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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Dorf?«
    »Lansingen, Amazone.«
    »Hm.« Sincha Ankonski kneift ihre Augen zusammen und hält die Landkarte näher ans Feuer. »Ja, Lansingen ist nicht weit von hier. Vielleicht zwei Tagesmärsche. Aber wenn die Karte nicht trügt, dann würdest du über die große Handelsstraße wesentlich schneller zu deinem Heimatdorf kommen. Warum ziehst du also mit deinem Karren diesen schmalen Waldpfad entlang?«
    Zambrynus räuspert sich ausführlich. Die Frage ist ihm eindeutig unangenehm. Er kratzt sein bezopftes Kinn und räuspert sich erneut. All unsere Blicke sind jetzt auf ihn gerichtet. Knut lässt ein forderndes »Grumpf« ertönen.
    »Nun, es ist so«, setzt Zambrynus an, nur um wieder innezuhalten. Er beißt auf seine schmale Unterlippe. »Also, ehrlich gesagt, ich habe da ein kleines Problem mit König Angrias.« Mit einem leicht gehetzten Gesichtsausdruck blickt er in unsere Runde. »Da erschien es mir klüger, die Handelsstrasse mit all den ostalischen Söldnern zu meiden.«
    »Welches Problem hast du mit Angrias?«, will Sincha wissen.
    »Nun, der Herrscher mit der dunklen Maske hebt überall neue Steuern ein. Er braucht Unmengen von Geld für seine Kriege. Seit ein paar Monaten müssen auch alle Händler einen Teil ihres Gewinnes bei den ostalischen Schätzmeistern abgeben.«
    »Und diese Abgabe wolltest du dir ersparen?«
    »Ich wollte es nicht nur, Amazone, ich habe es auch getan.« Er zwirbelt seinen Oberlippenbart. »Leider haben die Schätzmeister davon erfahren. Und nun suchen sie mich.«
    »Ein Händler, der König Angrias betrügt«, grinst Romaldo. »Du bist entweder sehr mutig, oder sehr dumm.«
    »Ich denke, ich bin wohl beides. So wie ich einerseits Händler und andererseits Spielmann bin.« Er greift nach seiner Laute und streicht verheißungsvoll über die Saiten. Insgeheim hofft er wohl, mit seiner Musik von einer weiteren Befragung ablenken zu können.
    »Spielen kannst du später«, sagt Sincha und schiebt einen dünnen Zopf nach hinten, der ihr ins Gesicht gefallen ist. »Wir haben in letzter Zeit wenig andere Menschen getroffen. Sag mir daher, was es für Neuigkeiten in Euptonien gibt.«
    »Na ja, König Angrias herrscht weiter mit eiserner Hand. Er hat neue Truppen vor die Tore Amazoniens verlegt. Auch König Edwin hat seine Legionen verstärkt. Einige Freischärler haben sich ihm und seinem Königreich Salur angeschlossen. Ein Heer Aufständischer ist ebenfalls unterwegs, um König Edwin zu unterstützen.« Zambrynus zieht an seinem Kinnbart. »Einige hoffen immer noch, dass es zu Verhandlungen zwischen König Angrias und König Edwin kommt. Aber ich persönlich glaube das nicht mehr. Es riecht für mich nach Krieg. Früher oder später wird er kommen. Und ich befürchte stark, dass König Edwin und seine tapferen salurischen Soldaten verlieren werden. Da mögen ihn noch so viele Aufständische und Freischärler unterstützen.«
    »Und was ist mit Amazonien?«
    »Es wird weiter belagert.« Zambrynus senkt seinen Kopf und starrt auf den Erdboden vor ihm. »Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, aber es gibt einige Schwierigkeiten.«
    »Welche?«
    »König Sinnly, der Zwergenkönig, ist zutiefst erzürnt. Er behauptet, dass Amazonen seine Zwerge abschlachten. Angeblich hat er im Bastolischen Schloss vor dem Rat der Zauberer den Antrag gestellt, Amazonien angreifen zu dürfen, um dem Morden an seinen Leuten ein Ende zu setzen.«
    »Was?« Sinchas Gedanken fliegen. »Der Rat der Zauberer wird einen Angriff auf Amazonien niemals erlauben.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht. Aber man munkelt, dass König Sinnly so erzürnt ist, dass er bei einer ablehnenden Antwort der Zauberer trotzdem angreifen wird.«
    »Wie viele Zwerge sollen wir Amazonen denn getötet haben?«, fragt Sincha.
    »Dutzende sollen es sein. Und König Sinnly hat die Leichen zweier Amazonen, die er auf seinem Hoheitsgebiet aufgegriffen hat, dem Rat als Beweis für die kriegerischen Absichten der Amazonen vorgeführt.«
    Wir sehen uns an. Das, was wir alle insgeheim befürchtet haben, ist eingetreten. Die Zwerge haben die Leichen von Zebuna Godana und Fasinga Lefa gefunden und verwenden sie nun als Druckmittel, um gegen die Amazonen Krieg führen zu können.
    Sincha ist blass geworden, doch sie versucht sich nichts anmerken zu lassen. »Zambrynus, ich habe dir jetzt genug Fragen gestellt. Wie steht es mit dir? Hast du keine Fragen?«
    »Nein.« Er schüttelt den Kopf.
    »Händler gelten allgemein als sehr neugierig«,

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