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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Refugium vor der Zerstörung der alten Welt geschenkt, vor der Apokalypse, die einer ganzen Zivilisation den Untergang brachte. Dieses Tal wurde uns als ein Ort gegeben, an dem wir überleben konnten, bis es Zeit wurde, ihn zu verlassen. Und diese Zeit rückt näher.«
    Jetzt dämmert Sider allmählich, worauf der alte Mann hinauswill, aber er kann es nicht akzeptieren. Es klingt so unlogisch.
    »Was willst du damit sagen?«, erkundigt er sich.
    »Ich meine, das Ende unserer Zeit im Tal kommt, vielleicht schon zu deinen Lebzeiten, und wir alle müssen uns darauf vorbereiten.«
    Sider schüttelt ungläubig den Kopf. »Wie können wir das?«
    »Wenn es so weit ist, wird der Übergang nicht leicht werden, und er hat seinen Preis. In dieses Tal zu kommen war gefährlich, es zu verlassen ist es nicht minder. Kaum jemand dürfte akzeptieren, dass es notwendig ist. Aber wenn sie es nicht akzeptieren, wird es ihnen auf eine wenig angenehme Art und Weise verdeutlicht werden. Die äußere Welt wird nicht so zaudern wie sie. Die äußere Welt wird allmählich in das Tal eindringen, und was jetzt da draußen existiert, hat die fast völlige Auslöschung allen Lebens überdauert. Stell dir vor, was für Kreaturen es sein müssen, die das geschafft haben.«
    Sider versucht es, und die Bilder, die er sieht, reizen ihn nicht gerade dazu, genauer hinzusehen. Aber er versteht immer noch nicht, was der alte Mann von ihm will. »Solltest du darüber nicht mit meinem Vater reden? Wenn du ihm das erzählst, was du mir erzählt hast, und ihm auch noch erklärst, woher die Gefahr rührt, wird er bestimmt alles Nötige tun, um unsere Familie vorzubereiten.«
    Er klingt so erwachsen, als er das sagt. Als wäre er der Ältere und spräche zu einem jüngeren Zuhörer. Der Alte lächelt. »Ein guter Rat. Aber das ist nicht der Grund, warum ich zu dir gekommen bin.«
    »Was ist denn der Grund?« Sider mustert den anderen fragend. »Kriege ich irgendetwas nicht mit?«
    »So ziemlich alles. Aber das kann ich dir nicht vorwerfen. Wie solltest du in ein paar Minuten begreifen, womit ich seit Jahren gelebt habe? Es wird nicht leicht für dich sein. Jetzt nicht und später auch nicht. Es wird nie leicht für dich sein; aber es ist wichtig. Und es wird etwas bewirken.«
    An dieser Stelle verstummt er und dreht sich dem Jungen zu. »Das hier«, sagt er und hält den schwarzen Stab vor sich, »ist der Grund, warum ich zu dir gekommen bin.«
    Sider blickt auf den Stab und dann wieder auf den alten Mann. In seinen Augen schimmert ein beinahe schon gefährlicher Ausdruck, aber es überwiegt eine immense, tiefe und anhaltende Erschöpfung.
    »Nimm ihn«, fordert ihn der alte Mann auf. Als Sider zögert, fügt er hinzu: »Er wird dir nicht schaden. Aber ich will, dass du erlebst, wie es sich anfühlt, ihn zu halten. Es gibt einen ganz bestimmten Grund dafür. Bitte, tu, was ich sage.«
    Sider hat keine Angst, aber er ist auf der Hut. Er kennt den alten Mann nicht gut genug, um ihm uneingeschränkt zu vertrauen. Dennoch fühlt er sich durch die Bitte nicht bedroht, und er will sich ohne einen guten Grund nicht einfach weigern. Er streckt die Hände aus und nimmt den Stab.
    Als er es tut, geschehen fast augenblicklich seltsame Dinge. Sie sind nicht so erschreckend oder bedrohlich, dass er seinen Griff lockert, aber sie verblüffen ihn und passieren unerwartet. Als er den Stab aus den Händen des alten Mannes entgegennimmt, findet er ihn enorm schwer, als wäre er eher aus Eisen gegossen, denn aus Holz geschnitzt. Doch sein Gewicht ändert sich schlagartig. Er wird unvermittelt leichter, ist viel besser zu handhaben. Als er zum ersten Mal den Stab berührt, tut er es unsicher, und es fühlt sich merkwürdig an. Aber auch das ändert sich, und nach nur wenigen Sekunden überkommt Sider ein angenehmes Gefühl. Als wäre der Stab ein alter Freund, den er schon seit Jahren mit sich herumgetragen hätte. Als könnte er sich nicht mehr vorstellen, ohne ihn zu leben.
    Noch seltsamer ist aber die plötzliche Reaktion der Tausende von Symbolen, die in den Stab eingeritzt sind. Sie sind ihm vorher nicht aufgefallen, aber als er den Stab berührt, spürt er sie. Und jetzt erwachen sie leuchtend zum Leben, die Einkerbungen glühen in einem pulsierenden Licht, das jedes einzelne Zeichen auf der dunklen Holzoberfläche umsäumt. Auf der ganzen Länge des Stabes glühen die Symbole wie von einem inneren Feuer belebt.
    Und da ist Hitze… aber sie brennt nicht, versengt ihn

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