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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Sinchas Worte prasseln wie Pfeile auf Kathinka nieder. »Nur gemeinsam haben wir den Funken einer Chance, unseren Auftrag zu erfüllen. Wir haben bereits drei Gefährtinnen verloren, die uns meine Königin als Schutz mitgegeben hat.« Ihre Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. »Kathinka Ebensa, wie sollen wir Yestshire je erreichen, wenn wir uns nicht aufeinander verlassen können? Wie sollen wir unseren Auftrag erfüllen, wenn du geheime Ränke hinter meinem Rücken schmiedest und dich sinnlos in Gefahr begibst?« Sinchas Stimme wird lauter. »Wie soll ich dich beschützen, wenn du verlogen und verantwortungslos handelst?« Sincha spuckt aus. »Kathinka Ebensa, ich bin sehr enttäuscht von dir.« Sie deutet auf das Bündel Kleider vor ihr am Boden. »Pack deine Sachen und verschwinde auf dein Zimmer! Ich kann deinen Anblick nicht länger ertragen.«
    Kathinkas Mund wird noch verkniffener. Eine kleine Ader pocht an ihrem Hals. Nur mit Mühe kann sie die Tränen zurückhalten, aber sie kämpft darum, die Fassung zu bewahren. Sie will vor den anderen nicht schwach und weinerlich erscheinen. Langsam tritt sie nach vorne und geht in die Hocke. Mit einer Hand hält sie meinen Kapuzenmantel über ihren Brüsten zusammen, mit der anderen greift sie zu ihren Kleidern. Ich trete zu ihr und helfe ihr. Dabei funkle ich Sincha wütend an. Die Amazone erwidert meinen Blick ungerührt. Kalte Wut liegt noch immer in ihren Augen. Schließlich hat Kathinka all ihre Kleidungsstücke zusammengerafft und erhebt sich. Sie verengt ihre veilchenblauen Augen zu schmalen Schlitzen und tritt mit einem trotzigen Gesichtsausdruck vor Sincha Ankonski hin. »Ich würde wieder so handeln, Amazone.«
    Ich sehe Sinchas Hand gar nicht kommen, so schnell ist die Heerführerin. Mit einem satten Knall klatscht ihre flache Hand auf Kathinkas Wange.
    Kathinka kippt seitwärts zu Boden. Die Kleidungsstücke gleiten aus ihren Händen und mein Kapuzenmantel öffnet sich. Jeder kann jetzt ihren nackten, misshandelten Körper sehen. Kathinka schreit auf und versucht mit schnellen, fahrigen Bewegungen ihre Blöße zu verdecken. Ihre linke Wange färbt sich rot, dort wo Sinchas Hand sie getroffen hat. In mir kocht das Blut hoch und mein Denken setzt aus. Ehe sich Sincha noch vorsehen kann, habe ich sie bereits beim Hals gepackt. Meine Krallen drücken gegen ihre Kehle. Ich knurre tief und mordlüstern. Da spüre ich die Spitze eines Krummsäbels an meiner rechten Ohrmuschel. Es ist Clarina, die ihre Waffe an meinen Kopf hält. Ihre Stimme klingt wie kalter Stahl, als sie spricht. »Eine falsche Bewegung, Skriek, und du bist tot.«
    Ich drehe meinen Kopf vorsichtig in Clarinas Richtung, ohne dabei den Griff um Sinchas Hals zu lockern. Sie hat mittlerweile Mühe, ausreichend Luft zu bekommen. »Ich kann deine Heerführerin innerhalb eines Wimpernschlages töten«, fauche ich.
    Clarina verzieht angewidert das Gesicht. »Vor ein paar Tagen konnte ich mir noch sehr gut vorstellen, deine Schuppen zu berühren, Echsenmann. Aber jetzt widert mich alles an dir nur noch an.« Sie erhöht den Druck ihrer Waffe. »Du hast mich heute Nacht belogen und hintergangen. Ich würde daher nicht einen Augenblick zögern, dir meinen Krummsäbel in dein hässliches Ohr zu stoßen.« Sie deutet mit ihrem Kinn zu Kathinka, die immer noch am Boden kniet, die Arme eng um ihren Oberkörper geschlungen. Basola und Lusona stehen direkt neben ihr und bedrohen sie mit ihren gezogenen Krummsäbeln. »Meine Kameradinnen werden Kathinka Ebensa töten, wenn du Sincha auch nur ein Haar krümmst.«
    »Lass die Amazone los«, bittet Kathinka mit heiserer Stimme. Sie wirkt immer noch zutiefst beschämt, aber sie scheint sich trotz der scharfen Waffen, die auf sie zeigen, kaum zu ängstigen. Die beiden Amazonen neben ihr registriert sie gar nicht als ernsthafte Gefahr.
    »Nein.« Meine vier spitzen Eckzähne schlagen aufeinander. »Zuerst gibt Clarina ihren Krummsäbel zur Seite.«
    »Du bist ein selten dummes Wesen, Skriek«, feixt Romaldo, der immer noch an seinem Platz steht und das ganze Geschehen offensichtlich sehr genießt. »Aber zu deiner Verteidigung muss ich sagen, dass die Liebe wohl die meisten Männer zu Narren macht.« Er grinst anzüglich. »Wenn du Sincha tötest, wird die wunderschöne Formwandlerin nicht länger deine grünen Schuppen kraulen können, weil Basola und Lusona den Tod ihrer Anführerin augenblicklich rächen werden. Wenn du jedoch Sincha laufen lässt, zeigt das

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