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Die Legende vom Weitseher 03 - Die Magie des Assassinen

Die Legende vom Weitseher 03 - Die Magie des Assassinen

Titel: Die Legende vom Weitseher 03 - Die Magie des Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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ich die Entsetzensschreie Flüchtender und Sterbender und das Brüllen der Drachen, die sich nicht an Fleisch labten, sondern an Leben. Bäume mußten vor ihrem Ansturm weichen; die peitschenden Schweife schnitten durch Unterholz und Gebüsch wie die Sichel durchs Korn. Ich hatte innegehalten, um Luft zu schöpfen. Eine Hand hatte ich auf mein Knie gestützt, und in der anderen hielt ich Veritas’ Schwert. Der Atem brannte in meinem Hals und meiner Brust, und der Schmerz sickerte durch den Gabenpanzer, mit dem ich meinen Körper umhüllt hatte. Von meinen Fingern tropfte Blut. In Ermangelung eines Drachen, der es zu schätzen gewußt hätte, wischte ich es an meinem Wams ab.
    »Fitz?«
    Ich drehte mich um. Der Narr schloß mich in die Arme und drückte mich an sich.
    »Du lebst noch! Allen Göttern, gleich wo, sei Dank. Sie fliegt wie der Wind, und sie wußte, wo wir dich finden konnten. Irgendwie hat sie diesen Kampf über die große Entfernung hinweg gewittert.« Er schnappte nach Luft. »Ihr Hunger ist unstillbar. Fitz, du mußt mit mir kommen. Die Beute geht ihnen aus. Du mußt mit mir auf ihren Rücken steigen und sie dorthin führen, wo sie Nahrung finden, oder ich weiß nicht, was sie tun werden.«
    Nachtauge gesellte sich zu uns. Dies ist ein großes und hungriges Rudel. Es wird viel Wild brauchen, um sie alle zu sättigen.
    Sollen wir sie begleiten? Zu ihren Jagdgründen?
    Nachtauge zögerte. Auf dem Rücken von einem von ihnen? Durch die Luft?
    Das ist die Art, wie sie jagen.
    Aber nicht meine Art. Doch wenn du gehen mußt, werde ich es verstehen.
    Ich werde dich nicht verlassen, mein Bruder. Ich werde dich nicht verlassen.
    Ich glaube, der Narr spürte etwas von dem, was zwischen mir und dem Wolf vorging, denn er schüttelte schon den Kopf, bevor ich auch nur den Mund aufgemacht hatte. »Du mußt sie anführen«, erklärte ich. »Auf Mädchen-auf-einem-Drachen. Führe sie in die Marken und zu Veritas. Sie werden dir folgen, denn du bist ein Rudelgefährte. Das verstehen sie.«
    »Fitz, das kann ich nicht. Ich bin nicht für so etwas gemacht, für ein solches Gemetzel! Dieses Verschlingen von Leben, dafür bin ich nicht in die Welt gekommen. Das habe ich nie gesehen, in keinem Traum, und in keiner Schriftrolle habe ich davon gelesen. Ich habe Angst, ich führe die Zeit auf die falsche Bahn.«
    »Nein. Es ist richtig. Ich fühle es. Ich bin der Katalysator, und ich bin gekommen, um alle Dinge zu wandeln. Propheten werden Krieger sein, und Drachen sollen gleich Wölfen jagen.« Ich erkannte kaum meine eigene Stimme wieder, und ich hatte keine Ahnung, woher mir diese Worte zuströmten. Der Narr schaute mich ungläubig an. Ich nickte ihm zu. »Es ist, wie es sein muß. Geh.«
    »Fitz, ich...«
    Mädchen-auf-einem-Drachen näherte sich uns. Im Flug erweckte sie den Eindruck von Anmut und Grazie; auf dem Boden jedoch bewegte sie sich mit wuchtiger Kraft, wie ein Bär oder ein großer Bulle. Ihre Schuppen leuchteten im Sonnenschein wie polierte Smaragde. Das Mädchen auf ihrem Rücken war trotz ihres leeren Gesichtsausdrucks atemberaubend schön. Das Drachenhaupt hob sich, und die Zunge schnellte aus dem geöffneten Rachen und schmeckte die Luft. Mehr?
    »Beeil dich«, drängte ich ihn.
    Der Narr zerdrückte mich fast in seiner Umarmung, und ich erschrak, als er mir plötzlich einen Kuß auf den Mund gab. Er wirbelte herum und lief zu Mädchen-auf-einem-Drachen. Die auf ihrem Rücken festgewachsene Frau beugte sich herab, um ihm die Hand zu reichen und ihm hinaufzuhelfen. Ihr Gesichtsausdruck blieb unverändert. Sie war nichts weiter als ein Körperteil des Drachen.
    »Mir nach!« rief er den Drachen zu, die sich bereits um uns geschart hatten. Zum Abschied schenkte er mir sein vertrautes spöttisches Lächeln.
    Folgt dem Geruchlosen! befahl Nachtauge, bevor ich Zeit hatte zu denken. Er ist ein großer Jäger und wird euch in reiche Jagdgründe führen. Gehorcht ihm, denn er ist unser Rudelgefährte.
    Mädchen-auf-einem-Drachen warf sich in die Höhe. Ihre Schwingen breiteten sich aus und trugen sie mit kraftvollen Schlägen stetig aufwärts. Der Narr auf ihrem Rücken hob eine Hand zum Abschied, doch nur kurz, dann legte er den Arm rasch wieder um die Taille des Mädchens. Das war das letzte, was ich von ihm sah. Die anderen folgten ihr, und obwohl ihre Schreie sich anhörten wie die von Raubvögeln, mußte ich an eine Meute Jagdhunde denken, die einer frischen Spur folgen. Sogar der geflügelte Keiler erhob

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