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Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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einigen Stufen machte sie eine Pause und verschnaufte für einen Moment. Es folgten noch drei weitere Pausen, bis sie endlich oben am Käfig angekommen war. Dort griff sie sich an die Brust. Erst jetzt fiel ihr wohl auf, dass der Schlüssel nicht mehr da war. Unschlüssig stand sie vor der Tür. Dann stellte sie die Laterne auf den Boden, nahm das Paket unter ihrem Arm in beide Hände und versuchte, es durch die gekreuzten Stäbe des Käfigs zu schieben. Es gelang ihr nicht, das Paket war viel zu groß. Dilo probierte es noch einmal an einer anderen Stelle. Als es auch dort nicht funktionierte, klemmte sie sich das Paket wieder unter den Arm, nahm die Laterne in die Hand und begann den Abstieg. Der dauerte beinahe noch länger als ihr Weg nach oben. Tikku rutschte ungeduldig auf seinem Hintern hin und her. Warten war nicht unbedingt seine Stärke. Nach einer weiteren Unendlichkeit, entschwand Älteste Dilo und mit ihr das Licht ihrer Laterne zwischen den Zelten. Doch kaum wollte die Gruppe Nachtjäger aufbrechen, trat von der anderen Seite eine Person auf den Platz. Im Gegensatz zu Dilo ging sie aufrecht, ihr Schritt war entschlossen und fest, Älteste Beo.
    „Was ist das denn für eine Scheiße!“, fluchte Tikku leise.
    Die anderen setzten sich wieder, Tikku lief nervös auf und ab. Inzwischen hatte Beo den Käfig erreicht und die Tür geöffnet. Die Nachtjäger sahen, wie sie mit Zemal und Mo diskutierte. Dann drückte sie Zemal einen Wasserbeutel und noch etwas in die Hand, als dieser, gefolgt von Mo aus dem Käfig ging. Die Nachtjäger schauten erstaunt zu. Plötzlich blieben die Beiden auf der Treppe stehen und wandten sich zu Beo um. Erneut diskutierten sie für eine Weile. Dann gingen Zemal und Mo in den Käfig zurück und setzten sich dort auf den Boden. Älteste Beo schlug daraufhin ihre Hände über dem Kopf zusammen.
    „Was geht da vor?“, fragte Ilbi.
    „Schade, dass wir so weit weg sind und nichts verstehen können“, meinte Skio.
    Nach einer Weile sagte Beo etwas. Das veranlasste offensichtlich Zemal und Mo wieder aufzustehen. Gemeinsam mit Beo kamen sie nun die Treppe hinunter und gingen über den Platz. Sie kamen direkt in die Richtung der Nachtjäger.
    ***
    Schon als sie am Fuß der Treppe ankamen, entdeckten Zemal und Mo die anderen Nachtjäger am Rand des Platzes. Tikku zappelte derart herum, nicht einmal ohne die besonderen Fähigkeiten eines Nachtjägers würde man ihn übersehen.
    „Da drüben sind die anderen“, sagte Zemal.
    Mo nickte, Älteste Beo blieb kurz stehen und blickte mit zusammengekniffenen Augen über den Platz. Dann schüttelte sie leicht den Kopf und folgte den beiden. Wenig später hatten sie die Gruppe Nachtjäger erreicht.
    „Solltet ihr nicht in euren Zelten sein“, begrüßte sie Älteste Beo, „Was wolltet ihr hier?“
    „Zemal und Mo befreien“, sagte Ker und fing sich damit einen Schlag auf den Hinterkopf ein.
    „Halt dein Maul Scheiße noch mal“, zischte Tikku.
    Beo hob eine Augenbraue. Sie wollte gar nicht erst wissen, wie die Nachtjäger dies hätten anstellen wollen.
    „Nun, das ist nicht mehr notwendig. Und da es sich ohnehin nicht lange geheim halten lassen wird, Zemal, Mo und ich werden das Lager verlassen“, sagte sie.
    „Ihr geht? Ich will nicht, dass ihr geht“, sagte Ker.
    „Wir haben leider keine andere Wahl. Die anderen Ältesten denken, wir sind für das Verschwinden des Ältesten Telek verantwortlich. Wir sterben, wenn wir nicht gehen“, antwortete Zemal.
    Ker schaute für eine Weile auf seine Füße. Er war den Tränen nahe.
    „In Zukunft musst du auf die anderen Nachtjäger aufpassen“, tröstete Mo ihn.
    „Wir müssen los, bevor das Lager erwacht“, drängte Beo.
    „Wir können uns an unserem Felsen verabschieden, wenn wir unsere Sachen geholt haben“, schlug Mo vor.
     „Sollen wir euch Vorräte bringen?“, fragte Skio.
    „Das wäre hilfreich. Jetzt lasst uns gehen“, antwortete Beo.
    „Ich komme mit“, sagte Ker plötzlich entschlossen.
    Alle sahen ihn erschrocken an. Für eine Weile wusste niemand eine Antwort.
    „Ker, du kannst nicht mitkommen. Wir gehen in die Einöde, wir wissen nicht wann wir zurückkommen. Wir wissen nicht einmal ob wir überhaupt zurückkommen“, sagte Mo schließlich.
    „Es ist mir egal ob wir zurückkommen. Ich gehe mit euch“, beharrte Ker und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Dann komme ich auch mit“, meldete sich Ilbi, „Jemand muss auf den Kleinen aufpassen“
    Mo verdrehte

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