläubig. »Der Stein der Weisen?«
    Ben nickte, und Eve zog unwirsch die Brauen zusammen.
    »Das ist der Stein, den Sie die ganze Zeit suchen? Alchimisten-Hokuspokus?«
    Ben hob beschwichtigend die Hand. Offenbar begriff er, wie sehr sie sich gerade aufregte. »Feldmann meint damit nicht den Stein der Weisen aus den Legenden, der Blei in Gold verwandelt und per magischer oder auch alchimistischer Kraft Unsterblichkeit verleiht. Aber er verweist auf einen der Steine, die für die Entstehung der Legende verantwortlich sind: den Sephirot.«
    »Sephirot?« Eve hatte noch nie davon gehört.
    »Ja«, sagte Ben. »In der jüdischen Kabbala wird er auch ›Baum des Lebens‹ genannt. Aber eigentlich ist damit ›Die Pforte zum Baum des Lebens‹ gemeint oder auch der Schlüssel. Das kann ich Ihnen besser erklären, sobald wir ihn gefunden haben und ich ihn Ihnen zeigen kann.«
    »Das erklärt aber immer noch nicht, was dieses Scharlatanen-Getue um den ›Stein der Weisen‹ und die ›drei heiligen Orte‹ soll.« Sie musste ihrem Unmut einfach Luft machen. »Feldmann war Wissenschaftler, kein Okkultist oder Mystiker; er war Mediziner und Biologe. Er hat den besonderen Stoffwechsel der Eibe entdeckt und einen Weg gefunden, wie man ihn auf den Menschen übertragen kann. Das beweist seine Veröffentlichung, auch wenn er sie zurückgezogen hat, und er selbst war der lebende Beweis dafür, dass seine Theorie richtig war.«
    »Beruhigen Sie sich bitte wieder«, sagte Ben. »Im Laufe der Zeit sind unzählige Wissenschaftler, so wie Feldmann und Sie, auf die Unsterblichkeit der Eibe aufmerksam geworden, und alle haben sie versucht, ihre Eigenschaften auf den Menschen zu übertragen, aber nur sehr wenigen ist es gelungen – und keinem von ihnen ohne den Sephirot.«
    »Wieso sind dann die anderen zehn Wissenschaftler allesamt eines gewaltsamen Todes gestorben, wenn sie doch ihre Theorie ohne den Sephirot nicht in die Praxis umsetzen konnten?« Eve reagierte grundsätzlich gereizt, wenn die Beantwortung einer Frage nur noch mehr Fragen aufwarf. Bei wissenschaftlichen Problemstellungen hatte sie gelernt, damit umzugehen. Ja, sogar genau das als Motivation zu nutzen.
    Sie hasste Rätsel. Das war mit einer der Gründe, warum sie so besessen darauf war, sie zu lösen. Für den Außenstehenden mochte das paradox erscheinen, weil die meisten Menschen Dingen, die sie hassen, einfach aus dem Weg gingen oder sie verdrängten. Aber Eves Denkschema ließ