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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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aufpasst werden noch die eigenen Gedanken überwacht. An manchen Orten begegnet man mehr Robotern als Menschen. Das nenne ich nicht gerade Rückkehr zu einer weniger technisierten Lebensweise“, beschwerte sich jemand.
    „Ich habe gehört, die Naturalisten planen etwas, ein wirklich großes Ding“, munkelte jemand aus einer dunklen Ecke.
    Er blieb im Schatten, so dass Kex ihn nicht sehen konnte.
    „Wusstet ihr, dass man das Sonnenkraftwerk auch als Waffe einsetzen kann? Wenn man die kontrollieren würde … Das veröffentlichen sie natürlich nicht in der offiziellen Infodatenbank“, sprach er weiter.
    „Diese Gerüchte gab es schon seit dem Bau. Hirngespinste einiger Verschwörungstheoretiker. Das die Naturalisten darauf reinfallen, passt zu ihnen“, sagte ein anderer verächtlich.
    „Hirngespinste? Das wird sich noch zeigen“, brummte der Mann in der Ecke.
    Fürchterlicher Krach und Geschrei beendeten die kleine Unterhaltung. Kex zwängte sich durch die Anwesenden zum Ausgang. Eine riesige Staubwolke waberte ihm vom Fahrstuhl entgegen, er konnte nichts erkennen. Aus dieser Wolke schrien die Menschen wild durcheinander, ein seltsamer Mix aus der Sprache der Alten und einigen normalen Worten. Langsam legte sich der Staub wieder, die letzten Reste trieb der Wind davon. Der große Fahrstuhl existierte nicht mehr, samt seinem Gerüst war er zusammengebrochen. Die Trümmer hatten eine regelrechte Schneise in die Unterstände geschlagen, unzählige Menschen unter sich begraben. Kein guter Beginn für diese Reise, wo auch immer sie hinführen mochte. Eine endgültige Reise, denn ohne Fahrstuhl gab es keinen Weg zurück. Kex krampfte sich bei diesem Gedanken der Brustkorb zusammen.
    „Haben sich wieder einige Naturalisten in die Luft gesprengt?“, wollte jemand wissen.
    „Der Fahrstuhl ist eingestürzt, das waren keine Naturalisten“, bekam er zur Antwort.
    „Ach was, Fahrstühle stürzen nicht einfach so von allein ein. Das ist garantiert das Werk der Naturalisten“, beharrte der erste.
    Naturalisten, diesen Begriff hatte Kex nun schon so oft gehört. Wieso war so etwas Wichtiges nie in den Schriften der Alten aufgetaucht? Zumindest hatte er nie davon gelesen und Chak hat ihn als Kind geradezu mit Werken der Alten malträtiert. Kex ging zu den Trümmern und half jenen, die noch Lebende zu retten versuchten. Dabei hielt er Ausschau nach Nomo. Kex konnte sie selten überzeugen, mit in den Keller zu kommen. Auch heute war ihm dies nicht gelungen. Ob sie sich nicht an ihren ersten Besuch in der Einöde erinnerte oder diese Erinnerung vermied, wusste Kex nicht. Seit dem Vorfall bei ihrer Hochzeit lebte Nomo – so wie die meisten Bewohner der Stadt – in einer Welt zu der er keinen Zugang fand. Dennoch hoffte er inständig, sie nicht unter den Toten zu finden.
    „Wo bleibt der Notarzt? Die Frau stirbt!“, rief unweit jemand.
    Kex rannte zu dem Mann.
    „Sind Sie der Notarzt?“, fragte ihn der Mann.
    Kex schüttelte mit dem Kopf, schaute sich die Frau aber dennoch genauer an. Erleichtert atmete er auf, bei der Verletzten handelte es sich um eine fremde Frau. Er stöberte weiter in den Trümmern herum, packte hier und da mit an, half, größere Trümmerteile beiseite zu räumen. So verbrachte er den Rest des Tages. Nomo fand er weder unter den Helfern noch unter den Toten und Verletzten. Letzteres sollte ihn beruhigen, tat es aber nicht. In den seltenen und kurzen Momenten, in denen die wahre Nomo, die Nomo, die Kex kannte, zurückkehrte, machte sie stets einen verlorenen, geradezu hilflosen Eindruck. Was, wenn sie irgendwo in der Einöde herumirrte? Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden, im diffusen Licht kaum mehr etwas zu erkennen, doch Kex streifte weiter rastlos umher.
    ***
    Gedanken rasten durch ihren Kopf, Wims Gedanken. Er musste also ganz in der Nähe sein. Sonst spürte sie seine Gedanken nicht. Sie sprach mit ihm, manchmal antwortete er auch – wirres Zeug, so als verwechselte er sie mit jemand anderem – aber seine Gedanken waren bisher verborgen geblieben. Warum ließ er es jetzt zu? Sollte sie zu ihm gehen? Sie zögerte. Die Trauer um ihre Kinder, die Wut, hatte ein Ziel gesucht, es in ihm gefunden. Ihre Beziehung war daran zerbrochen. Noch immer gab sie ihm eine Mitschuld. Er war Wissenschaftler, das reichte dafür. Ihre Wut war inzwischen abgeklungen, ersetzt durch Verbitterung. Jede Begegnung mit ihm schmerzte ein wenig. Solange sie seine Gedanken nicht spürte, schien es ihr

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