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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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ich.«
    »Du verstehst mich. Und ich verstehe dich.«
    Ihre vollen Lippen umspielt ein Lächeln. »Nun, Skriek, ich denke, zwei Bastarde müssen sich einfach verstehen.«
    Ich nicke und werde nachdenklich. Mir fällt soeben wieder ein, dass mir vorgestern Nacht, als ich Kathinka gesucht habe, bewusst geworden ist, dass ich viel zu wenig über sie weiß. Was sind ihre Lieblingsspeisen? Worüber lacht sie? Welche Kleider trägt sie gerne? Mag sie Schmuck? Was alles gefällt ihr?
    »Woran denkst du, Skriek?«, will Kathinka wissen. »Du machst schon wieder so ein grüblerisches Gesicht.«
    »Sag mir deine Lieblingsfarbe?«
    »Sie ist grün. Wieso?«
    »Nur so. Und dein Lieblingslied? Wie lautet das?«
    » Die fünf Brunnen höre ich gerne. Hast du sonst noch Fragen?« Sie klingt ironisch.
    »Ja, habe ich.« Das Lied Die fünf Brunnen kenne ich. Meine Mutter hat es manchmal gespielt. Es hat eine traurige Melodie. »Was ist deine Lieblingsspeise? Magst du Schmuck? Und wenn ja, welchen?«
    »Ich mag Rehbraten. Und Erdbeerkuchen.« Sie klimpert mit ihren langen, dunklen Wimpern. »Und stell dir vor, Skriek, ich bin eine Frau. Das heißt, ja ich mag Schmuck. Sehr sogar. Goldene Halsketten, silberne Ringe, kupferne Reifen, diamantene Diademe. Alles mag ich.«
    »Aha. Und was ist ...?«
    »Genug, Skriek. Eine Frau sollte das eine oder andere Geheimnis für sich behalten.« Sie legt ihre Hand auf meinen Oberarm. »Ich denke, für heute hast du genug über mich erfahren.«
    »Eine Frage habe ich noch«, sage ich mit rauer Stimme.
    »Ja?«
    »Du streichst über meine Schuppen, kuschelst dich in der Nacht in meinen Arm und küsst meine Wangen.« Ich räuspere mich. »Und du hast ja soeben auch meinen Oberarm berührt.«
    »Und was ist jetzt deine Frage?«
    »Äh, ...«
    »Skriek, ich wünsche mir aus ganzem Herzen, dir das geben zu können, was du von mir erwartest.« Sie blickt mir fest in die Augen. »Glaub mir, mein Paladin, ich arbeite jeden Tag daran, dir nahe zu sein. So nahe, wie du es dir wünscht.«
    »Oh.«
    »Ich weiß aber nicht, ob es mir gelingen wird.« Sie blinzelt. »Und ganz ehrlich, die Chancen stehen schlecht, nicht nur mein Körper, auch meine Seele hat zu viele Schläge abbekommen.«
    »Ich sagte es schon. Es genügt mir, dir als treuer Paladin zu dienen.«
    Sie schnieft. »Machen wir uns nichts vor, Skriek. Es genügt uns beiden nicht.«
    »Für den Moment genügt es«, behaupte ich.
    »Ja, für den Moment.«
     
    Eine knappe halbe Stunde später eilen Lusona und Basola zu uns in die verlassene Siedlung. Sie halten vor Sincha an und sind ein wenig außer Atem. »Wir haben einen Händler gesehen«, sagt Basola. »Er zieht einen Handkarren den Weg entlang, den wir gekommen sind«, ergänzt Lusona.
    »Wann ist er hier?«, fragt Sincha.
    »In etwa fünfzehn Minuten.« Basola richtet mit einer schnellen Bewegung den Rundschild an ihrer Hüfte. »Er ist alt und spindeldürr. Und sein Karren ist voll Waren.«
    »Wir sollten ihn töten«, sage ich, »und seine Sachen an uns nehmen. Wir alle brauchen dringend neue Kleider.«
    »Endlich einmal eine gute Idee von dem Schuppenkopf«, brummt Romaldo und greift nach seinem Rapier.«
    »Ist es für einen Prinzen aus Harba nicht unehrenhaft, einen alten Mann zu töten und auszurauben?«, fährt Sincha Romaldo an.
    »Händler sind nichts weiter als Abschaum«, behauptet der Prinz von Harba. »Es würde meine Ehre in keinster Weise beeinträchtigen, wenn ich ihm die Kehle durchschneide.«
    »Grumpf«, stimmt Knut seinem Bruder zu.
    »Wir töten keine wehrlosen Menschen«, sagt Sincha und ihr stechender Blick wandert finster zwischen Knut, Romaldo und mir hin und her. »Wir sind keine Mörder.«
    »Der Händler muss zu dieser Siedlung kommen, wenn er dem Waldpfad weiter folgt«, meint Basola. » Er wird unweigerlich auf uns treffen.«
    »Wir müssen ihn ja nicht töten«, lenke ich ein. »Es reicht ja, wenn wir ihn lediglich ausrauben.«
    »Hier wird niemand ausgeraubt!« Sincha klingt wütend.
    »Ich brauche aber dringendst neue Kleidung«, mault Romaldo.
    »Dann kauf dir welche, harbaischer Schönling«, knurrt Sincha.
    »Vielleicht bei dem Händler mit dem Handkarren«, knurrt Romaldo zurück.
    »Händler sind Schwätzer«, gibt Kathinka zu Bedenken. »Er wird jedem, den er trifft, von uns erzählen.« Sie deutet in die Runde. »Wir sind ja nicht gerade unauffällig.«
    »Nun gut, wir verstecken uns«, entscheidet Sincha. »Packt schnell all euer Sachen zusammen! Und beeilt

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