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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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immer verloren. Es gab nicht einmal ein anständiges Begräbnis für die armen Leute. Erklären Sie dies einmal den Angehörigen!“, entgegnete Georg Waldberger.
    „Das ist doch Humbug! Niemals habe ich mit den Naturalisten zusammengearbeitet. Wollen Sie mich etwa in eine Ecke mit Bombenlegern stellen? Völlig absurd“, erregte sich Wim Kluge.
    „Und warum lässt sich dann Ihr Sonnenkraftwerk zu einer alles vernichtenden Waffe umfunktionieren?“, warf Georg Waldberger ein.
    „Davon weiß ich nichts. Das ist lächerlich. Glauben Sie jetzt vielleicht schon irgendwelchen Verschwörungstheoretikern aus der Boulevardpresse? Schon bei der kleinsten Abweichung schaltet sich das Kraftwerk ab. Es gibt mehrere Sicherheitsmechanismen. Nicht einmal jemand der wegen Ihrer Nanosonden durchgedreht ist, könnte das Kraftwerk sabotieren“, wehrte sich Wim Kluge.
    Georg Waldberger lachte auf.
    „Sind Sie so naiv, oder tun Sie nur so? Glauben Sie tatsächlich, man hätte Sie in alle Funktionen des Kraftwerks eingeweiht? Überlegen Sie doch einmal, woher das Geld …“
    „Ich kenne jeden einzelnen Draht, jede Schraube an diesem Kraftwerk!“, schnitt ihm Wim Kluge das Wort ab.
    „Wim, Wim. Was ist nur aus Ihnen geworden. Ich kenne Sie als einen kritischen Wissenschaftler. Und jetzt sind Sie nicht mehr in der Lage, wenigstens die Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Dabei kann ich es Ihnen zeigen, ich habe die Kommunikation zufällig aufgezeichnet. Die zwei Herren haben Ihnen aus der Not geholfen, als das Geld knapp wurde, Ihr ganzes Projekt auf der Kippe stand. Sehen Sie selbst, das Wohl der Menschheit lag denen dabei weniger am Herzen“, sagte Georg Waldberger.
    Dann spielte er ein Gespräch zweier Männer ein, in dem der eine sehr konkrete Pläne für einige militärische Modifikationen des Kraftwerkes vorstellte. Sogar eine kleine Animation mit der Wirkungsweise war dabei. Einer der Satelliten des Kraftwerks zerstörte dabei in wenigen Sekunden eine ganze Siedlung mit friedlich vor sich hin werkelnden Menschen. Wim Kluge presste die Lippen aufeinander. Es ähnelte stark einem Propagandavideo der Naturalisten. Wie konnte Georg darauf hereinfallen, dies als Realität betrachten. Sicher, die gezeigten Tricks waren hochwertig, die physikalischen Wirkungen einigermaßen korrekt. Einzig ihre begrenzte Wirkung entlarvte die Illusion. Mit einem solchen Szenario würde nicht nur eine einzelne Siedlung zerstört. Je nachdem wie lange der Satellit seinen Laser direkt auf die Erde richten würde, wären mehrere Quadratkilometer nur noch staubige Wüste. Wer wäre so dumm, die ganze Welt zu zerstören?
    „Naiv? Gibt es für das Institut ebensolche Aufzeichnungen? Soweit ich weiß, erhalten sie Geld aus denselben Quellen“, beendete Wim Kluge vorerst das Gespräch.
    Er war aufgebracht. Wie konnte Georg ihn derart in Zweifel ziehen, sich gar aus der Verantwortung für die Ereignisse im Institut stehlen wollen. Doch Streit brachte sie nicht voran. Er musste sich besser vorbereiten.
    ***
    Kurz nachdem Esrin die Gurte gelöst hatte, stieß er mit dem Kopf an die Decke der Kapsel. In seinem Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus. Schwerelosigkeit suggerierten ihm die Alten in seinem Kopf. Krampfhaft versuchte er, die Füße zurück auf den Boden zu bekommen, mit nur mäßigem Erfolg. Als sich die Tür der Kapsel öffnete, wurde es noch schlimmer. Denn war die Kapsel noch ein winziger Raum, in dem Esrin zumindest aufrecht schwebte, so fielen außerhalb jegliche Barrieren weg. Kaum hatte er die Kapsel verlassen, drehte er sich auch schon kopfüber nach unten. Die Übelkeit verstärkte sich. Ilbi tanzte plötzlich wieder vor seiner Nase herum. Wie sie derart aus dem Nichts auftauchen konnte, blieb Esrin ein Rätsel. Auch sie drehte sich in alle Richtungen. Doch im Gegensatz zu Esrin schien es ihr nichts auszumachen. Im Gegenteil, sie lachte mit einer kindlichen Herzlichkeit, die sie wesentlich jünger erscheinen ließ, als sie tatsächlich war. Esrins miese Laune besänftigte dies nicht.
    „Nun sind wir ja da wo du hinwolltest. Kommen wir nun endlich zur Sache! Ich bin deine Spielchen leid!“, blaffte er sie an.
    „Dann fang mich doch“, kicherte Ilbi.
    Offensichtlich schätzte sie Esrins Ärger immer noch falsch ein. Seine Hand schnellte nach vorn, packte Ilbi am Arm und zog sie näher heran. Mit der anderen Hand riss er an ihren Kleidern. Aber die Verdammte verschwand. Für einen Moment war Esrin allein, schwebte taumelnd im Raum

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