Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
Vom Netzwerk:
Spielmann? So, so.« Romaldo zeigt ein knappes Lächeln. »Nun, ich vermisse durchaus ein wenig Unterhaltung und Kultur. Wie du unschwer erkennen kannst, bin ich mit einer Horde unzivilisierter Kriegerinnen unterwegs, die keinen Verstand für Kunst und Schönheit haben.«
    Zambrynus verneigt sich. »Ich hoffe doch, dass meine Lieder auch die Herzen deiner Gefährten berühren werden.«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich«, brummt Romaldo. »Nun denn, Spielmann, geselle dich zu uns ans Feuer. Das Essen wird bald fertig sein.«
    »Vielen Dank, edler Herr.« Erneut verbeugt sich Zambrynus ehrerbietig, um sich anschließend zu seinem Handkarren zu wenden. »Ich habe einige edle Tropfen dabei, darunter auch einen roten Wein aus Telberien. Erlaubt mir, euch alle auf ein Glas einzuladen.«
    »Es sei dir erlaubt«, erklärt Romaldo mit huldvoller Stimme.
    Als die beiden zu uns anderen ans Lagerfeuer kommen, betrachte ich Zambrynus skeptisch. Irgendetwas gefällt mir nicht an dem alten, hageren Mann mit dem geflochtenem Kinnzopf und dem ausladenden Oberlippenbart. Was es genau ist, kann ich nicht sagen. Aber ich bin seltsam angespannt und fühle eine gewisse Nervosität in mir. Knurrend rühre ich mit einem Kochlöffel im gusseisernen Topf und schicke ein Stoßgebet zu Thurantuh. Wenn ich in unserer Gruppe das Sagen hätte, wäre Zambrynus schon längst im Reich der Toten. Leider zählt meine Meinung nicht. Und Sincha, unsere edle Heerführerin, scheint es wohl unter ihrer Würde zu finden, einen wehrlosen alten Mann zu töten. Es ist ja nicht so, dass ich Sincha nicht zum Teil verstehen würde. Natürlich bringt es keine Ehre, Wehrlose und Schwache zu ermorden. Aber andererseits ist mir nicht ganz klar, wo sie ihre moralischen Grenzen zieht. Sie hat uns damals vor einigen Wochen daran gehindert, die von Gnomen gefangen genommenen Frauen zu befreien. Stundenlang haben wir deren Schmerzensschreie anhören müssen. Wir sind mehr als nur begierig darauf gewesen, endlich loszustürmen und den Gnomen den Gar aus zu mache, aber Sincha hat uns allen ja strikt verboten anzugreifen. Angeblich ist es für uns zu gefährlich gewesen, eine Auseinandersetzung mit den Gnomen zu wagen, da wir zu leicht einen Gefährten hätten verlieren können. Das hat Sincha damals auf keinen Fall riskieren wollen. Aber heute lässt sie Zambrynus unbehelligt, obwohl jeder weiß, wie geschwätzig Händler doch sind. Eine Gruppe wie die unsere ist so auffällig, dass Zambrynus mit Sicherheit überall lauthals von uns erzählen wird. Meine Meinung nach kann es daher nur eine Lösung geben: Der Händler muss mundtot gemacht werden. Aber, ich habe es ja schon erwähnt, meine Meinung zählt in unserer Gruppe nicht. Alles wird von Sincha Ankonski bestimmt. Ich knurre erneut, während die Heerführerin Zambrynus dazu auffordert, sich neben ihn zu setzen. Gehorsam tut der Händler, wie ihm geheißen worden ist. Seine Gelenke knacken, als er sich mit untergeschlagenen Beinen auf der Decke niederlässt. Vorsichtig legt er seine Laute und die große, gut fünf Liter fassende Flasche Wein neben sich ins Gras.
    Sincha betrachtet ihn eine Weile schweigend mit ihrem stechenden, eisenharten Blick. Zambrynus wird unruhig und zupft an seinen weiten Hemdsärmeln herum. Er wagt es aber nicht, als erster das Wort zu ergreifen. Schließlich nickt Sincha ihm knapp zu. »Nun gut, alter Mann. Ich hoffe, du weißt, dass es in diesen Zeiten nicht selbstverständlich ist, mit jemandem sein Lagerfeuer und sein Essen zu teilen?«
    »Dessen bin ich mir voll und ganz bewusst, edle Dame.«
    »Ich bin keine edle Dame, sondern eine Amazone. Eine Kriegerin, wie du unschwer an meinen Tätowierungen erkennen kannst.«
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Ich habe einige Fragen an dich, Zambrynus.«
    Er breitet seine Hände aus. »Frag, was immer du fragen willst. Ich werde dir antworten.«
    »Das ist gut, Zambrynus.« Sincha zieht ihre Brauen zusammen. »Sag mir, was führt einen Händler in diese Einöde? Noch dazu mit einem gut gefüllten Handkarren.«
    »Ich bin auf dem Weg in mein Heimatdorf. Meine Schwester lebt dort und ich will sie besuchen. All die Waren im Handkarren sind für die Dorfbewohner bestimmt.« Er leckt ein wenig unsicher über seine Lippen. »Aber du und deine Gefährten können bei mir natürlich kaufen, was immer ihr wollt.«
    Sincha greift nach ihrem Reisebeutel, kramt ein wenig und zieht schließlich eine abgegriffene Landkarte heraus. »Wie heißt dein

Weitere Kostenlose Bücher