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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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dich nicht, schuppiges Wesen«, sagt Zambrynus. »Du bist ebenso sicher verschnürt wie deine Gefährten.«
    Ich drehe meinen Kopf zu ihm und versuche die Schmerzen zu ignorieren. Er ist nun nicht mehr der gebrechliche, freundliche Händler von vorhin. Selbstsicher steht er da. Hohn liegt in seinen Augen und eine diebische Freude um seine Mundwinkeln.
    »Was ist mit Kathinka?«, frage ich, nachdem ich meine erste Überraschung überwunden habe.
    »Sie lebt, so wie all die anderen.«
    »Wer bist du, alter Mann.«
    »Mein Name ist Zambrynus. Das sagte ich doch schon.« Er kommt einen Schritt näher. »Aber ich bin weder Händler, noch Spielmann.«
    »Was bist du dann?«
    »Ich bin ein Hexer.« Er kommt noch näher und ergreift mit seinen spindeldürren Fingern mein Kinn. »Aber ich bin auch ein Kopfgeldjäger. Und dein sicherer Tod.«
28
    Zambrynus dreht meinen Kopf nach links. So kann ich sehen, dass Clarina direkt neben mir liegt. Sie ist ebenso wie Romaldo und Sincha mit ledernen Schnüren an Händen und Füßen gefesselt. Ihre Augen sind geschlossen, aber sie lebt: das kann ich erkennen, da sich ihr Brustkorb ein wenig hebt und senkt. Ein Stück hinter Clarina sitzt Kathinka am Boden der Schmiede. Sie ist, Thurantuh sei dank, bei Bewusstsein, aber anscheinend benötigt sie noch ein wenig Zeit, um ihre Gedanken zu klären. Verwundert blinzelt sie auf ihre gefesselten Hände. Ich bemerke an ihr ein silbernes Metallband, das eng ihren Hals umschließt und seltsam funkelt. Wozu soll das gut sein? Mein Blick wandert weiter. Links von Kathinka befinden sich Lusona und Basola. Auch sie sind gefesselt und immer noch ohne Bewusstsein. Zambrynus dreht mit seinen spitzen Fingern meinen Kopf wieder zu sich. Wo ist eigentlich Knut?, frage ich mich, während ich ihn hasserfüllt anstarre.
    »Wie hast du uns überwältigt?«, knurre ich.
    »Ich habe dein Misstrauen sehr wohl bemerkt, als ich allen den Wein eingeschenkt habe.« Zambrynus lässt mein Kinn los und tritt einen Schritt zurück. »Der Wein war harmlos. Aber ich hatte ein schnell wirkendes Schlafpulver in meinem rechten Ärmel versteckt. Das gab ich euch in die Suppe.«
    »Warum, Kopfgeldjäger?«
    »Warum?« Er tritt einen weiteren Schritt zurück. Mein Sichtfeld verbreitert sich und ich stutze verwundert. Neben der Esse, in der ein seltsames grünes Feuer brennt, liegt Knut mit dem Rücken auf dem Boden der Schmiede, nur mit seiner Unterhose bekleidet. Seine Arme sind wie Flügel ausgebreitet. Er ist nicht gefesselt, aber auf seiner Brust liegt ein violetter, fünfzackiger Stern. Ich kneife die Augen zusammen und betrachte den kleinen, klobigen Mann genauer. Unglaublich dicke Muskelstränge und große blaue Adern durchziehen seinen kastenförmigen Körper und wölben sich deutlich unter seiner Fettschicht hervor. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.
    »Nun, mein schuppiger Freund, warum wohl?« Zambrynus tritt zu der Esse, wo Knuts Streitkolben neben den grünen Flammen auf unverputzten Ziegeln liegt. »Wegen der guten, harten Goldtaler natürlich.«
    »Du wirst bezahlt? Von wem?«
    »Von HamSamKoLo.«
    Eine vage Erinnerung taucht in meinen Gedanken auf. Der Name sagt mir etwas, Ich habe ihn schon einmal gehört. Aber wo? In meinen Ohren klingt er eigenartig. Gnomisch vielleicht? Oder zwergisch? Nein, nun dämmert es mir: es ist der Name eines Riesen.
    »Vielleicht erinnerst du dich ja noch, dass du im Zhokanischen Gebirge seinen Sohn PamTam erschlagen hast. So etwas verzeiht ein Stammeshäuptling nicht.« Er legt Kohlen in die grünen Flammen. »Er hat dich bis zu den Grenzen Amazoniens mit seinen Leuten verfolgt. Aber ihr seid zu schnell gewesen. Und so kam HamSamKoLo auf die Idee, mich anzuheuern.« Er beugt seinen spindeldürren Körper spöttisch nach vorne. »Ich bin der beste Kopfgeldjäger Alluniens. Und jetzt habe ich dich und deine Gefährten gefangen.« Ein Schatten gleitet über sein Gesicht. »Du hast es mir nicht leicht gemacht. In Ontron glaubte ich schon, dich zu haben.«
    »In Ontron?«
    »Erinnerst du dich noch an die amazonische Schankmaid, mit der du eine leidenschaftliche Nacht verbracht hast?«
    »Anninka!«
    »Ja, so war wohl ihr Name«, nickt Zambrynus. »Ich habe ihr einen Beutel Silberstücke gegeben. Und einen kleinen Dolch, dessen Spitze mit einem Betäubungsmittel getränkt war.«
    »Anninka wollte mich nicht töten?«
    »Nein, auf keinen Fall. HamSamKoLo will dich lebend, um an dir genüsslich Rache nehmen zu können. Anninka sollte

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