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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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bist nicht witzig!«
    Neben mir schmunzeln die Amazonen und selbst Knut lässt ein belustigtes »Grumpf« hören. Ich deute in die Runde. »Die anderen halten mich aber für lustig.«
    Kathinka schnauft unwillig, sagt aber nichts darauf.
    Sincha wendet sich nach einer Weile erneut an Knut, der links neben ihr am Lagerfeuer sitzt. »Bist du dir sicher, was Angrias Maske anbetrifft?«
    »Grumpf. Grumpf.«
    »Sein Vater hat es ihm so erzählt.«, übersetzt Kathinka der Heerführerin. »Er war sehr klug und wusste über fast alles Bescheid.«
    »Das ist für mich kein Beweis, dass Knut Recht hat.«
    »Grumpf.« Knut klingt mehr als nur ungehalten.
    »Das brauchst du nicht zu übersetzten«, sagt Sincha zu Kathinka.
    Knut brummt noch etwas Unverständliches, dann wendet er seinen Kopf und starrt in die Flammen. Mir fällt auf, dass sich neue, tiefe Falten in sein Gesicht eingegraben haben. Die Sorge um seinen kranken Bruder scheinen ihn Tag für Tag mehr zuzusetzen.
    Kathinka schmollt mir noch ein wenig und weigert sich, ihren Kopf wieder an meine Schulter zu lehnen. Ich sage nichts, da mir nicht ganz klar ist, wie ich ihr Schmollen beenden kann.
    Alle werden still und jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Nur das Knistern der Zweige in den tänzelnden Flammen ist zu hören. Gelegentlich ruft eine Eule aus dem nahen Wald. Nach einer Weile lehnt Kathinka ihren Kopf doch wieder an meine Schulter und ich atme erleichtert auf. Ich mag es nicht, wenn sie mir gram ist. Behutsam streiche ich mit meiner kralligen Hand durch ihr Haar. Da schlagen plötzlich meine Instinkte an. Ich wittere in die Nachtluft. Ein fremder Geruch ist in der Nähe. Und ich höre das leise Schnauben eines Pferdes. Jemand nähert sich unserem Lager.
    »Skriek, was ist los?« Kathinka hat meine Unruhe bemerkt und blickt mich besorgt an.
    »Jemand nähert sich unserem Lager«, flüstere ich und greife nach Rundschild und Kampfaxt.
    Die anderen reagieren ebenfalls. Knut packt seinen Streitkolben und eilt zu Romaldo, der keuchend und verschwitzt auf der Ladefläche des Ochsenkarrens liegt. Seine kraftlosen Finger berühren immer noch auf dem Griff seines Rapiers. Knut stellt sich schützend vor seinen Bruder und knurrt drohend in die Dunkelheit. Die Amazonen treten mit gezogenen Krummsäbeln zu ihm. Ich bleibe in der Nähe des Lagerfeuers, gehe aber ein paar Schritte zurück, um einem Angreifer kein von den Flammen beleuchtetes Ziel zu bieten. Kathinka ist an meiner Seite. Mit entschlossener, kampfbereiter Miene steht sie da, die Spitze ihres Säbels zeigt zum nahen Waldrand.
    Erneut ertönt ein Schnauben. Jetzt hören es auch die anderen. Schritte kommen näher. Ein Zweig knirscht unter einem Stiefel. Angespannt spitze ich meine Ohren. Wie viele Angreifer sind da draußen? Ein sanfter Wind kommt auf und ich schnuppere. Der Geruch, der in meine Nase steigt, kommt mir plötzlich irgendwie bekannt vor. Ich weiß, dass ich ihn kenne. Angestrengt versuche ich mich zu entsinnen, doch bevor mir noch klar wird, um wen es sich da draußen handelt, höre ich ein langgezogenes Seufzen.
    »Beruhigt euch, Kinder!«, ruft Erik Anfohrrnus im Näherkommen und zieht einen großen Rappen am Zügel hinter sich her. »Ich bin es. Der wunderbarste Zauberer von ganz Allunien.«
    Kathinka jauchzt neben mir auf. Hastig schiebt sie ihren Säbel in die Scheide zurück und läuft los. Sie wirft sich in Eriks Arme und umarmt ihn. »Endlich bist du da«, stammelt sie und zerquetscht eine Freudenträne. »Endlich.«
    »Es ist schon gut, mein Kind. Alles ist gut.« Ein wenig unbeholfen erwidert der Zauberer die Umarmung. »Jetzt bin ich ja da.« Er seufzt. »Aber ich muss ehrlich sagen: Es war verdammt schwer, euch zu finden.«
32
    Als sich die Aufregung über Eriks überraschendes Auftauchen endlich gelegt hat, ergreift Sincha Ankonski das Wort und erklärt Punkt für Punkt, was in den letzten Wochen alles geschehen ist. Es dauert eine Weile, bis sie alles erzählt hat. Aber schließlich ist sie mit ihrem Bericht fertig und deutet mit einer vagen Geste auf Romaldo, der immer noch auf der Ladefläche des Ochsenkarrens liegt. Wie nicht anders zu erwarten, seufzt Erik angesichts all der Informationen zuerst einmal ausgiebig. Schließlich greift er seinen Zauberstab ein wenig fester und tritt mit besorgter Miene vor Romaldo hin. Sorgfältig untersucht er die Wunde und tastet die Schulter des Prinzen ab. Eriks Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. Mit nachdenklicher Miene lehnt er

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