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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und erstarrte, bevor es zu sprechen anfing. Er starrte auf das Gesicht des gut aussehenden Mannes mittleren Alters hinab. Warum kam es ihm so verdammt bekannt vor? »Ich sehe ihn mir an, Fred«, sagte er. »Aber wonach suche ich eigentlich?«
»Es ist kein echtes Gesicht, Colonel«, erklärte Klein. »Und die anderen Gesichter ebenfalls nicht.«
Smith wölbte verdutzt die Augenbrauen. »Oh? Was ist es dann?«
»Es sind perfekt gemachte Computeranimationen«, erwiderte Klein. »Ich habe die CIA-Analyse gelesen. Sie sind überzeugt, dass die Bilder und Stimmen mit Bedacht konstruiert wurden – dass sie Archetypen oder idealisierte Urbilder der jeweiligen Kulturen darstellen, an die die Botschaft der Lazarus-Bewegung gerichtet ist.«
Das würde erklären, warum das erste Gesicht einen so sympathischen Eindruck auf ihn gemacht hatte, begriff Smith. Es war eine Variation des alten Ideals des Westens – eines edlen und gerechten Helden und Königs. »Diese Leute sind verdammt gut in dem, was sie machen«, sagte er grimmig.
»So ist es.«
»Allmählich glaube ich, dass die CIA und das FBI vielleicht den Nagel auf den Kopf getroffen haben, wenn sie diese Typen als Drahtzieher hinter dem vermuten, was gestern passiert ist.«
»Vielleicht. Aber eine gekonnt gemachte Propaganda und eine konspirative Struktur und Strategie sind noch kein Beweis für terroristische Absichten. Versuchen Sie, ohne Vorurteile an die Sache heranzugehen, Colonel«, warnte ihn Klein. »Vergessen Sie nicht, dass Covert-One bei diesen Ermittlungen das B-Team ist. Ihr Job ist es, den Advocatus Diaboli zu spielen und ein kritisches Auge auf alles zu haben, damit zum Beispiel keine Beweise übersehen werden, nur weil sie nicht in die vorgefasste Theorie passen.«
»Machen Sie sich keine Sorgen, Fred«, beruhigte ihn Smith. »Ich werde mein Bestes tun und meine Nase in alles stecken, das mir nicht koscher vorkommt.«
»Aber diskret, bitte«, erinnerte ihn Klein.
»Diskretion ist mein zweiter Vorname«, erwiderte Smith mit einem dünnen Grinsen.
»Ach ja?«, gab der Leiter des Covert-One sarkastisch zurück. »Da wäre ich nie draufgekommen.« Dann wurde seine Stimme wieder ernst. »Viel Glück, Jon. Wenn Sie irgendwas brauchen – Vollmachten, Genehmigungen, Informationen, Unterstützung oder sonst irgendwas –, wir stehen bereit.«
Noch immer mit einem Grinsen im Gesicht, machte Smith das Handy und den Computer aus und begann, sich auf den langen Tag, der vor ihm lag, vorzubereiten.

Kapitel vierzehn
    Emeryville, Kalifornien
    Emeryville, früher einmal ein verschlafenes kleines Städtchen mit ein paar halb verfallenen Lagerhäusern, vor sich hin rostenden Autowerkstätten und Künstlerateliers, war fast über Nacht zu einem Zentrum der boomenden biotechnologischen Industrie in der Bay-Area aufgeblüht. Multinationale pharmazeutische Konzerne, Neugründungen der Gentechnikbranche und von Risikokapital finanzierte Unternehmen, die auf neue Marktchancen wie die Nanotechnologie setzten, alle suchten entlang der verkehrsreichen Interstate 80 zwischen Berkeley und Oakland händeringend Büro- und Laborräume. Mieten, Steuern und Lebenshaltungskosten waren in schwindelerregende Höhen geklettert, doch die meisten Manager und Mitarbeiter der ansässigen Betriebe schienen dies wegen Emeryvilles Nähe zu mehreren hervorragenden Universitäten und großen Flughäfen und sicherlich nicht zuletzt wegen des atemberaubenden Blicks auf San Francisco, die Bay und die Golden Gate Bridge in Kauf zu nehmen.
    Die nanotechnologischen Forschungslabors der Telos Corporation nahmen ein ganzes Stockwerk eines der neuen Bürotürme aus Glas und Stahl ein, die östlich der Auffahrt zur Brücke über die Bay emporragten. Da die Telos Corporation mehr an einer profitablen Nutzung ihrer im zweistelligen Millionenbereich getätigten Investitionen für Einrichtung, Geräte, Materialien und Personal interessiert war als an Publicity, präsentierte sie sich in der Öffentlichkeit im Vergleich zu anderen ansässigen Unternehmen mit großer Zurückhaltung. Kein teures und protziges Firmenlogo am Gebäude wies auf ihre Existenz hin. Weder für Schulklassen, Politiker noch für die Presse wurden zeitraubende Besichtigungen veranstaltet. Und nur ein einziger Wachmann an der Rezeption in der Halle sorgte für Sicherheit.
    Security Deputy Paul Yiu von der Pacific Security Corporation saß hinter seinem Marmortresen und schmökerte in einem Taschenbuchkrimi. Er blätterte eine Seite um und

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