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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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geschlossen. Sobald Isaac seine derzeitige Mission erfüllt hatte, wollten sie beide ihre Pensionierung planen und sie innerhalb des nächsten Jahres durchziehen. Isaac hatte ihr versichert, dass seine düsteren Gedanken und seine dunkle Stimmung der Vergangenheit angehören würden, sobald er seinen laufenden Auftrag erledigt hätte.
    Der Fahrstuhl näherte sich dem vierunddreißigsten Stock, und Pams Herz begann zu rasen, als wäre sie ein junges Mädchen, das dem ersten Ball entgegenfieberte.
    Als die Türen sich öffneten, bückte sie sich und hob ihre kleine Tasche vom Boden auf, und als sie sich wieder aufrichtete, sah sie ihn. Alles, was sie gehört hatte, alles, was Isaac ihr erzählt hatte, stand in den Augen des Mannes geschrieben, der vor ihr stand. Er war ganz in Schwarz gekleidet und sah aus wie die vom Teufel besessene Ausgabe des Mannes, den sie liebte. Sie wusste, dass sie Zwillinge waren, doch in ihren Augen hätten sie nicht unterschiedlicher sein können. Er war im wahrsten Sinne des Wortes die Verkörperung des Bösen.
    Sie schrie nicht, sie hatte keine Angst. Das einzige Gefühl, das in ihr hochstieg, war Wut, denn das war der Mann, der Isaac das Herz so schwer gemacht hatte, dessentwegen dem Isaac sich innerlich zerfleischt hatte, der für all das Leid in seinem Leben verantwortlich war.
    Als er sie aus dem Fahrstuhl zerrte und ihr mit der schwarz behandschuhten Hand den Mund zuhielt, flüsterte er ihr ins Ohr: »Wie schön, dich kennenzulernen, Pamela.«
    Und als er sie durch den Korridor in eine leere Suite schleifte, mit einer solchen Kraft in den Armen, dass es sie fast vom Boden hob, fürchtete sie um Isaacs Leben, denn sie wusste, dass sie jetzt zum Pfand in der eskalierenden Schlacht zwischen den beiden Brüdern geworden war.

Kapitel 33
In der verbotenen Stadt
    E s regnete heftig, und die Windböen peitschten die dicken Tropfen gegen die hohen Außenmauern der Verbotenen Stadt. KC war bereits völlig durchnässt, und die schwarze Mütze, die ihr langes blondes Haar bedeckte, klebte ihr am Kopf.
    Sie war dankbar für den Regen und den Sturm, weil es die Sicht einschränkte und auch das, was man hören konnte. Das Wetter würde die Wachen bei ihrer Arbeit behindern und KC für den Fall, dass man sie erwischte, einen kleinen Vorteil verschaffen. Außerdem waren die Wachmänner bei Regen nicht so gewissenhaft wie sonst und weniger aufmerksam, weil Verbrecher nur selten bei schlechtem Wetter zu Werke gingen.
    Sie waren aus östlicher Richtung eingedrungen, kurz hinter dem Tor der Östlichen Blüte . Sie waren unter die Brücke und am Unterbau entlang über den Graben geklettert und auf der anderen Seite wieder herausgekommen.
    In diesem Teil des Geländes war es am dunkelsten, und es konnte von keiner Straße und von keinem Gebäude in der Ferne aus eingesehen werden. Von dem riesigen Wachturm im Süden drohte ihnen keine Gefahr, da er bereits seit Kaiserzeiten nicht mehr bemannt war; man brauchte keine Wachen in den Turm zu stellen, da niemand ein Museum würde überfallen wollen.
    KC nahm die Rolle mit dem Seil von der Schulter, griff in ihren Rucksack, zog einen Enterhaken heraus und machte ihn am Ende des Seils fest. Rasch suchten sie und Annie mit den Augen die Umgebung ab, und im nächsten Moment holte KC Schwung mit dem Seil und warf den Haken auf die Mauer zehn Meter über ihnen. Als das Gerät aus Karbon-Verbundstoff auf die Brüstung segelte, sprangen die vier Arme heraus und hakten sich zwischen den Zinnen fest, dem gekerbten Bereich der Festungsmauer.
    KC zog das Seil stramm, vergewisserte sich, dass es fest war, und begann sofort zu klettern, winkelte die Beine an, damit ihre Füße Halt fanden, während sie sich mit den Händen hochzog. Die glatte Oberfläche unterschied sich sehr von den rauen Felsen, auf denen sie normalerweise kletterte und wo die Füße gut Halt fanden. Sie war in weniger als zehn Sekunden oben auf der Mauer, ließ sich auf die Brüstung kippen und legte sich flach hin. Fünf Sekunden später lag Annie neben ihr, zog das Seil hoch, rollte es auf und warf es sich über die Schulter.
    In gebückter Haltung rannten sie gut siebzig Meter über die acht Meter breite Festungsmauer, schlangen das Seil um eine Zinne und seilten sich ab in die kaiserlichen Stallungen.
    Sie hatten sich im Hotel vorbereitet. Annie hatte ein Gewehr und zwei Pistolen hervorgeholt, ölte sie, überprüfte sie, befestigte ein Waffenlicht unter dem Lauf, eine kleine helle Taschenlampe,

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