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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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versehenen Teppiche verliehen dem Saal eine Atmosphäre gedämpfter Intimität.
    Jenseits der von Flügeltüren durchbrochenen Wand, die auf die rückwärtige Terrasse hinausführten, konnte Kahlan sehen, dass das Unwetter die Welt in Weiß getaucht hatte. Der von Zeit zu Zeit auffrischende Wind ließ die Glasscheiben in den Türen erzittern.
    Da die Gäste nun gut gegessen hatten und in entspannter Stimmung waren, wartete Kahlan, mit gefalteten Händen auf der erhöhten Plattform stehend, geduldig ab, bis die Gespräche nach und nach verstummten und sich die Aufmerksamkeit aller auf sie richtete. Aus den Augenwinkeln sah sie Nicci in den Saal hereinschlüpfen; die Hexenmeisterin blieb an einem Tisch unmittelbar hinter Kahlan stehen. Hohe Stühle, deren Rückenlehnen an gespreizte Adlerschwingen erinnerten, Stühle, auf denen Richard und Kahlan in der Vergangenheit Bittsteller empfangen hatten, von denen nun viele im Saal umherschlenderten, waren in beherrschender Position hinter den Tischen aufgereiht. Cara, in ihrem roten Lederanzug, stand ein Stück links hinter Kahlan.
    Kahlan atmete einmal tief durch und begann.
    »Ich weiß, viele von Euch sind um die Ausrichtung unserer Zukunft besorgt. Wie ich höre, seid Ihr alle daran interessiert, was die Prophezeiungen über ebendiese Zukunft zu verkünden haben, und nicht wenige von Euch haben diese Besorgnis mir persönlich gegenüber auf denkbar offene Weise kundgetan. Mir ist bewusst, dass uns allen hier an der Sicherung unserer gemeinsamen, erfolgreichen Zukunft gelegen ist, und aus diesem Grund möchte ich nun jedem von Euch Gelegenheit geben, seine Sorge vorzutragen.«
    Sie wartete ab, bis die frohe Kunde angekommen war, dann fuhr sie fort. »Wie Ihr alle wisst, hat es einigen Ärger gegeben, hervorgerufen von denen, die behaupten, von Prophezeiungen heimgesucht worden zu sein. Mehrere dieser Personen haben in denkbar unverzeihlicher Weise auf ihre Ängste reagiert. Eine von ihnen habt Ihr gestern sogar selbst erlebt; Ihr konntet hören, was sie ihren Kindern als Folge ihrer angeblichen Zukunftsvision angetan hat. Unglücklicherweise sind ihre Kinder mittlerweile tot und haben keine Zukunft mehr. Die Prophezeiungen konnten ihnen offensichtlich also nicht nur nicht helfen, sondern haben in letzter Konsequenz sogar zu ihrem Tod geführt. Aus diesem Grund weilt Richard heute Nachmittag nicht unter uns. Er ist damit beschäftigt, sich dieser Dinge und der ernsten, die Prophezeiungen betreffenden Fragen anzunehmen, wie es sich für einen mit der Gabe gesegneten Zauberer und den Lord Rahl geziemt. Die Geschehnisse der vergangenen Jahre haben uns allen gezeigt, dass er dieser Aufgabe mehr als gewachsen ist. Gleichwohl hatte mein Gemahl nicht die Absicht, Eure Fragen und Sorgen zu ignorieren, weshalb er mich bat, vor Euch hinzutreten, diese Sorgen anzusprechen und alle Fragen zu beantworten, die Ihr auf dem Herzen habt.«
    Kahlan breitete die Hände aus. »Wenn also jemand etwas vorzubringen hat, so ist er hiermit aufgefordert, dies jetzt und hier zu tun, damit wir reinen Tisch machen und die Angelegenheit klären können.«
    Zufriedene Gesichter allenthalben.
    Königin Orneta zögerte keine Sekunde. »Was uns beschäftigt …«, begann sie, als sie, ihre bloßen dünnen Arme vor dem Körper verschränkt, vor die Menge trat, »ist, dass die Prophetie unsere wichtigste Orientierungshilfe ist.«
    »Das ist sie keineswegs«, widersprach Kahlan. »Unsere wichtigste Orientierungshilfe ist die Vernunft.«
    Die Königin tat Kahlans Erwiderung mit einer unwirschen Handbewegung ab. »In den Prophezeiungen offenbart sich, was geschehen muss, damit unserem Volk eine erfolgreiche Zukunft beschieden ist.«
    »Eurer Ansicht nach offenbart sich in den Prophezeiungen also das künftige Geschehen.«
    »So ist es«, sagte die Königin.
    »Aber wenn das zutrifft, dann macht es keinen Unterschied, ob Ihr davon wisst oder nicht. Was geschehen wird, könnt Ihr nicht ändern, denn andernfalls wäre es ja keine Prophetie, sondern bloße Spekulation.«
    Die Miene der Königin verfinsterte sich. »Prophezeiungen werden abgegeben, um uns zu helfen, sie werden mithilfe von Magie weitergegeben, um uns den Weg in die von ihnen offenbarte Zukunft zu weisen.«
    »Wie auch immer«, sagte Kahlan und wandte sich mit einem zuversichtlichen Lächeln erneut an die Menge, »wie ich bereits sagte, werden wir uns dieser Frage annehmen. Mit den Verwicklungen der Prophetie müsst Ihr Euch nicht befassen. Uns stehen

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