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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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hasste sie sich dafür, dass sie so dachte. Sie hätte lieber geglaubt, dass das, was sie getan hatte, unter den gegebenen Umständen das Richtige gewesen war. Das war selbstverständlich auch der eigentliche Grund, warum sie die beiden zurückhaben wollte, denn sonst hätte sie sich diese Geschichte bis ans Ende ihrer Tage vorgeworfen.
    Sie wünschte sich einfach, dass irgendetwas geschehen möge. Die Stunden schleppten sich dahin, der Tag zog sich in die Länge, und sie waren der Rettung des Jungen und des Mädchens noch nicht einen Schritt näher gekommen als zuvor. Tasha hatte sie bereits darauf hingewiesen, dass Geduld vonnöten sei, denn durch blinde Hast waren sie ja überhaupt erst in das gegenwärtige Schlamassel geraten. Deine Hast , hätte er ebenso gut sagen können.
    Da es der Wahrheit entsprach, konnte sie es ihm kaum vorwerfen, dass er es ihr unter die Nase rieb.
    Nach einer Weile spürte sie, wie ihre Augenlider schwerer wurden. Sie wusste, dass sie ihre Cousins aufwecken sollte, aber sie verabscheute es, sie um irgendetwas zu bitten, und wollte nicht so wirken, als benötigte sie Hilfe gleich welcher Art. Sie klemmte ihren Fuß zwischen die Felsen und verdrehte ihn, bis es schmerzte und ihr die Tränen in die Augen trieb. Das schärfte ihre Sinne von Neuem. Sie dachte an Pan, daran, wie sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Sie mochte ihn, obwohl sie ihn nicht einmal besonders gut kannte. Es war extrem selten, dass sich ein Mitglied der Königsfamilie der Elfen mit einem Bürgerlichen einließ… und es war strikt untersagt, wenn es sich bei dem Bürgerlichen auch noch um einen Menschen handelte. Aber ihr gefiel die Vorstellung, etwas Schockierendes zu tun. Es erschien ihr sehr reizvoll, und schon der Gedanke daran jagte ihr einen kleinen Schauer den Rücken herunter. Jedenfalls tat sie nicht gern das, was andere Leute ihr befahlen. Oh, bei ihrem Vater sah die Sache natürlich anders aus. Er war der König. Aber nicht bei anderen Leuten, und nicht, wenn sie ihr etwas sagten, das mit irgendwelchen altmodischen Verhaltensregeln verknüpft war, die man besser schon vor Jahren über den Haufen geworfen hätte. Keinen Bürgerlichen heiraten! Was für ein Blödsinn! Sie dachte noch nicht einmal ans Heiraten. Sie hatte nur vorgehabt, ein bisschen Zeit mit ihm zu verbringen, um ihn besser kennen zu lernen. Seine zurückhaltende, schweigsame Art machte ihn interessant. Ihr gefiel, dass er so nervös wurde, wenn sie Klartext mit ihm redete. Und sie mochte die Gefühle, die er in ihr hervorrief.
    Sie warf einen Blick zurück auf das Echsenlager. Nichts. Sie scharrte mit ihrem Stiefel in der steinigen Erde, nur um etwas zu tun zu haben, aber das wurde ihr schnell langweilig. Ihre Lider waren immer noch schwer. Nur für eine Minute konnte sie die Augen doch ruhig schließen, nicht wahr? Warum auch nicht? Es war ja nicht so, dass in den nächsten paar Minuten irgendetwas passieren würde. Oder auch nur könnte. Und mehr brauchte sie doch auch nicht… nur ein paar Minuten.
    Die Sonne schien, aber es war diesig, und die Landschaft war kahl, als sie zuerst in den Himmel und dann zum Horizont blickte. Alles war öde und kahl. Es sah aus, als ob hier nichts lebte, trotz der Anwesenheit der Echsen. Es war eine hässliche, karge Gegend, und sie bedauerte, dass sie jemals auf die Idee gekommen war, das Tal zu verlassen. Wenn das hier vorbei war, sollten sie alle zurückgehen und dort bleiben. Dies Land hier war weder für Menschen, noch für Elfen noch für sonstwen geeignet.
    Sie wechselte in eine etwas bequemere Lage und ließ zu, dass sich ihre Augen schlossen.
    Als sie die Hand auf ihrer Schulter spürte, merkte sie, dass sie fest geschlafen hatte.
    Aber da war es schon zu spät, um noch etwas zu ändern.
    Tief im Labyrinth der Zelte saßen Panterra und Prue und warteten auf Arik Sarns Rückkehr. Sie konnten nicht bestimmen, wie viel Zeit inzwischen verstrichen war, Pan erschien es jedoch, als seien schon Stunden vergangen. Während sich die Minuten in die Länge zogen, sprachen die beiden nicht viel miteinander, und wenn, dann zumeist nur gezwungen und abgehackt. So flößten sie einander ein klein wenig Zuversicht ein, denn trotz allem waren sie zumindest noch zusammen. Von draußen klangen die Geräusche von Bewegungen und Stimmen in ihr Gefängnis… es war ein bunt gemischtes Durcheinander aus Lauten und Lärm, in dem nichts unterscheidbar war. Und es brachte einen auf Ideen, denen man besser nicht allzu lange

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