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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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rennen! Weglaufen ist sinnlos! Du kannst mir nicht entkommen!
    Sie weigerte sich aufzugeben, rannte noch schneller weiter. Aber es wurde immer mühsamer. Vor sich hörte sie die Geräusche der Trolle. Sie rannte direkt auf sie zu. Da sah sie einen Gang, der von ihnen wegführte, und bog ohne nachzudenken ein.
    Sie war schon mehr als ein Dutzend Schritte gelaufen, bevor sie begriff, dass sie in eine Sackgasse gerannt war.
    Sie wirbelte herum, panisch. Der alte Mann lief langsamer und ging schließlich. Er war kaum zwanzig Schritte entfernt und blockierte ihren Fluchtweg. Er lächelte, gelassen und spöttisch, als hätte er die ganze Zeit gewusst, dass es so enden würde. Sie legte einen weiteren Pfeil auf die Sehne und hielt die Waffe vor sich, zielte auf den alten Mann. Er schüttelte tadelnd den Kopf, sagte diesmal jedoch nichts. Er ging einfach nur weiter auf sie zu.
    Sie warf den Bogen und die Pfeile weg, weil sie nutzlos waren, und griff nach ihrem Langmesser. Sie war entschlossen, lieber kämpfend zu sterben, als zuzulassen, dass er sie einfach packte. In diesem Augenblick erschien ein Licht hinter ihr, unvermittelt und intensiv. Es flammte in der Dunkelheit auf, kam aus dem Nichts, wuchs schnell und erfüllte den ganzen Korridor. Sie riskierte einen Blick zurück, aber das Licht blendete sie, so dass sie nichts erkennen konnte. Als sie sich zu dem alten Mann herumdrehte, sah sie den verdutzten Ausdruck auf seiner Miene, das plötzliche Aufflackern von Sorge, die sich rasch in Wut verwandelte.
    Dann hüllte das Licht sie ein, und alles verschwand.
    Nachdem sich der Lumpensammler nach dem Verschwinden des Mädchens wieder gefangen hatte, blieb er ruhig in der Dunkelheit stehen und dachte nach. Sie war nicht aus eigener Kraft vor ihm geflüchtet, dessen war er sicher. Sie verfügte zwar über Magie, aber ihre Magie war nicht mächtig genug, als dass sie so etwas hätte bewerkstelligen können. Hätte sie über diese Macht verfügt, hätte er es sofort gespürt. Nein, ein anderer Zauber war hier gewirkt worden; jemand hatte sich eingemischt, um ihr zu helfen, sie vor seinem Zugriff zu schützen.
    Er schnüffelte und konnte die Rückstände der Magie selbst jetzt noch riechen. Sie roch scharf und primitiv. Er starrte in die Dunkelheit. Selbst ohne Licht konnte er perfekt sehen, aber selbstverständlich gab es hier nichts zu sehen. Er war allein, stand wieder da, wo er angefangen hatte, als er über die Trolle gestolpert war, die versucht hatten, in diese uralte Zitadelle einzubrechen.
    Er leckte mit der Zunge über seine Lippen, schmeckte die abgestandene Luft. Was sollte er wegen des Mädchens unternehmen? Und was sollte er tun, um jenen zu finden, der den schwarzen Stab trug, denjenigen, den er suchte? Er schüttelte den Kopf und erwog seine Alternativen.
    Grosha hatte etwas von einem Tal gesagt. Von dort war das Mädchen gekommen. Was bedeutete, dass der Hüter des schwarzen Stabes möglicherweise ebenfalls von dort kam. Der alte Mann nickte. Zumindest hatte er einen Punkt, an dem er beginnen konnte.
    Er drehte sich um und ging den Weg zurück, den er gekommen war, darauf bedacht, den Packen mit den Stofffetzen zu holen, den er draußen hatte fallen lassen. Es war nie gut, seine Erinnerungen zurückzulassen. Den Toten schuldete man gebührenden Respekt. Ja, er war zwar ungeduldig, aber die guten Dinge kamen zu jenen, die warten konnten.
    Während er durch die Flure ging, summte er und begann schließlich zu singen.
    Lumpensammler, Lumpensammler, eile dich nicht.
    Ebenen musst du durchwandern, Berge ersteigen für bessere Sicht.
    Lumpensammler, Lumpensammler, wohin der Weg dich auch führen mag,
    dem Träger des schwarzen Stabes kommst du näher mit jedem Tag.
    Er lächelte zuversichtlich, als er in der Dunkelheit verschwand, begierig darauf, seine lange Suche nach demjenigen fortzusetzen, den er töten wollte.

KAPITEL 4
    Panterra Qu kniete neben Sider Ament, eine Hand auf die Brust des toten Mannes gelegt, während er zum Pass der Declan-Schlucht blickte. Zeit hatte keine Bedeutung für ihn. Die Zeit war stehen geblieben, die Welt hatte angehalten, alles war so still und unveränderlich wie die Berge und die Sonne am Himmel.
    Nimm den Stab.
    Siders Worte hallten durch seinen Verstand, die letzten Worte, die der Graue gesprochen hatte, bevor er starb. Eine flehentliche Bitte an Pan, die Verantwortung für das zu akzeptieren, was getan werden musste. Es musste ein Hüter für den schwarzen Stab gefunden werden,

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