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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Leben bedrohen, weil sie euch nur so helfen.«
    »Wirst du mir helfen?«
    KC überging die Frage, verlor sich in Gedanken und versuchte zu begreifen, was sie gerade erfahren hatte. Sie hatte sich noch nie eingehender mit ihrer Sterblichkeit oder mit dem Tod auseinandergesetzt, hatte einfach immer ihr Leben gelebt und es genossen. Aber jetzt, da sie wusste, dass es bald enden würde –
    Ohne Vorwarnung griff Annie nach hinten an ihren Rücken, zog eine Pistole hervor und drückte KC den Lauf ins Gesicht. »Gib mir die Schatulle.«
    »Und ich dachte, wir zwei wären Freundinnen.« KC lächelte und schaute unbeeindruckt in den Lauf der Pistole.
    »Ich habe keine Zeit für Spielchen.«
    »Vergiftet hast du mich doch schon … und jetzt willst du mich erschießen? Ich habe nichts mehr zu verlieren. Wenn du mich umbringst, kriegst du gar nichts. Du hast dann versagt.«
    Annie griff nach dem Reißverschluss der Neoprentasche, die über KCs Schulter hing, riss ihn wütend auf und durchwühlte die Tasche, fand eine Tauchermaske, die mit der Hand gezeichnete Karte, eine Flasche Wasser, sonst nichts.
    »Ich habe dir ja gesagt –«
    »Wo ist sie?«, schrie Annie.
    KC lächelte nur, verhöhnte sie, genoss Annies Wut, die mit jeder Sekunde größer wurde.
    Voller Frust und Zorn holte Annie aus und schlug KC mit der Faust ins Gesicht, sodass KCs Kopf nach links gerissen wurde.
    »Gib mir die Schatulle!«
    KC blieb vollkommen ruhig, achtete nicht auf die brennende rote Schwellung auf ihrer Wange und griff nach dem Lauf der Waffe, drückte ihn gewaltsam nach oben. Annie hatte KC bisher noch nicht brutal oder aggressiv erlebt, deshalb erschrak sie im ersten Moment, dass KC sich plötzlich wehrte, und sie war außerdem erstaunt über deren Kraft. Mit beiden Händen umklammerte Annie den Kolben ihrer Waffe.
    KC riss die Taschenlampe nach oben und schlug Annie damit so heftig auf den Kopf, dass die in die Knie ging. Dann entwand sie Annie die Pistole und warf sie hinter sich, wo sie platschend ins Wasser fiel und versank.
    Aber Annie stürzte sich auf sie, warf sie zu Boden. Als KC versuchte, wieder aufzustehen, um wegzulaufen, sah Annie sie, sah, dass sie aus KCs Hosentasche herausschaute: die rote Schatulle. Sie warf sich abermals auf sie und riss ihr die Schatulle aus der Tasche.
    Schnell drehte Annie sich um, rannte zu ihren Waffen auf dem Felsen, schnappte sich die Pistole und fuhr gleich wieder herum.
    Doch KC rannte bereits auf das Wasser zu. Dabei griff sie in die Tasche über ihrer Schulter, bekam die Tauchermaske zu fassen und zog den Reißverschluss der Tasche wieder zu.
    Als Annie einen Kugelhagel auf sie niederprasseln ließ, sodass es in dem engen Raum wie Kanonendonner dröhnte, sprang KC ins Wasser und zog sich die Maske über Augen und Nase. Dann drückte sie mit der flachen Hand gegen den oberen Teil der Maske und schnaubte durch die Nase aus, sodass das eingedrungene Wasser aus der Maske lief. Im nächsten Moment konnte sie deutlich sehen. Das Wasser war sauber und kristallklar. Sie leuchtete mit der Taschenlampe nach vorn und schwamm auf eine Tür zu, die sich etwa drei Meter unter ihr befand. Das eiskalte Wasser machte ihren Muskeln schon jetzt zu schaffen, nahm ihnen sehr viel Kraft.
    Da sie so plötzlich hatte fliehen müssen, hatte sie vorher nicht so tief Luft geholt, wie sie eigentlich hätte sollen, doch sie hatte Angst, noch einmal aufzutauchen, denn Annie wartete mit Sicherheit nur darauf, dass sie ihr in den Kopf schießen konnte. Also tauchte sie weiter nach unten, was mühsam war, weil das Gewicht ihrer Kleidung an ihr zog, sodass sie nicht so schnell vorwärtskam. Sie schwamm aus Leibeskräften, bewegte sich mit langen Brustzügen und Beinschlägen in die Freiheit. Der Strahl der Taschenlampe in ihrer linken Hand huschte in dem uralten Raum umher, durch den sie schwamm, wie Jupiterlampen. Sie tauchte durch die Türöffnung und schwamm weiter, wie es auf der Karte angegeben war. Der Gang vor ihr war aus Stein, der Boden glatt und aus dem Granit herausgehauen. Sie hatte sich die Route eingeprägt und wusste, dass sie noch fünfundzwanzig Meter bewältigen musste.
    Aber während sie schwamm, spürte sie plötzlich, wie ihre Lungen zu brennen begannen. Sie war sich nicht sicher, ob das daran lag, dass sie nur so wenig Luft geholt hatte, oder ob das Virus schuld war, von dem sie gerade erfahren hatte, dass es sie langsam tötete.
    Der Lichtstrahl fiel auf den Ausweg über ihr, einen Gang, der in einen

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