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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Barbaren in die Mitte.
    Bröckchen und Dreck schossen herab, die meisten jagten über den Pfad hinaus, ohne Schaden anzurichten. Aber durch das Rumpeln und mehlige Reiben erklang ein helles Sirren wie von einem schnell laufenden Seil.
    Was bedeutet das? Norîgon sah eine Gestalt von oben an einem Seil herabstoßen, die nacheinander Wurfdolche aus dem Gürtel zog und sie gegen die Albae schleuderte. Eine Klinge flog auch in seine Richtung, doch er duckte sich darunter weg. »Elben!«, brüllte er und zog sein Schwert, als der Angreifer vor ihm auf dem Pfad sprang und seine Waffen zückte.
    Aus den Augenwinkeln sah Norîgon, dass sie es mit vier Gegnern zu tun bekamen, die sich von oben abseilten und mitten in ihren Reihen landeten. Das war geschickt erdacht, da es mehrere kleine Kämpfe geben würde und sich die Albae gegenseitig kaum unterstützen konnten.
    »Wage es nicht, dich wegzubewegen«, befahl Norîgon dem Barbaren und griff den Elb an.
    Auf die Schnelle erkannte er eine Lederpanzerung, die unter einem Fellumhang lag. Beides zusammen diente als guter Schutz gegen die Schneiden. Der Alb ahnte, dass der Kampf länger dauern würde, erst recht angesichts der widrigen Umstände.
    Kâitolon und er drangen auf den Todfeind ein, der sich beharrlich zur Wehr setzte, aber nicht eine Gelegenheit zum Gegenangriff bekam.
    Norîgon keuchte unter dem Helm, die Luft wurde knapper. Als hätte ich vier Splitter der Unendlichkeit gefochten . Er wich der zustoßenden Spitze aus, unterlief den Arm und stieß gebückt dem Elb mit aller Macht sein Schwert durch den Oberschenkel.
    Dumpf erklang dessen Schmerzensschrei, doch schon holte er zum tödlichen Hieb in Norîgons Nacken aus.
    Da war Kâitolon heran und schleuderte seinen Dolch, traf in den anderen Schenkel, und der Elb brach auf die Knie, ohne seine Attacke zu Ende zu führen.
    Norîgon versetzte ihm einen Tritt gegen die Brust, sodass der Gegner rücklings über die Kante stürzte und schreiend in der Tiefe verschwand.
    Umständlich stemmte er sich in die Höhe und sah, dass das Gefecht noch immer tobte. Keiner gewann die Oberhand, es wurden Wunden geschlagen, aber niemand getötet.
    Kâitolon stützte sich an der Wand ab. »Ich … kann … kaum … mehr«, keuchte er.
    »Pass auf das Gezücht auf.« Norîgon nahm sein Schwert und wollte loslaufen, als ihm von hinten ein sengender Schmerz durch den Rücken fuhr und in seiner Brust brennend stecken blieb.
    Er öffnete den Mund bekam gar keine Luft mehr, sah an sich herab und erkannte eine blutige Pfeilspitze, die aus seinem Mantel ragte. Woher …?
    Noch ein Einschlag, ein weiterer Schmerz, und es waren zwei Spitzen, die zwischen seinen Rippen austraten.
    Norîgon drehte sich schwankend, um nach dem Schützen zu sehen.
    Ein fünfter Elb hatte sich unbemerkt herabgelassen. Er saß in einer Gurtschlaufe und hatte die Hände frei, um seine Geschosse gegen die Albae zu senden.
    Er wird uns abschießen wie Hasen. Norîgon wich dem dritten Pfeil nicht aus, der ihn durch das Herz traf, sondern holte währenddessen aus und schleuderte sein Schwert.
    Surrend wirbelte es davon, flog über den Kopf des Elbs hinweg – und kappte das Seil, an dem er hing. Kreischend fiel der Elb.
    Auch Norîgon stürzte nieder, prallte auf den schmalen Weg, konnte sich nicht halten und folgte dem Todfeind in die Tiefe.
    Kâitolon hatte das aufopfernde Ende seines Kampfgefährten verfolgt. Ich werde dich rächen! Hinter sich vernahm er ein leises Pfeifen, wie von einer nahenden Klinge.
    Ansatzlos wirbelte er herum und fälschte mit seinem Kurzschwert den niederzischenden elbischen Zweihänder ab, der ihn unweigerlich gespalten hätte.
    Die lange Schneide surrte dicht an seiner Schulter vorbei nach unten – und durch den ausgestreckten Arm des Hirtenjungen.
    Mit einem Brüllen fiel der Barbar in den Schnee und wälzte sich unter Schmerzen, das Blut spritzte aus dem Stumpf; der abgetrennte Unterarm samt Ellbogen lag im Schnee.
    Du wirst sterben, und dein Tod wird meinen Namen tragen! Kâitolon versetzte dem Angreifer einen Schulterstoß, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, packte mit einer Hand die Parierstange der feindlichen Waffe, um einen zweiten Schlag zu verhindern, und stach mit der eigenen Spitze gegen dessen Hals.
    Der Elb tat das einzig Richtige: Er ließ den Zweihänder los, machte einen Satz zurück und riss seine Dolche in die Höhe. Einen schleuderte er sofort gegen Kâitolon und ging zum Angriff über.
    Kâitolon kannte die

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