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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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notwendig war.«
Burke nickte. Er verstand. Der grünäugige Hüne und seine Kameraden würden ihre eigene Sicherheit nicht dadurch aufs Spiel setzen, weil sie einen Arzt für jemanden auftreiben mussten, der zu schwer verwundet war, um auf eigenen Beinen zu stehen. Das TOCSIN-Einsatzkommando würde jeden töten, der seine Mission gefährdete, selbst wenn er einer von ihnen war.

Kapitel zwölf
    DONNERSTAG, 14. OKTOBER, Das Weiße Haus
    Es war nach Mitternacht, und die schweren rot und gelb gestreiften Navajo-Vorhänge waren ganz zugezogen und schirmten das Oval Office vor neugierigen Blicken ab. Niemand außerhalb des Westflügels des Weißen Hauses brauchte zu wissen, dass der Präsident der Vereinigten Staaten noch immer schwer arbeitete – oder mit wem er sich traf.
    Sam Castilla saß in Hemdsärmeln an seinem gewaltigen Pinienholztisch und las sich durch einen Stoß hastig verfasster Notstandsverfügungen. Die massive Leselampe aus Bronze in einer Ecke seines Schreibtischs warf einen kreisförmigen Lichtkegel über die Papiere. Hin und wieder machte er Notizen an den Rand oder strich eine schlecht formulierte Passage aus.
    Schließlich setzte er mit einem schnellen Schnörkel seines Füllfederhalters seine Unterschrift unter die verschiedenen, unterschiedlich gekennzeichneten Verfügungen. Er würde die sauber formulierten Kopien für das Nationalarchiv später unterzeichnen. Im Augenblick war es wichtiger, die schwerfälligen Räder des Regierungsapparats dazu zu bringen, sich etwas schneller zu drehen. Er blickte auf.
    Charles Ouray, sein Chief of Staff, und Emily Powell-Hill, seine nationale Sicherheitsberaterin, saßen zusammengesunken in den beiden großen Ledersesseln, die sie vor seinem Schreibtisch nebeneinander geschoben hatten. Sie sahen müde aus, erschöpft von den langen Stunden, die sie damit verbracht hatten, zwischen dem Weißen Haus und den verschiedenen Ministerien hin und her zu fahren, um die Verfügungen für seine Unterschrift vorzubereiten. Eine Übereinkunft zwischen einem halben Dutzend verschiedener Unterabteilungen der Regierungsministerien zu erzielen, die alle ihre eigenen miteinander konkurrierenden Ansichten und politischen Steckenpferde pflegten, die sie repräsentiert wissen wollten, war nie leicht.
    »Gibt es noch etwas, das ich jetzt wissen muss?«, fragte Castilla die beiden.
Ouray ergriff zuerst das Wort. »Wir haben bereits einen ersten Einblick in die Morgenausgaben der großen Tageszeitungen aus Europa, Mr President.« Er zog die Mundwinkel nach unten.
»Lassen Sie mich raten«, brummte Castilla grimmig. »Wir werden in die Pfanne gehauen?«
Emily Powell-Hill nickte. Ihre Augen blickten besorgt.
»Von den meisten großen Tageszeitungen in allen europäischen Ländern – Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien, Spanien und all den anderen. Der allgemeine Konsens scheint zu sein, dass – unabhängig davon, was im Teller Institut schief gelaufen ist – wir den Großteil der Verantwortung für die Katastrophe tragen, die sich außerhalb davon abgespielt hat.«
»Mit welcher Begründung?«, fragte der Präsident.
»Es gibt eine Menge wilder Spekulationen über irgendein geheimes Nanowaffenprogramm der USA, bei dem etwas schief gegangen ist«, erklärte Ouray mit leiser Stimme. »Die europäische Presse streicht diesen Aspekt der Sache sehr stark heraus, inklusive einer ganzen Palette sensationslüsterner Behauptungen – von der Schlagzeile bis zum letzten Satz, in dem dann unsere offiziellen Gegendarstellungen zitiert werden.«
Castilla verzog das Gesicht. »Was machen die? Die Presseveröffentlichungen der Lazarus-Bewegung im Wortlaut abdrucken?«
»Ist ja auch praktisch, so etwas«, bemerkte Powell-Hill mit einem Schulterzucken. »Ihre Darstellung der Ereignisse besitzt sämtliche Elemente für den Lieblingsplot der Europäer: ein großes, böses, seine Motive verschleierndes und tölpelhaftes Amerika, das brutal und rücksichtslos gegen eine friedliche und mutig für die Belange der Mutter Erde eintretende Schar von Demonstranten vorgeht, die nur die Wahrheit sagen. Und wie Sie sich vorstellen können, wird jeder außenpolitische Fehler, den wir in den vergangenen fünfzig Jahren begangen haben, noch einmal aufgewärmt.«
»Wie groß wird der politische Schaden sein?«, erkundigte sich der Präsident.
»Ziemlich groß«, erwiderte sie. »Natürlich suchen unsere ›Freunde‹ in Paris und Berlin immer nach einer Gelegenheit, uns Knüppel zwischen die Beine zu

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