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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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seinen Zauberstab an die linke Seitenwand des Ochsenkarrens.
    »Metallenergie«, erklärt er mit leiser Stimme, »ist eine machtvolle Magie.« Er seufzt. »Ich kenne Zambrynus vom Hörensagen. Er ist ein überaus starker Hexer, aber er ist eben nur ein Hexer, der lediglich über ein einziges Element herrscht. Wir Zauberer hingegen sind die Bewahrer und Hüter aller sechs Elemente.« Er blickt in die Runde. »Wer von euch weiß, wie man Metall besiegen kann? Eisen, zum Beispiel?«
    »Mit Feuer«, schlage ich vor.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, nickt Erik Anfohrrnus. » Aber Feuer würde den edlen Prinzen aus Harba unweigerlich töten.«
    »Luft und Wasser«, sagt Kathinka mit ihrer dunklen Stimme.
    »Hervorragend:« Erik schenkt ihr ein knappes Lächeln. »Wasser und Luft bringen Eisen und viele andere Metalle zum Oxydieren.« Er hebt seine Hände. »Tretet zur Seite, meine Freunde.«
    Wir folgen seiner Aufforderung, während Erik die Ärmel seines Mantels nach oben schiebt und sich konzentriert. Bedächtig senkt sich seine rechte Hand knapp über Romaldos Wunde. Ein seltsames blaues Glühen umspielt für einen kurzen Moment seine Finger. Vorsichtig, beinahe zärtlich, berührt er die entzündeten Wundränder. Erneut erstrahlt das Licht. Romaldo stöhnt und ganz langsam schließt sich die Wunde.
    Erik Anfohrrnus schnauft zufrieden. »So, das wäre geschafft.«
    »Das ist alles, Zauberer?«, wundere ich mich.
    »Was hast du erwartet, Skriek?«
    »Na ja, irgendetwas Spektakuläres.«
    »Wenn es dich glücklich macht, könnte ich noch einen wilden Tanz rund um den Ochsenkarren aufführen und mit Feuerblitzen um mich werfen.«
    »Das ist nicht nötig«, brumme ich ein wenig beschämt und senke den Kopf.
    Romaldo stöhnt leise. Seine Augenlider flattern schnell. Schließlich öffnet er seine Augen zur Gänze und setzt sich mit einem, für uns alle überraschenden, Ruck auf. Sein Blick irrt durch die Runde.
    »Grumpf!!«, brüllt Knut erleichtert auf und bevor sich Romaldo versehen kann, wird er von seinem Bruder heftig umarmt.
    Eilig klopft Erik auf Knuts breite Schulter. »Wenn du deinem Bruder jetzt alle Knochen brichst, macht meine Heilung nicht viel Sinn.«
    Blitzartig lässt Knut Romaldo los, sabbert mit Tränen in den Augen erneut sein »Grumpf« und schließt mit einem heftigen Schluchzen seine kolbenartigen Arme um Erik Anfohrrnus. Der Zauberer ächzt. Sein Mund verzieht sich schmerzvoll. »Lass mich sofort los, du harbaischer Schwachkopf!«, knurrt er.
    Mit einem entschuldigendem »Grumpf« löst Knut seine Umarmung. Erik blickt ihn skeptisch an, während er noch etwas nach Luft ringt. »Ich weiß, dass du große körperliche Stärke besitzt, aber deine Kraft überrascht selbst mich.«
    Romaldo hat sich noch ein Stück weiter aufgerichtet und sitzt nun auf seinen untergeschlagenen Beinen. Sein Blick ist mittlerweile klar, doch er macht noch immer einen kranken und schwächlichen Eindruck. Seine Augen liegen in tiefen, dunklen Höhlen, in seinem abgemagerten Gesicht stehen die Wangenknochen spitz hervor. Er riecht an seiner Kleidung und verzeiht angewidert den Mund. »Ich benötige dringendst ein Bad. Und ein neues Hemd. Wo sind meine Kämme? Und mein Haaröl?« Fordernd blickt er in die Runde.
    »Romaldo, willst du nicht wissen, was in den letzten Tagen geschehen ist, bevor du dich wäscht und neu einkleidest?« Sincha Ankonski blickt ihn irritiert an.
    »Nein, das will ich nicht, Amazone.« Mit wackeligen Knien und einiger Anstrengung klettert Romaldo von der Ladefläche des Ochsenkarrens. »Außerdem kann ich mir ohne Mühe selbst zusammenreimen, was geschehen ist. Schließlich seit ihr noch alle wohlauf.« Für einen kurzen Moment muss er sich an der Seitenwand des Karrens festhalten, doch der Augenblick der Schwäche geht rasch vorbei. »Ich weiß, dass ich durch mein überaus mutiges und heldenhaftes Eingreifens euch allen die Zeit verschafft habe, die ihr benötigte, um den Hexer zu besiegen.« Er zeigt sein schmales, überhebliches Lächeln, das ich mittlerweile nur zu gut an ihm kenne. »Der Hexer konnte mich, obwohl er angesichts meiner gefesselten Arme und Beine deutlich im Vorteil war, nicht töten, sondern lediglich verletzten. Meinem Gott Ganthron sei dank, dass ich über eine derart hervorragende Konstitution verfüge, die es mir ermöglicht, die denkbar schwersten Verletzungen zu überleben. Tapfer und unbeirrt hielt ich mit bewundernswert eisernem Willen durch, bis mit Erik Anfohrrnus endlich

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