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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Kathinka hin, die sich neben mir ausruht. Sie blickt mich an. »Du machst dir immer noch Sorgen.«
    »Ja, ich kann nicht anders.« Langsam reiche ich ihr meinen eisenbeschlagenen Kampfstab. »Den Stab kann ich bei der Kletterei nicht mitnehmen. Ich möchte, dass du ihn für mich aufbewahrst.«
    »Das werde ich tun.« Sie ergreift den Stab »Obwohl ich vermute, dass er in den engen Abwasserkanälen recht unhandlich ist.«
    »Du kannst damit jedem Unhold den Schädel einschlagen.«
    »Wie praktisch.« Kurz lächelt sie, doch gleich ist wieder die Traurigkeit in ihren Augen zu erkennen. »Ich mag keine Abschiede«, sagt sie.
    Erik tritt leise zu uns. »Ich verstehe dich gut, meine Liebe. Aber leider ist es so, dass das Leben ein stetes Abschiednehmen ist.«
    »Dann ist es also soweit?«, frage ich.
    »Ja, es ist soweit.« Erik breitet die Arme aus.
    Kathinka erhebt sich von ihrem Strohballen und geht zu ihm. Für eine kurze Weile drückt sie sich fest in seine Umarmung. »Sehen wir uns wieder, Erik?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wenn alles so ziemlich nach Plan verläuft, dann werden nur Basola und Lusona sterben. Alle anderen haben eine Chance zu überleben.« Sanft streicht er ihre eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht. »Und ich hoffe sehr, Kathinka Ebensa, dass es so sein wird.« Er lächelt müde.
    »Ich hoffe es auch.« Kathinka schluchzt auf und löst sich aus seiner Umarmung.
    »Komm, Skriek, wir müssen gehen.« Erik wirkt plötzlich sehr müde.
    Kathinka wirft mir einen langen Blick zu. »Wir treffen uns im Turm von Yestshire, mein Paladin.« Eine Träne läuft über ihre rechte Wange.
    »Wir sehen uns«, sage ich mit fester Stimme.
    Die harbaischen Zwillinge haben sich mittlerweile auch von ihren Strohballen erhoben und sich zu Erik gesellt. Sie reichen ihm zum Abschied die Hand. Romaldo schwafelt etwas von Ehre und Stolz, Knut grumpft mit belegter Stimme. Erik nickt den Brüdern noch ein Mal kurz zu und tritt zu den Amazonen. Er spricht ein paar Worte mit Sincha. Dann wendet er sich an Basola und Lusona. Vor den beiden Kriegerinnen bleibt der Zauberer besonders lange stehen.
36
    In Yestshire scheint es niemals richtig dunkel zu werden. Überall brennen Öllampen und Fackeln. Selbst so manche schmale Seitengasse ist erleuchtet.
    Ich gehe mit Erik Anfohrrnus zum Turm von Yestshire. Da er immer noch die Kleidung eines Händlers trägt, erscheinen wir völlig unauffällig. Jeder, der uns sieht, würde vermuten, dass ein wohlbetuchter Geschäftsmann mit seinem recht hünenhaften Diener unterwegs ist. Dass ich wieder meine Äxte und den Rundschild trage, stört hier auch niemanden. Wenn ich mich so umsehe, bemerke ich immer wieder, wie viele zumindest einen bewaffneten Diener als Schutz bei sich haben. Ich schließe daraus, dass Yestshire, zumindest nächtens, alles andere als sicher ist.
    Mit raschen Schritten schieben wir uns durch das Gewühl all jener, die jetzt noch unterwegs sind. Man trifft vor allem auf Menschen, aber auch Trolle und Gnome sind allerorts zu sehen.
    Ich halte meinen Kopf meist gesenkt und mein Gesicht im Schatten meiner Kapuze verborgen. Gelegentlich bete ich zu Thurantuh und bitte ihn um Beistand. Dieses seltsame Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, befällt mich immer wieder und macht mich angespannt und gereizt. Ich habe den unangenehmen Eindruck, dass ich sehenden Auges in eine Falle laufe, aber nicht weiß, worin diese Falle besteht. Ich knurre ungehalten.
    »Wir haben unser Ziel erreicht, mein schuppiger Freund«, sagt Erik schließlich und zieht mich in eine menschenleere, schmale Seitengasse, die voller verrotteter Holzkisten ist. Wir suchen in einer Ecke Schutz vor neugierigen Blicken. Der Turm ist nur mehr knapp hundert Meter von unserem Standpunkt entfernt. »Noch weiter kann ich dich nicht begleiten. Ab hier beginnen die magischen Siegel des Turmes zu wirken. Das letzte Stück musst du alleine gehen.«
    »Magische Siegel? Hemmen sie deine Macht?«
    »Natürlich nicht. Sie zeigen lediglich an, welches magische Wesen sich dem Turm auf mehr als fünfzig Meter nähert«, erklärt Erik. »Also wäre es äußerst unklug, wenn ich weitergehe.«
    »Sind im Turm auch magische Siegel?«
    »Nein, das würde doch keinen Sinn machen.« Erik starrt gedankenverloren zu dem Turm und erklärt sich nicht weiter. Da ich mich neben dem Zauberer des öfteren dumm und unwissend fühle, frage ich nicht ausführlicher zu den Siegeln. Im Grunde sind sie mir auch egal, da sie mir, als

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