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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hüfthohe, kräftige Vena-Katze von einem Baum. Sie warf sich fauchend in den Rücken des Angreifers, schleuderte ihn zu Boden und öffnete das Maul mit den langen, nadelspitzen Zähnen zum tödlichen Nackenbiss.
    Die linsenförmige Pupille richtete sich fragend auf Arviû, wie er wusste. Nur seine folgende Geste verhinderte, dass die Kiefer zuschnappten und das Leben des Albs beendeten. Leise grollend blieb das Raubtier auf dem Rücken sitzen, die Zähne weiterhin drohend ans Genick gelegt.
    Das Gefecht ging weiter: Zwei neue Angreifer sprangen herbei, mit je einem Paar gezogener Schwerter bewaffnet.
    »Dann wollt ihr es also unbedingt wissen?« Er stellte sich ihnen und attackierte sie mit seinem Kampfstab. »Erfahrt, was es bedeutet, sich mit einem Blinden zu messen!«
    Es entbrannte ein wilder Kampf, bei dem das Klirren der Klingen zusammen mit den Geräuschen seiner Feinde vollkommen ausreichten, um sie und ihre Bewegungen auszumachen. Es strengte Arviû an, aber er ließ sich nichts anmerken und focht mit einem herablassenden Lächeln auf seinen Zügen.
    Schließlich versetzte er einem der Gegner einen Schmetterschlag gegen den Oberschenkel, dass der Knochen trotz der Panzerung brach und der Feind aufstöhnend zusammensackte.
    Arviû ließ sich abrupt fallen, wich somit der waagerecht heranschnellenden Klinge aus, blockte die senkrecht von oben kommende mit dem Stock und stieß die Spitze seines Stabes gegen das Sonnengeflecht seines Widersachers.
    »Wie konntest du …« Aufkeuchend wankte der letzte Angreifer rückwärts, ließ die Schwerter ins Laub fallen und brach ohnmächtig zusammen.
    Mit der Macht meiner verbliebenen Sinne und meinem Verstand. Arviû erhob sich – und vernahm das Donnern von Hufschlag: Ein Nachtmahr jagte heran, stieß ein lautes Wiehern aus und riss das Maul weit auf, um den Alb mit seinen langen Reißzähnen zu packen. Schnaubend brauste er heran, leise knallten die Entladungen der Blitze um seine Fesseln.
    Damit hatte Arviû nicht gerechnet! Gegen diese Kraft, diesen Ansturm im wahrsten Sinne würde ihm nichts helfen. Nichts, außer …
    Eine einzige Silbe, mehr geflüstert als gesprochen, drang über seine Lippen.
    Sofort ließ die Vena-Katze mit einem Fauchen von dem Liegenden ab und hetzte in gerader Linie auf den Nachtmahr zu, der ihr als Gegner jedoch überlegen sein würde. Ein einziger Schlag mit dem Huf richtete unglaubliche Verletzungen an.
    Doch unvermittelt erschien ein weiteres Raubtier rechts neben dem Rappen, Blätter stoben unter den Pfoten in die Höhe, und ein drittes tauchte links davon auf. Sie flankierten den Nachtmahr lauernd.
    Zehn Schritte von Arviû entfernt sprang eine vierte Vena-Katze aus ihrem Baumversteck zwischen den Blättern hervor, warf sich mit ausgebreiteten Läufen in den breiten Nacken des Rappen und biss ihm in den Hals.
    Das war das Signal für die übrigen!
    Zwei von ihnen verbissen sich in die Hinterläufe und brachten den Nachtmahr zum Straucheln, die vierte Raubkatze schlug einen Haken und katapultierte sich gegen die Brust, wo sie die langen Krallen durch das Fell ins Fleisch schlug und die Kehle zerbiss.
    Die Attacke verlief rasend schnell, und der überrumpelte Rappe strauchelte, überschlug sich aus vollem Lauf und schlug sterbend mit den Hufen um sich. Die gefährlichen Zähne schnappten nach den vier Peinigern, die sich jedoch rechtzeitig in Sicherheit brachten.
    Das Blut sprudelte aus der zerfetzten Kehle sowie aus dem Nacken, ein letztes Wiehern drang aus dem Maul. Die Hinterläufe zuckten in Agonie, während sich die vier Vena-Katzen ruhig hinsetzten und neugierig beobachteten, wie das Leben des Nachtmahrs versickerte.
    Arviû hatte die Hatz anhand der Geräusche genau verfolgt. Das war perfekt. Sie arbeiten ausgezeichnet zusammen. Erst nach einem weiteren Laut von ihm fielen sie ansatzlos über das Tier her, rissen die zähe Haut auf, um an das begehrte Muskelfleisch zu gelangen. Das Rudel labte sich an seiner Beute, ohne sich darüber zu streiten oder sich untereinander anzufauchen.
    »Genießt es.« Arviû rammte seinen Stab in die Erde, streckte die Arme und Beine, lockerte die Muskeln und griff nach seiner Trinkflasche, um einen Schluck zu nehmen.
    Die besiegten Verfolger kämpfen sich unterdessen ächzend und fluchend auf die Beine, so gut es ihre Verletzungen erlaubten.
    Eine der Vena-Katzen wandte den Kopf, fauchte mit blutverschmierten Maul. Es war die Warnung an die Verlierer, nichts Unbesonnenes zu tun.
    »Lass gut

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