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Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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schlug Lebell vor.
    „Da habt Ihr sicher recht. Danke, dass Ihr mich in Euer Vertrauen gezogen habt. Ich werde einige vorsichtige Untersuchungen anstellen“, sagte Kirai und erhob sich aus seinem Sessel.
    „Tut das. Ach, und sagt besser Königin Isi nichts davon. Ihr Leben hängt noch viel stärker vom König ab, als Nomos oder das meine“, riet Lebell Kirai noch zum Abschied.
    ***
    Der unauffällige Begleiter des Königs stand wie so oft im Hintergrund, dort, wo man ihn schwer ausmachen konnte und sein Fluchtweg nicht versperrt war. Houst saß hinter seinem Schreibtisch, sein Bruder hatte es sich in einem Sessel davor bequem gemacht. Auf dem Tisch stand ein Krug mit Wein, aus dem sich der König gerade bediente.
    „Ein Jammer, wenn der Wein tatsächlich vom Anwesen Esrins stammt, wie Ihr sagt, werden wir für eine Weile darauf verzichten müssen“, bemerkte der König.
    „Ja, mein König. Die Soldaten haben das ganze Anwesen geplündert und es dann niedergebrannt. Die Weinberge wurden zwar nicht in Mitleidenschaft gezogen, aber wer soll den Wein ernten? Es ist niemand mehr da“, sagte der Begleiter des Königs.
    „Wenigstens haben sie Esrin nicht erwischt, er weiß zu viel“, sagte Houst.
    „Er konnte rechtzeitig fliehen“, bestätigte der Mann, „Jemand hatte ihn wohl gewarnt“
    „Nachdem er uns den ganzen Schlamassel eingebrockt hat, wäre ihm ein härteres Schicksal zu wünschen“, meinte der König.
    „Es war das erste Mal, dass ihm ein derartiger Fehler unterlaufen ist. Bisher konnte ich mich stets auf ihn verlassen“, merkte der Begleiter des Königs an.
    „Trotzdem, er sollte sich mit diesem unsäglichen Tribunal herumschlagen, nicht wir“, betonte der König noch einmal.
    Es klopfte an der Tür. Die drei Männer sahen auf.
    „Ich wollte nicht gestört werden“, rief Houst.
    Dennoch öffnete sich die Tür und der Kammerdiener des König trat ein. Seine Augen waren rotgeweint, er fiel vor dem König auf die Knie.
    „Mein König, verzeiht mir. Aber der Blutrichter, er war bei mir. Er hat mich intensiv über die Nachforschungen befragt, die ich für Euch über Eure Tochter angestellt habe. Anfangs habe ich ihm nicht geantwortet, so getan als wüsste ich nicht einmal, was er meint. Aber dann hat er meinen kleinen Jungen genommen, gedroht ihm weh zu tun … Mein König, ich konnte nicht … Ich bin nur ein Kammerdiener, kein Soldat“, der Kammerdiener schluchzte und vergrub sein Gesicht in den Händen.
    „Dafür sollte ich ihn in die Grube werfen lassen. Langsam geht mir Kirai gehörig auf die Nerven“, polterte der König.
    „Wir haben ihn wohl unterschätzt“, sagte Houst nachdenklich, „Zumindest ist er nicht Isis zahmer Schoßhund. Eine derartige Aktion gegen dich würde sie niemals zulassen, dazu hängt sie viel zu sehr an ihrem Titel als Königin“
    „Er wird diese Informationen nicht vor dem Tribunal ausbreiten. Schließlich ist er mit Eurer Tochter verlobt. Es würde ihm mehr schaden als nützen“, meinte der Begleiter des Königs.
    „So sicher können wir uns da nicht sein. Schließlich hat Kirai als Blutrichter sein Leben an das Tribunal gebunden. Sollte er zu dem Schluss kommen, die Tribunen könnten mich von der Schuld freisprechen, wird er diesen letzten Trumpf auf den Tisch legen. Ob ich oder mein Bruder für die Entführung verantwortlich gemacht werden, ist dann egal. Hauptsache er verliert das Tribunal – und damit sein Leben – nicht. Was nützt ihm seine Verlobung mit Nomo, wenn er im Bestattungsfeuer lodert“, widersprach Houst.
    „Wie gehen wir jetzt vor?“, fragte der König.
    „Soll ich Euren Kammerdiener und seine Familie wegbringen?“, fragte der Begleiter des Königs.
    Der Kammerdiener hockte noch immer zusammengesunken vor dem König auf dem Boden. Als er den Mann über sich sprechen hörte, blickte fragend zum König auf.
    „Wegbringen? Wohin? Ich habe mein ganzes Leben in den Diensten der königlichen Familie verbracht. Ich kenne doch nichts anderes“, sagte er.
    „Wir sollten keine voreiligen Aktionen einleiten, Kirai ist nicht von allein auf die Idee gekommen, deinen Kammerdiener zu verhören. Ich selbst bin wahrscheinlich nicht einmal ganz unschuldig daran. Zusätzlich würde es unnötig Fragen aufwerfen, wenn dein Kammerdiener plötzlich verschwindet“, sagte Houst.
    „Macht Euch keine Sorgen, ich werde Euch nicht wegbringen lassen. Ihr könnt jetzt wieder zu Eurer Familie gehen. Sie ist sicher verängstigt“, beruhigte der König

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