Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
mir leid.«
    »Ich weiß. Lassen wir es darauf beruhen.«
    »Dein Name war das letzte Wort, das er aussprach.«
    Sie weinte, ohne sich zu bemühen, ihre Tränen zu verbergen. »Sieh dich an. Was musstest du ertragen, um hierher zurückzukommen?« Sie nahm seinen Arm und führte ihn ins Haus, schloss die Tür hinter ihm. Dann dirigierte sie ihn zu einem Stuhl und schob ihn förmlich darauf. »Warte hier.«
    Sie war ein paar Minuten verschwunden, und als sie zurückkehrte, hatte sie saubere Tücher, heißes Wasser und Bandagen dabei. Sie kniete sich vor ihn, säuberte seine Wunden und verband sie. Sie sprach kein Wort, während sie arbeitete, vollkommen in ihre Aufgabe vertieft. Panterra störte sie nicht. Er war klug genug, den Mund zu halten, solange sie sich bemühte, mit der Neuigkeit von Siders Tod klarzukommen.
    »Weiß Pogue es schon?«, erkundigte sie sich, als sie ihn fertig versorgt hatte und Anstalten machte, die Schüssel mit dem blutigen Wasser und die Tücher wegzubringen.
    »Ich bin zuerst zu ihm gegangen. Skeal Eile war ebenfalls da.«
    Sie antwortete nicht, als sie die Schüssel und die Tücher aufhob und sie aus dem Zimmer trug. Erneut blieb sie einige Minuten weg, und Panterra saß auf seinem Stuhl, während er darüber nachdachte, dass er den Männern zugesagt hatte, Esselline aufzusuchen. Dabei hatte er die ganze Zeit vorgehabt, etwas anderes zu tun. Sollte er Aislinne davon erzählen? Was würde sie dann von ihm halten?
    Als sie wieder in den Raum kam, setzte sie sich ihm gegenüber und faltete die Hände in ihrem Schoß. »Wie ich sehe, hat er sein Wort mir gegenüber nicht gehalten. Selbst am Ende hat er mich enttäuscht.«
    »Was meinst du damit?«
    Sie deutete auf den Stab. »Er hat dich überredet, ihn zu nehmen. Ich habe ihn gebeten, das nicht zu tun. Ich sagte ihm, dein Leben würde dir gehören, und er dürfte es nicht manipulieren. Aber es war vergeblich. Er hatte sich längst entschieden, was dich angeht. Jetzt wirst du den Stab tragen und seine Aufgabe übernehmen.«
    »Ich habe mich freiwillig dazu entschieden. Er hat keinerlei Druck auf mich ausgeübt, als er mich darum gebeten hat. Es war das Ende. Er lag im Sterben, und er brauchte jemanden, der den Stab von ihm übernahm. Ich habe ihn akzeptiert, weil ich wusste, was es bedeutet, wenn ich mich weigere, jetzt, wo unser Tal und unser Volk so bedroht werden. Ich konnte nicht einfach weggehen, Aislinne. Ich konnte nicht so tun, als wäre es nicht nötig gewesen, wo ich doch weiß, dass das Gegenteil der Fall ist.«
    Sie seufzte. »Nein, wahrscheinlich nicht. Ich glaube, ihm ging es damals genauso.« Sie schüttelte den Kopf. »Nur weiß ich zufällig, was es bedeutet, wenn du den Stab trägst, Panterra. Ich weiß, was das mit dir machen, welche Auswirkungen es auf alle Pläne haben wird, die du möglicherweise für dein Leben geschmiedet hattest. Der Stab wird ausschlaggebend für all deine Entscheidungen sein. Du wirst so viel aufgeben.«
    Er wusste, dass dies stimmte. Wahrscheinlich hatte er es immer schon gewusst. Aus diesem Grund hatte er so lange gezögert, diese Vorstellung auch nur in Betracht zu ziehen. Es wäre ihm möglicherweise auch gelungen, sich vor der Verantwortung zu drücken, wäre der Graue nicht vor seiner Nase gestorben, und wäre sein schlechtes Gewissen, was seine Rolle dabei betraf, nicht so stark gewesen. Er hatte Gewissensbisse gehabt, nicht nur wegen Sider, der bei dem Versuch gestorben war, ihn zu verteidigen, sondern auch wegen Prue. Er hatte sie zurückgelassen, war ohne sie zurückgekehrt, und er hatte bis jetzt nichts getan, um sie zu retten … das war mehr, als er ertragen konnte. Er wusste es. Er wusste sehr genau, was er getan hatte und was er jetzt noch tun musste.
    »Ich muss dir noch etwas sagen, Aislinne«, sagte er schließlich. »Etwas, das dir nicht gefallen wird. Ich habe den Mann hierher zurückgebracht, der Sider getötet hat. Er heißt Arik Siq. Er ist der Sohn des Maturen der Drouj, dessen Armee das Tal bedroht. Pogue hat zugestimmt, ihn einzusperren, damit wir ihn als Unterpfand benutzen können. Ich glaube, dass Pogue das Richtige tun wird, aber was den Seraph angeht, bin ich mir nicht so sicher. Wirst du mir helfen dafür zu sorgen, dass Pogue sein Versprechen mir gegenüber nicht bricht?«
    Sie nickte bedächtig. »Leicht wird das nicht, aber ich werde es versuchen. Normalerweise hält Pogue Wort, aber er steht unter dem Einfluss von Skeal Eile. Außerdem könnte sich der Rat noch

Weitere Kostenlose Bücher